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«BARCO DE PESCA»

Kapitel 11

Der Fischkutter «Tubaraó», nützt den herrlichen Tag um einen größeren Auftrag abzuarbeiten. Knapp eine Seemeile vor Queimada Grande befindet sich der Kutter auf Kabeljaufang im ruhigen Atlantik. Ein wirklich selten guter Tag, die Netze sind prall gefüllt. Die hochstehende heiße Nachmittagssonne heizt der schwer arbeitenden Besatzung regelrecht ein.

Die Matrosen Jacó und Rído arbeiten gerade an der Netzwinde, um wieder einen mächtig großen Kabeljaufang zu löschen. Heute läuft es. Die Mannschaft freut sich über die kolossale Ausbeute. Steuermann Tony, schaltet den Außenlautsprecher ein um die Jungs mit brasilianischer Musik zu motivieren. Im Rhythmus des Sambas erscheint die schwere Arbeit regelrecht spielerisch. Die Stimmung an Deck ist euphorisch. Capitão Pedró López befindet sich gerade unter Deck, um sein Mittagsmahl zu verzehren. Zur Feier des Tages hat ihn sein langjähriger Smutje einen köstlichen Bacalhau zubereitet. Seine Leibspeise, welche er in vollen Zügen genießt.

Gerade als Rído das vierte prall gefüllte Netz einholt, wird er zum Augenzeugen des Flugzeugabsturzes. Nachdem Abstellen des lauten Winsch Motors ist sofort das schrille Dröhnen des Flugzeuges zu hören. Auch Jacó bekommt jetzt das Unglück mit. Sofort schlagen die Beiden Alarm. Rído läuft schnell zu Steuermann Tony, um das Schiff auf Kurs zu bringen. Unterdessen eilt Jacó unter Deck zu Capitão Pedró López, um ihn vom Absturz zu informieren. Jacó reißt energisch die Türe der Kapitänskajüte auf und schreit:

«Capitão, Capitão! Sir, ein Flugzeugabsturz

nahe der Ilha das Cobras (Schlangeninsel).

Schnell, schnell!»

Der Capitão schiebt sein Mittagessen, den köstlichen Bacalhau von sich weg, springt auf und läuft mit Jacó auf die Brücke. Tony und Rído zeigen in Richtung Queimada Grande, dicker, dichter schwarzer Rauch ist in der Ferne zu sehen.

«Kurs auf Queimada Grande, volle Kraft voraus!», befiehlt lauthals rufend Capitão López.

Tony ist auf Kurs, greift zum Funkgerät und schaltet auf Kanal 16, er übergibt an Capitão López, der den Notruf absetzt:

«Pan, Pan, Pan! Funkstille erbeten! Pan, Pan, Pan!

Hier spricht Capitão Pedró López der Tubaraó, ich

melde einen Flugzeugabsturz vor Ilha das Cobras!

Wiederhole, ein Flugzeugabsturz vor Ilha das Cobras!

Meine Koordinaten, 24° 29′ 0″ S, 46° 40′ 30″ W.

befinde mich eine halbe Seemeile vor der Insel.

Eintreffen an der Unglücksstelle in 15 Minuten.

Gehe vor Anker und warte auf die Marinha do Brasil.

Kommen, ob verstanden. Over!»

Unverzüglich meldet sich der diensthabende Capitão Tenente Jerom Gogós mit straffer Stimme im Militärjargon. Nach Abklärung der nötigen Koordinaten entsendet dieser sofort Hilfe, weist aber vehement auf das bestehende behördliche Betretungsverbot der Insel hin. Im Umkreis befindliche Schiffe halten strikte Funkdisziplin, hören jedoch gespannt mit. Einige befinden sich nur 20 Seemeilen vom Unglücksort entfernt, sie verharren den weiteren Ausführungen der Marinha do Brasil bevor auch sie ihre Hilfe anbieten. Nacheinander melden sich Skipper an, um sich an der Suche nach der abgestürzten Besatzung zu beteiligen. Capitão López trifft mit der «Tubaraó» als Erster am Unglücksort ein. Der Fischkutter ankert. Die Matrosen Jacó und Rído lassen sofort das Rettungsboot zu Wasser. Akribisch suchen sie die Unfallstelle nach Überlebenden ab. Jede Minute zählt.

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