Читать книгу OPPORTUNITY - The power of resistance - Gabriele André - Страница 19
Оглавление«CARAGUATATUBA»
Kapitel 13
Die brasilianische Küstenstadt Caraguatatuba befindet sich im Bundesstaat São Paulo, sie ist rund 50 Meilen nordöstlich von Santos entfernt. Gleich hinter der Küstenebene türmt sich die prächtige, bis zu 1200 Meter hohe «Serra do Mar», auf. Amadé fährt angespannt die schöne Küstenstraße entlang. Unruhig tippt er fortwährend, schon fast unkontrolliert, mit den Fingern am Lenkrad herum, dabei blickt er abwechselnd nervös in den Rückspiegel. Seine Gedanken kreisen um den Anruf seines alten Zellengenossen. Ungeduldig blickt er auf den Kilometerstand. Dabei vermengen sich seine Gedanken, ihm vertrauen zu können, gleichzeitig mit der Unsicherheit in eine Falle zu geraten. Oder auch benützt zu werden. Jedoch der spontane Anruf hat ihn neugierig gemacht. Er vermutet, da ist etwas Großes im Laufen. Nie lässt er eine Gelegenheit aus, wenn es ums schnelle Geld geht. Er wird immer unruhiger und denkt mehr und mehr an das große Geld. Wie von Sinnen schreit er plötzlich im Fahrgastraum:
«Olá, Dinheiro te deixa bonita, Senhor (Hallo, Geld
macht schön, mein Herr)! Und ich bin schön! Jetzt
hole ich mir das verfickte Geld. Ich bin der geile
Amadé! Ja, ich bin ein geiler Typ!»
Verwirrt, ungeduldig getrieben steigt er spontan aufs Gas. Rücksichtslose und gefährliche Überholmanöver sind die Folge. Irrsinnig, schwer aggressiv rast er die Küstenstraße entlang. Selbstherrlich blickt er in den Rückspiegel. In einer Art von überschwänglicher Trance spricht er fortwährend mit sich selbst. Plötzlich arbeitet er dabei, manchmal laut schreiend, seine schon lang zurückliegende Vergangenheit der Haft in «Carandirú» auf. Man hat den Eindruck, als würde er jeden Moment komplett durchdrehen. Wie aus dem Nichts kriegt er sich ein. Beendet seine ungestüme Fahrt und verhält sich wieder dem Verkehr angepasst. Noch etwa 30 Meilen liegen vor ihm. Während dieser Wegstrecke schmiedet er einen brutal perfiden Plan.