Читать книгу Das Spiel des Greifen - Frank Siller - Страница 6

Läuferzug

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Felix ließ sich tief in seinen Bürostuhl sinken, knallte die Turnschuhe auf den Schreibtisch aus billigem Pressspan und öffnete eine Dose eiskaltes Bier.

»Säufst du etwa schon wieder? Es ist nicht mal zwei.«

Viktoria setzte sich an ihren eigenen Schreibtisch, der nur etwa so weit von seinem eigenen weg stand, dass man sich gerade so quer dazwischen durchquetschen konnte. Ein Mann mit den Ausmaßen von Perek hätte keine Chance. In dem kleinen Büro, das neben den Schreibtischen noch eine Couch, einen Aktenschrank und – ganz wichtig – einen Kühlschrank enthielt, war bei der Planung nicht so richtig an die Menschen gedacht worden, die darin arbeiten sollten.

»Klaro, nach getaner Arbeit und bei dem Wetter gibt es nichts Besseres. Außerdem kennst du doch die Regel, wenn die Sonne über dem Kirchturm steht, darf getrunken werden. Das war schon im Mittelalter so.« Um das zu demonstrieren, nahm er einen langen, ausgiebigen Schluck des prickelnden Getränks und ließ danach ein erfrischtes und sehr langgezogenes »Ahhhhhh« vernehmen, wie in der Werbung. Draußen bimmelten die Glocken der Frauenkirche, wie um ihm recht zu geben.

»Reizend.« Viktoria strafte ihn mit einem Blick, der noch kälter war als das Bier. Sie hatte zwar die Sonnenbrille aufbehalten aber ihre Miene sprach Bände. »Und was meinst du eigentlich mit nach getaner Arbeit, wenn ich fragen darf? Wir haben noch nicht mal angefangen zu arbeiten.«

»Das geht viel besser, wenn man entspannt ist«, konterte er. »Komm, nimm auch eins auf den Schreck.«

Felix schwang sich aus seinem Stuhl und bückte sich zu dem kleinen Kühlschrank, gleich neben seinem Schreibtisch. Dabei reckte er demonstrativ seinen bejeansten Hintern in Richtung Viktoria, in der Hoffnung, dass sie ihn bemerken würde. Die stöhnte nur entnervt.

»Na gut, gib schon her.«

»Hep.« Er warf die Dose quer durch den Raum, was ungefähr nur drei Meter waren und pflanzte sich zurück in den Stuhl. Viktoria fing die Dose mit einer Hand, sie musste nicht mal richtig hinsehen.

Das Talent zum Fangen und Werfen hatte sie von ihrem Dad geerbt, der war ein begnadeter Baseball-Spieler in der Amateur-Liga des ehemaligen Army Stützpunktes in Erlangen, etwas nördlich von Nürnberg. Leider war Baseball in Deutschland so gar nicht angesagt. American Football hatte es mittlerweile geschafft eine stabile Fanbase zu erlangen, sodass die Chancen gar nicht mal schlecht standen, dass man mit einem Wildfremden darüber plaudern konnte, wenn man sonst kein Thema hatte. Dieses Privileg war sonst nur König Fußball und natürlich dem Wetter vorbehalten. Sehr schade für Viktoria, sie hatte Spaß am Baseball und hätte gerne im Verein gespielt. Sie hatte nicht viele Kindheitserinnerungen, aber die, wie sie sich mit ihrem Dad Bälle zuwarf, waren so präsent als wäre es nicht 20 Jahre, sondern nur ein paar Wochen her. Wie die Zeit verging. Gestern warf sie noch Bälle im Hof, heute klopfte die vierzig an die Tür. Viktoria öffnete vorsichtig die Dose und nahm einen kleinen Schluck des herben Getränks. Sie würde es ja niemals zugeben, nicht einmal wenn sie mit glühenden Eisen gefoltert würde, aber es tat tatsächlich gut.

»Was tun wir denn jetzt, Felix?«, fragte sie bestimmt schon zum fünften Mal, seit er ihr die Fotos gezeigt hatte. Als wenn er das wüsste.

