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HOCHKULTUREN DER ANTIKE

6000 V. CHR.–500 N. CHR.

1780 V. CHR.

Hammurabi, einer der großen Könige von Mesopotamien, verfasst einen Gesetzeskodex – die älteste bekannte schriftliche Rechtssammlung

1264 V. CHR.

Pharao Ramses II. baut in Abu Simbel zwei riesige Tempel zur Verherrlichung der Pharaonen und zum Zeichen seiner Vorherrschaft in Nubien

507 V. CHR.

In Athen führt Kleisthenes die Demokratie ein. Alle athenischen Bürger dürfen direkt über die athenische Politik abstimmen

490 V. CHR.

Beginn der Perserkriege zwischen Griechenland und dem Perserreich; militärische Erfolge prägen die Entwicklung der klassischen griechischen Identität

1700 V. CHR.

Auf Kreta errichten die Minoer – die erste europäische Kultur, die ein Schriftsystem (bekannt als Linearschrift A) entwickelt – den Palast von Knossos

650 V. CHR.

Höhepunkt einer keltischen Kultur, die sich von Hallstatt in Österreich bis Frankreich, Rumänien, Böhmen und in die Slowakei ausgebreitet hat

UM 500 V. CHR.

Siddhartha Gautama (bekannt als Buddha) entsagt dem weltlichen Leben, um die Erleuchtung zu erlangen, und predigt in Indien den Buddhismus

UM 334 V. CHR.

Der makedonische König Alexander der Große dringt in Kleinasien ein und formt ein riesiges Reich; Ausbreitung der griechischen Kultur nach Osten

221 V. CHR.

Qin Shi Huangdi vereinigt China, zuvor eine Region rivalisierender Staaten, und beginnt mit Großprojekten wie der Terrakotta-Armee

44 V. CHR.

Julius Cäsar wird in Rom von Senatoren ermordet, die seinen zunehmenden Machthunger fürchten

250 N. CHR.

Die klassische Periode der Maya beginnt; in Mexiko und Guatemala werden zahlreiche Städte, Tempel und Monumente erbaut

410 N. CHR.

Rom fällt an die Westgoten; das Römische Reich schrumpft, und in einen Großteil Europas dringen Barbarenstämme ein

218 V. CHR.

Der Feldherr Hannibal aus Karthago (Nordafrika) überquert die Alpen und fällt in Italien ein. Er kann Rom nicht erobern und kehrt nach Afrika zurück

43 N. CHR.

Eine römische Armee erobert den Süden Englands; später reicht die römische Herrschaft bis nach Wales und an die schottische Grenze

312 N. CHR.

Der römische Kaiser Konstantin erlaubt nach dem Sieg an der Milvischen Brücke das Christentum, welches raschen Zulauf findet

486 N. CHR.

Chlodwig, der Anführer der Salfranken, besiegt die Römer in Gallien und vereinigt Frankreich nördlich der Loire unter seiner Dynastie

Vor etwa 5000 Jahren begannen die Menschen, Gesellschaften von bis dahin unbekannter Komplexität zu bilden. Diese »Hochkulturen« besaßen staatliche Strukturen und soziale Hierarchien, errichteten Städte sowie Tempel, Paläste und Pyramiden und benutzten eine Schrift. Die Grundlage für ihre Entstehung waren Fortschritte im Ackerbau. Wenn nur noch ein Teil der Bevölkerung auf den Feldern Nahrung produzieren musste, konnten die anderen in Städten und Palästen als Verwalter, Händler, Schreiber oder Priester spezialisierte Funktionen erfüllen. Diese Entwicklung hob Technik, Kunst, Astronomie, Zeitmessung, Literatur und Philosophie auf eine neue Ebene. Sie etablierte aber auch Ungleichheit und Ausbeutung als Grundlage der Gesellschaft. Kriegshandlungen erhielten neue Dimensionen, als die Stadtstaaten zu Großreichen wurden.

