Читать книгу Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan - Страница 82

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Dunkelheit liegt über dem Land. Leise zaust der Wind im Gras. Funken tanzen vom Campfeuer in die Höhe und verlöschen. Der Gesang des Herdenwächters dringt vom Wind zerrissen an Rogers Ohren.

Der Cowboy am Feuer dreht sich um. Es ist der Mann, der den erschossenen Meek auf die Ranch brachte. Seine Blicke leuchten durch die Dunkelheit zu Roger hinüber.

„Ich frage nicht, wer die Rinderdiebe sind“, murmelt er. „Es ist nicht meine Herde. Aber ich möchte die Mörder kennenlernen. Meek war ein guter Partner, Roger. Weißt du das?“

„Ja. Ich konnte ihn auch gut leiden.“

„Dein Vater hat nichts unternommen. Absolut nichts!“

„Ich weiß.“

„Er scheint Sorgen zu haben, die ihm wichtiger erscheinen.“

„Ja, die Schollenbrecher. Teufel, ich kann sie auch nicht leiden, weil sie die Prärie

umwühlen und Stacheldrahtzäune bauen. Aber die Rustler sind mir doch wichtiger. Weil sie Mörder sind!“

„Du musst es ihm selbst erklären.“

„Ich? Ich wäre fortgeritten. Ich bin nur noch wegen dir da, Roger. Ich möchte dabei sein, wenn dein Vater die Leitung einem seiner Söhne, oder beiden überträgt. Vielleicht kannst du dann einen Freund gebrauchen.“

Roger steht auf und schnallt seinen Patronengurt enger.

„Vielleicht“, antwortet er gedehnt. Er holt sein Pferd, sattelt es und steigt auf. Langsam reitet er aus dem Lichtkreis des Feuers. Der Gesang des Wächters schlägt deutlicher an seine Ohren. Er reitet nach links von der Herde weg, weil er allein sein möchte. Er fragt sich, ob er jetzt noch einmal zu Helen reiten sollte. Vielleicht hat sie mit ihrem Vater gesprochen und er sieht ein, dass der Kampf aussichtslos geworden ist. Er kommt über einen Hügel und hält bei den Büschen, über die hinweg er die Prärie im kalten, gleißenden Mondlicht vor sich liegen sieht.

Ja, er sollte es jetzt versuchen. Es ist noch nicht so spät, denn es wird schon früh dunkel. Vielleicht ist es neun Uhr. In einer halben Stunde kann er die Farm erreicht haben. Die Cowboys werden schweigen. Roger reitet um die Büsche herum und weiter über das Land.

Zehn Minuten später hält er wieder hinter Büschen. Vielleicht sollte er doch besser den Tag abwarten. Aber dann wird Andy vielleicht herauskommen. Und Andy wird sich freuen, wenn er wieder etwas in Erfahrung bringen kann, das sich vielleicht irgendwann einmal gegen Roger verwenden lässt.

Er ist noch unentschlossen, als er den Reiter auftauchen sieht. Der Mann kommt von links und scheint genau auf die Büsche zuzuhalten, hinter denen er hält. Er kommt rasch näher.

Roger gleitet aus dem Sattel und hält seinem Pferd die Nüstern zu. Er weiß nicht, warum er das tut. Er will nicht gesehen oder bemerkt werden. Da ist der Reiter schon dicht heran.

Roger erkennt für wenige Sekunden seinen Bruder, dann ist der schon vorbei, und der Hufschlag entfernt sich.

„Andy“, murmelt er.

Im nächsten Moment sitzt Roger wieder im Sattel und biegt um die Büsche. Er sieht den Reiter in einer Senke verschwinden. Langsam folgt er ihm. Er kann sich an die Spuren halten. Plötzlich interessiert es ihn, wohin Andy um diese Zeit reiten könnte. Nach Collins geht es hier nicht. Und noch einen anderen Ort wüsste Roger nicht, der Andy wie ein Magnet anziehen könnte.

Als er zu der Senke kommt, kann er Andy nicht mehr sehen. Aber die Fährte im Gras zeigt den Weg, den er genommen hat.

Roger folgt den Spuren weiter. In der Ferne sieht er schon die dunklen, massigen Schatten der Berge. Und dahin führt die Spur.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

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