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15.6 Islam als staatstragende Ideologie – aber auch eine Religion?

Das Selbstverständnis der Muslime geht von der Überlegenheit des Islam aus. Da die wahren Gläubigen unterstellen, gegenüber allen anderen Menschen (auch Juden und Christen) die von Allah bevorzugten Menschen zu sein, fällt ihnen eine Integration in westliche Länder und Übernahme von deren Lebensformen naturgemäß sehr schwer.

Die meisten Muslime haben offensichtlich die Vorherrschaft ihres Glaubens – auch in Bezug auf säkulare Bereiche – persönlich vollkommen verinnerlicht. Daraus folgt für sie eine in sich widerspruchsfreie Bewertung des Islam. Diese Beobachtung trifft ganz offensichtlich bereits auf Grund der Selbsteinschätzung der (weitaus meisten?) Muslime über den Islam vollumfänglich zu – und charakterisiert damit den Islam abermals als eine politische Ideologie. Danach zu urteilen, tritt der Islam nachdrücklich mit dem Anspruch auf, zur führenden Staatsideologie (und staatstragenden Theorie) zu werden – auf der Basis von religiösen Elementen strengstmöglicher Art.

Es erscheint in der Tat unmöglich zu sein, über die Definition des Religionsbegriffs eine hiervon abweichende Beurteilung und/oder Bewertung des Islam finden zu können – zu vielschichtig sind die Möglichkeiten, allein schon den Begriff der Religion überhaupt in sich widerspruchsfrei definieren zu können. Was jedoch bleibt, ist die zutreffende Begriffsbestimmung des Islam mit Hilfe des Terminus „Ideologie“. Dabei scheint es einerlei zu sein, mit wessen Definition gearbeitet wird. Der Islam hat seit seiner Entstehung exakt die definitorischen Bedingungen einer Ideologie von innen heraus erfüllt – und erfüllt sie unverändert immer noch.

Islam in Deutschland

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