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Auf der Terrasse

Ich sitze in einem Korbstuhl auf einer Holzterrasse, die steilen, dunklen Bergwäldern zugewandt ist.

«Schnellläufer» nennt mich eine der Pflegerinnen, manchmal sogar «unser tapferer Schnellläufer».

Dass ich so heiße, wie die übrigen Pflegerinnen und die Ärzte mich nennen, habe ich auf dem Führerschein nachgeprüft. Auch mein Vorname, Rudolf, scheint zu stimmen. Meine Frau, sie saß heute stundenlang in einem unserer Stühle, sagte «Rüedel» zu mir. Sie ist eine sehr sympathische Erscheinung! Einzig ihre Unart, jede Mitteilung wie eine Frage zu betonen – die Ermunterung zum Essen wie die Nachricht über Schulschwierigkeiten der Kinder –, hat mich nervös gemacht. Gegen Mittag zog sie die weiße Strickjacke aus und ließ mich ihre Schlüsselbeine sehen. Ein wunderbarer Anblick, diese gespannte Haut über den beiden schattenwerfenden Knochen unter dem Hals! Sie heißt Sylvia, mit Ypsilon. Das kann ich auf einem Zettel, den sie hinterlassen hat, jederzeit nachlesen. Ich war, ehrlich gesagt, doch fast ein wenig erleichtert, als sie wieder ging.

Die Sonne steht jetzt tief. Die Zweige der Eberesche, die über die Brüstung auf die Terrasse hereinragen, sehen aus wie gespreiztes Gefieder. An der alten Hausmauer wächst eine braungraue Schüsselflechte, Parmelia omphalodes.

J. Sch.

Hin- und Hergeschichten

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