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Die Sind-Sie-Net-Die-Street

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Den Eltern des 1938 aus Wien emigrierten Schriftstellers Frederic Morton, dessen Rothschild-Biografie lange Zeit die Bestsellerlisten der USA anführte, wurde 1994 die Gnade zuteil, ihren siebzigsten Hochzeitstag begehen zu dürfen. Vater Morton war 96, seine Gattin 92 Jahre alt. In ihrer Wahlheimat Miami wurde aus Anlaß des seltenen Festtages eine kleine Feier zelebriert. Der alte Herr erhob sich an seinem siebzigsten Hochzeitstag und sprach die Worte: »Also, wenn ich gewußt hätte, wie lang unsere Ehe dauern wird, hätte ich mir das damals genauer überlegt!«

Morton, der in den USA zu den führenden Essayisten, Kolumnisten und Novellisten zählt, vertraute mir auch an, warum die von Wiener Emigranten besonders bevölkerte 72. Straße New Yorks im Volksmund gerne Cincinnati-Street genannt wurde: »Wann immer man hier jemanden traf, wurde man gefragt: Sind Sie net die . . .?«

Friedrich Torberg fuhr einmal mit dem Karikaturisten Rudolf »Rang« Angerer im Wagen durch Wien. Irgendwo in Währing stand die Ampel auf Rot. Der Schriftsteller schaute zum Fenster hinaus und entdeckte das Portal einer Süßwarenhandlung mit der Aufschrift Zuckerl-Mayer. Worauf Torberg trocken sagte: »Das ist der, der Des Teuferls General geschrieben hat!«

Trifft ein Dichter einen Kritiker: »Herr Doktor, begleiten Sie mich ein Stück!«

Entgegnet der Kritiker: »Gern, aber es darf nicht von Ihnen sein!«

Es hat uns sehr gefreut

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