»Erstmal cool bleiben und nachdenken.« Er stand auf, im Stehen dachte es sich besser. Leider war das verdammte Büro zu klein, um auf- und abzugehen. Felix hatte immer von seiner eigenen Detektei im Herzen Nürnbergs geträumt. Beste Innenstadtlage, verglaste Fensterfronten und viel Platz. Vielleicht so ein kleiner Golf-Parcours, wie ihn die Manager im Fernsehen hatten. Und natürlich die gläserne Eingangstür mit dem weißen Schriftzug »Felix Locke – Private Investigator« Schriftart Playbill oder Broadway, er hatte für beide Varianten ein Word Dokument bereitliegen, wenn der große Tag endlich kam. Hindurchgingen junge, betrogene Frauen, die Trost und eine starke Schulter bei ihm suchten. In der Realität waren die meisten Klienten eifersüchtige Männer Mitte vierzig, die ihre Frauen ausspionierten, meistens sogar unbegründet. Die Frauen trafen sich wirklich mit Freundinnen oder gingen wirklich schon wieder zum Friseur. Typisch männliche Besitzansprüche. Aber damit verdienten sie auch das meiste Geld. Der Rest waren Frauen aller Altersklassen, durchschnittlich zwei Kinder, deren Ehemänner dabei waren ihre Jugend neu zu entdeckten. Immer das Gleiche.

Das einzige Büro, das sie sich leisten konnten, war dieses kleine Loch über einer Pommesbude am Weißen Turm. Zwar innerhalb der Stadtmauer, aber trotzdem noch nicht Toplage, wie am Hauptmarkt oder an der Burg. An der Tür außen hing ein Pappschild, das Viktoria mit Heftzwecken ins Sperrholz gepresst hatte: »Felix Locke & Viktoria Costello – Detektei. Gewerbenummer 756-381. Bitte keine Werbung einwerfen.«

Felix exte sein Bier, zerknüllte die Dose und warf sie grob Richtung Papierkorb. Daneben. Was Viktoria an sportlichem Talent besaß, ging ihm vollkommen ab.

»So wie ich das sehe, gibt es zwei Möglichkeiten. Nummer eins, die Bilder sind echt und Johannes Greif ist ein Pädophiler. Irgendjemand, nennen wir ihn den großen Unbekannten, hat davon Wind bekommen und überlässt uns nun die Drecksarbeit. In dem Fall ist es einfach, wir sagen Perek und der Polizei Bescheid und die Sache ist erledigt. Cash für uns. Darüber hinaus geben wir der Presse noch einen kleinen Tipp, dann springt für uns noch etwas Publicity raus. Stell dir mal vor: Privatdetektive überführen kinderfickenden Bürgermeister.« Er malte mit seinem Arm einen ausladenden Bogen in die Luft, während er die Schlagzeile vortrug.

»Ja sicher, genauso würden es die Zeitungen schreiben. Träum weiter, Perek wird das auf jeden Fall als seinen Verdienst hinstellen.«

»Hmmm, na ja, das überlegen wir uns später, hätte ich gesagt, eins nach dem anderen.«

»Bitte erzähl mir mehr, großer Meisterdetektiv.« Felix ignorierte ihren Sarkasmus.

»Nummer zwei, mein liebste Vicky,« er hob oberlehrerhaft den Zeigefinger, »die Bilder sind gefälscht und unser großer Unbekannter will Greif loswerden, da er für ihn – ich greife einfach mal ein Beispiel aus der Luft – einen Konkurrenten im Stadtrat oder um das Bürgermeisteramt darstellt. In dem Fall hätten wir ein Problem, sollte es sich bei dem großen Unbekannten um Perek selbst handeln. Er wird nicht nur nicht bezahlen, er wird auch versuchen uns zu erledigen und uns die Schuld zuzuschieben, wenn wir an die Öffentlichkeit gehen. Im schlimmsten Fall verlieren wir dann die Zulassung und haben eine Anzeige am Hals. Hier müssen wir genau aufpassen, was wir tun. Wenn der große Unbekannte jemand anders ist, sind wir ebenfalls fein raus. Wir geben Perek Bescheid und kassieren. Fertig, Kohle für uns.«

