Читать книгу Hin- und Hergeschichten - Franz Hohler - Страница 16

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Die Ehepartner

Die Frau des Mannes mit der Glatze steht in einer bis aufs äußerste möblierten Wohnung. Die Möbel, die wertvoller aussehen als etwas, das Wert hat, schlagen, eine wütende Welle der Einrichtung, an allen Wänden empor bis hinauf zur Decke. Von ihrer Tochter hat die Frau kürzlich einen mit bäuerlichen Blumenmotiven bemalten Klosettpapier-Vorratsständer geschenkt bekommen: einen aus einem Sockel ragenden Stab, auf den man sechs Klosettpapierrollen stecken kann. Der abnehmbare Knauf, der oben den Abschluss bildet, sieht aus, als hindere er die Rollen am Weggleiten, was bei der vertikalen Anordnung des Ganzen natürlich Unsinn ist.

Die Frau steht mitten im Wohnzimmer. Sie gleicht einem Menschen, der horcht. Sie weiß, dass sie eben aus der Küche kam, und hat vergessen, wohin sie unterwegs ist.

Der Mann der Hemdenverkäuferin ist ein zuverlässiger Drucker, Leiter der schrumpfenden Buchdruckabteilung eines wachsenden Offsetbetriebes. Da er den jungen Arbeitern misstraut und sie sein Misstrauen auch rechtfertigen, macht er viele Arbeiten selber. Nach Feierabend braucht er noch eine Stunde oder zwei, um sich auf den folgenden Tag vorzubereiten und die Arbeit der Jungen, denen er nicht viertelstündlich über die Schulter zu schauen wagt, zu kontrollieren. Zu Hause erzählt er der Hemdenverkäuferin von Störungen im Arbeitsablauf und von Aufgaben, die anzupacken oder abzuschließen sind.

J. Sch.

Hin- und Hergeschichten

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