Die Entstehung der Hochkulturen

Die ersten Hochkulturen entwickelten sich in Gegenden, wo intensive Landwirtschaft mittels Bewässerungssystemen möglich war: entlang der Flüsse Tigris und Euphrat in Mesopotamien (heute Irak), am Nil in Ägypten, am Indus in Nordindien und Pakistan sowie am Jangtsekiang und am Gelben Fluss in China. Obwohl diese Hochkulturen wohl unabhängig voneinander gegründet wurden, entstanden zwischen ihnen zahlreiche Kontakte. Sie teilten Ideen, Technologien und sogar Krankheiten. Überall wurden Steinwerkzeuge (Steinzeit) durch solche aus Bronze (Bronzezeit) und dann aus Eisen (Eisenzeit) abgelöst. In Amerika, wo die Olmeken und Maya die Hochkulturen Mittelamerikas begründeten, blieben Steinwerkzeuge in Gebrauch, und die meisten Seuchen, die Eurasien plagten, waren hier unbekannt.

Schrift und Philosophie

Ab etwa 1000 v. Chr. erlebten die eurasischen Hochkulturen einen Innovationsschub. Die Schrift diente nicht länger nur praktischen Aufzeichnungen, sondern der Verfassung heiliger Bücher und klassischer literarischer Werke mit den Gründungsmythen und Glaubensinhalten verschiedener Völker, von den griechischen Sagen Homers bis zu den Fünf Klassikern des Konfuzianismus in China und den hinduistischen Veden in Indien. Formen der alphabetischen Schrift entwickelten sich im östlichen Mittelmeerraum und wurden von den Phöniziern, einem Volk von Händlern und Seefahrern, verbreitet.

Die griechischen Stadtstaaten wurden zum Versuchslabor für neue politische Organisationsformen wie die Demokratie und zur Quelle neuer Ideen in Kunst und Philosophie. Der Einfluss der griechischen Kultur reichte bis nach Nordindien; Indien selbst war der Geburtsort des Buddhismus, der ersten »Weltreligion«, die über ihre Ursprungsgesellschaft hinaus Anhänger gewann.

Bevölkerungswachstum

Die antike Welt erreichte vor etwa 2000 Jahren den Höhepunkt ihrer klassischen Periode. Die Weltbevölkerung war von rund 20 Mio. zur Zeit der ersten Hochkulturen auf geschätzte 200 Mio. angewachsen. Rund 50 Mio. davon lebten im geeinten China der Han-Dynastie, und etwa die gleiche Zahl wurde vom Römischen Reich regiert. Die Großreiche verdankten ihren Erfolg vor allem effizienten Kommunikationswegen über Land und Wasser und dem rücksichtslosen Einsatz militärischer Macht. Fernhandelsrouten verbanden Europa mit Indien und China, und die Städte waren bedeutend gewachsen – in Rom lebten wahrscheinlich bis zu 1 Mio. Menschen.

Der Niedergang der Hochkulturen

Die Historiker streiten seit Langem über die Gründe für den Niedergang dieser mächtigen antiken Großreiche ab dem 3. Jh. n. Chr. Seuchen, die in den überfüllten Städten entstanden und entlang der Handelswege übertragen wurden, spielten sicher eine Rolle, genau wie interne Machtkämpfe, die zu politischer Zersplitterung und schlechterer Regierung führten. Aber vielleicht am entscheidendsten war die räumliche Begrenzung der Herrschaftsgebiete. Sowohl das Römische als auch das Han-Reich hatten Mauern gebaut, um ihre Grenzen gegenüber meist nomadischen oder halbnomadischen »Barbarenstämmen« zu sichern. Die Großreiche hatten kaum einen militärischen Vorteil gegen diese Völker. Der östliche Teil des christianisierten Römischen Reichs überdauerte bis 1453, und die chinesische Hochkultur kam ab 618 unter der Tang-Dynastie wieder zu voller Blüte, aber Westeuropa sollte Jahrhunderte brauchen, um wieder die Bevölkerungszahlen und den Organisationsgrad zu Zeiten Roms zu erreichen.

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