Er ging zum Kühlschrank und pickte sich ein neues Bier heraus. »Das sind unsere Optionen, ich wäre ja dafür, wir …«

»Moment!«, grätschte Viktoria in seine Selbstdarstellung hinein und knallte die halb volle Dose Bier auf den Tisch. »Der große Meisterdetektiv hat Möglichkeit Nummer drei vergessen. Vielleicht säuft er ja etwas zu viel?«

»Hey, ich will nur sehen, ob du auch mitdenkst. Ich will ja nicht immer alles alleine machen. Klar gibt es noch Nummer drei.«

Die Dose zischte. Viktoria fixierte ihn schweigend. Die schwarze Mähne hing ihr ins Gesicht. Die Uhr an der Wand, die aussah wie eine riesige Armbanduhr, tickte vor sich hin.

»Und?«, fragte Viktoria ungeduldig.

»Ich dachte, du erzählst sie.«

»Du bist so ein Trottel.«

»Touché.«

»Nummer drei, mein Freund, ist, egal, ob nun Greif da reinkopiert wurde oder nicht, dein ominöser Unbekannter hat …«

»Großer Unbekannter«, korrigierte Felix.

Viktoria stand jetzt ebenfalls auf und exte ihr Bier.

»Dein großer Unbekannter hat Zugang zu einem Kinderpornoring oder ist vielleicht sogar Teil davon.«

»Shit, das würde ja bedeuten…«

»Richtig du Genie, wenn es wirklich Perek ist, wie du behauptest, dann sind wir nicht nur unseren Job los, dann sind wir tot. Außerdem machen wir uns vermutlich selbst strafbar, wenn wir das nicht umgehend melden.«

»Ach scheiße.«

»Das ist zu groß für uns, Fex.« Viktoria sah aus dem Fenster auf den Weißen Turm, der im Übrigen schon lange nicht mehr weiß war, sondern sandsteinfarben, und die dahinter liegende bronzene Kuppel von St. Elisabeth. Viktorias Silhouette leuchtete im grellen Gegenlicht. Die Haare hingen wild hinab, beinahe bis zum Hintern. Sie hatte keine Modelfigur, eher ganz normal, aber unter der zierlichen Fassade verbargen sich stahlharte Muskeln, erworben durch ihre ganzen Sportarten, über die Felix schon gar keinen Überblick mehr hatte. Er war immer wieder hin und weg, wenn er sie heimlich betrachtete. Wie ein Engel. Sein superschlauer, trauriger und verheirateter Engel.

»Wir kriegen das hin, Viktoria. Das ist unsere Chance groß rauszukommen.« Vielleicht die Einzige, fügte er in Gedanken hinzu.

»Oder dabei draufzugehen.«

»Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.«

Sie lachte trocken auf und drehte sich halb zu ihrem Kollegen um. »Das ist kein Spiel, Felix. Es ist nur ein Job und ich bin nicht bereit meine Existenz oder mein Leben dafür aufs Spiel zu setzen.«

Das hatte gesessen. Nur ein Job. Für Felix war es mehr als ein Job, es war seine Existenz und sein Leben. Er wusste natürlich, dass Viktoria das Ganze pragmatischer sah, immerhin hatte sie es ihm bei der Gründung genauso gesagt, aber er dachte, die Leidenschaft kommt schon noch irgendwann.

»Die Existenz von seinem Ehemann grün und blau geschlagen zu werden?« Er bereute es noch während er es vor sich hin murmelte. Viktoria fuhr herum und stierte ihn an. Wenn Blicke töten könnten, hätte Felix bereits alle seine Leben und das gesamte Karma des Universums aufgebraucht. Ohne ein weiteres Wort stürmte sie hinaus. »Viktoria, es tut …« Die Tür knallte so hart ins Schloss, dass sich ein kleiner Splitter vom Holz unter der Klinke löste.

Du bist so ein Trottel, Locke.

Viktoria saß unten auf einer Bank am Ludwigsplatz und beobachtete die Menschen, die aus dem Tor des Weißen Turmes traten. Eine Rolltreppe führte hier von der U-Bahn-Station U1 an die Oberfläche. Wenn man das nicht wusste – und das blaue Schild mit dem »U« neben dem Turm ignorierte – konnte man sich fragen, wie viele Leute eigentlich in dieses kleine Türmchen passten. Die Nürnberger Unterwelt war stark vernetzt und neben dem U-Bahnhof gelangte man durch die Katakomben auch in die unteren Ebenen der umliegenden Kaufhäuser. Eine Welt unter der Welt.

Kein Wunder, dass hier unzählige Menschen auf den Ludwigsplatz strömten, um von hier aus auf eine der Flaniermeilen Breite Gasse oder Karolinenstraße abzubiegen, die beide weit im Osten von der Lorenzkirche begrenzt wurden. Zwischen weißem Turm und Lorenzkirche lag Nürnbergs riesige Fußgänger- und Shopping-Zone. Kein Verkehr, dafür umso mehr Menschen und überflüssige Geschäfte. Die Kinder aßen Eis in der Tüte, von dem die Hälfte ihre Hände und Arme herunterlief. Die unbarmherzige Julisonne schmolz es schneller als sie es essen konnten. Die Eltern saßen in dem Café direkt an der Gabelung der beiden Shopping-Straßen und schlürften Latte Macchiato oder irgendein anderes Getränk mit fancy Namen, was im Endeffekt darauf hinauslief, dass es Kaffee mit Milch war.

Viktoria nahm lieber einen tiefen, letzten Zug von ihrer Kippe und warf sie anschließend einen Meter vor sich auf das Pflaster. Eine Frau mit Kinderwagen schaute abschätzig auf die Frau Ende 30, die mit zerrissenen Jeans und rotem Tank Top eher aussah wie ein verlotterter Teenager, als eine Frau mitten im Leben. Warum machte Felix ihr es immer nur so schwer? Er war so ein elender Kindskopf und wurde sofort persönlich, wenn ihm was nicht passte. Nein, er war ganz einfach noch ein Kind, für den das Ganze nur ein Abenteuer und nicht schlicht und ergreifend der gemeine Alltag war. Sie musste an Paul denken und an ihren Streit gestern Abend. Worum ging es nochmal? Ach ja, um Geld, zumindest oberflächlich. Sie solle sich doch mal einen richtigen Job suchen, so wie er auch. In dieser kleinen Scheißbude könne man ja kein menschenwürdiges Leben führen und so weiter und so fort. Es ging von der Wohnung, über das Essen und den Haushalt und eskalierte bis zum Reizthema Nummer eins: Der Job und damit verbunden, Felix. Immer das Gleiche, Frustration und krankhafte Eifersucht, kombiniert mit Alkohol, der sämtliche Schranken öffnete und der eingesperrten Wut freien Lauf ließ. Worte wie »Versager« und »Schlampe« waren gefallen, es wurde geschrien und geschubst. Und irgendwann unvermittelt war die Hand in ihrem Gesicht gelandet. Sie konnte sich gar nicht so recht an den Ablauf erinnern. Er war direkt zurückgeschreckt. »Viktoria, es… es.. Tut mir leid.« Immer die gleiche Leier.

»Viktoria, es tut mir leid.« Felix war neben ihr aufgetaucht. Immer die gleiche Leier. »Das hätte ich nicht sagen sollen.« Sie fischte sich eine neue Zigarette aus der Packung. »Ich weiß, hinterher tut’s euch immer leid.« Die verdammten Männer, der Fluch ihres Lebens.

»Mich geht es nichts an, wie du dein Leben führst.«

»Verdammt richtig.«

»Ich mache mir doch nur Sorgen.«

»Danke, brauchst du nicht, ich bin schon groß. Im Gegensatz zu dir.«

Er setzte sich neben sie. Gemeinsam beobachteten sie eine Weile das Treiben auf dem Platz. Ein paar Tauben pickten zwischen ihren Turnschuhen nach Essensresten. Ein Obdachloser schnorrte sie nach Geld an, Viktoria gab ihm stattdessen ein paar Kippen, womit er auch zufrieden schien.

»Sehr nachhaltig.«

»Sagt der Porschefahrer.«

Wieder schweigen.

»Du hattest recht.«

»Ich weiß, aber hilf mir doch mal auf die Sprünge, womit genau?« Viktoria warf ihre mittlerweile dritte Kippe weg und lehnte sich zurück. Die Sonnenbrille glitzerte in der Mittagshitze. Sie war immer noch aufgewühlt, aber Felix konnte sie nie allzu lange böse sein, es war wie mit Kindern, die konnten nichts dafür, dass sie dummes Zeug taten. Außerdem war er gerade das Einzige, das sie von Paul und der Hölle zu Hause ablenken konnte. Felix zog sein kariertes Hemd aus, das er offen über einem T-Shirt der Seattle Seagulls trug und knüllte es neben sich zusammen. »Die Sache ist gefährlich und sie ist es nicht Wert unsere Existenz dafür aufs Spiel zu setzen«, stellte er nüchtern fest.

»Aha, eine sehr reife und erwachsene Erkenntnis. Was bedeutet das für uns?«

»Wir sind vorsichtig und tun nur das Allernötigste, um den Job abzuschließen. Es steht und fällt mit den Bildern. Ich nehme die mit zu einem Kumpel, mit dem ich auf der Polizeischule war. Der hat forensische Informatik oder so studiert und kennt sich mit solchen Sachen aus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stellen sich die Bilder als Fälschung heraus oder es ist gar nicht Greif und wir sind damit raus aus der Nummer. Wer sie gefälscht hat und warum kann uns egal sein. Keine weitere Recherche.« Ganz überzeugt klang er nicht, aber er spürte, dass er hier und jetzt Viktoria verlieren konnte, wenn er etwas Falsches tat. Und das durfte auf keinen Fall passieren. »Und was, wenn die Bilder echt sind?«

»Dann geben wir Perek Bescheid und der kann dann machen was er für richtig hält und Greif fertig machen. Wer sie an Markenhof übermittelt hat, kann uns ebenfalls egal sein. Wir kassieren unser Honorar und sind raus aus der Nummer.«

»Und damit bist du glücklich?«

»Viktoria wir sind ein Team. Wir müssen beide einverstanden sein.«

»Ich bin stolz auf dich, Felix. Dafür würdest du sogar den Wichser Perek laufen lassen, falls er mit drinsteckt?«

»Klar. Einer für alle und so.«

Viktoria dachte eine Weile nach und zündete noch eine Zigarette an, die letzte aus der Packung. Sie knüllte das Papier zusammen und warf es zum etwa vier Meter entfernten Mülleimer am Eingang der Pommesbude. Treffer. »Nicht schlecht, Lady.« Zwei Jungs schauten beeindruckt zu Viktoria rüber. Sie ließ sich nichts anmerken, grinste aber innerlich.

»Felix, ich höre doch, dass du mit den Zähnen knirschst.«

»Nenne es Gerechtigkeitssinn. Es wurmt mich einfach, dass wir hier jemanden der vermeintlich jede Menge Dreck am Stecken hat laufen lassen. Im besten Fall ist es schlimme Verleumdung und Rufmord, im schlimmsten ein Kinderpornoring. Nagt das nicht an dir?«

»Doch tut es. Und da du dich wie ein richtiger Erwachsener hingesetzt und dir einen Kompromiss überlegt hast, hier mein Vorschlag. Wir überprüfen die Bilder auf Echtheit. Gleichzeitig sehen wir uns Johannes Greif etwas näher an, um zu sehen, ob an der Anschuldigung auch nur das geringste dran sein könnte. Wenn ja gehen wir sofort zur Polizei.«

»Klingt gut, wir …«

»Ich war noch nicht fertig. Wenn es sich um Fälschungen handelt, versuchen wir herauszufinden, wer das Material an Markenhof und Perek geschickt hat oder ob das vielleicht sogar von den beiden selbst kommt. Beim kleinsten Hinweis informieren wir die Bullen. Die müssen dann den Rest machen.«

»Du bist die Beste.«

Sie zeigte ihm ihr strahlendes Lächeln, das auch immer etwas fies aussah.

»Ich weiß.«

Das Spiel des Greifen

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