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Bei aller Liebe zu Kamilla …

Das Angebot war mehr als verlockend. Bei aller Liebe zu Kamilla spielte der Prinz nun erstmals mit dem Gedanken, die Angebetete doch zu verlassen. Wohl als Folge des Eheversprechens bot Prinz Philipp von Coburg der Verlobten seines Sohnes eine Apanage – jetzt sogar in Höhe von 4 Millionen Kronen – an, für den Fall, dass sie einer Beendigung der Beziehung zustimmen würde.

Am Nachmittag des 17. Oktober 1915 sollte es im Liebesnest des Paares in der Marokkanergasse zu einer Aussprache kommen. Kamilla hatte ihrem Dienstmädchen freigegeben und ihre nächsten Schritte in allen Einzelheiten geplant. Leopold erschien in seiner Uniform als Husarenrittmeister und dürfte der Geliebten erklärt haben, sie entgegen allen bisherigen Beteuerungen doch nicht heiraten zu können.

Daraufhin schritt Kamilla zur folgenschweren Tat. Sie hatte eine mit Vitriolsäure gefüllte Tasse vorbereitet, deren Inhalt sie dem Prinzen ins Gesicht schüttete. Dann gab sie mit einem Revolver mehrere Schüsse auf ihn ab, ehe sie sich selbst ins Herz schoss. Kamilla war auf der Stelle tot.

»Ich kann ohne Leopold nicht leben«

In einem in der Wohnung aufgefundenen Abschiedsbrief bat sie ihre Eltern um Verzeihung und gab als Grund für die Tat an, dass sie ohne ihren Leopold nicht leben könnte.

Österreichs letzter Coburger

Von den Schüssen aufgeschreckt, eilten Nachbarn und der Hausmeister herbei und ließen die Wohnungstür durch einen Schlosser aufbrechen. Neben Kamillas Leichnam lag blutüberströmt und mit schweren Verletzungen Prinz Leopold, dessen Gesicht durch die schwefelhaltige Säure entstellt war. Er wurde ins Privatsanatorium Löw gebracht und notoperiert. Nach sechsmonatigem Leid und durch die Säure erblindet, erlag der 38-jährige Coburger am 27. April 1916 den Folgen seiner schweren Verletzungen. Prinz Leopold wurde im Wiener Palais Coburg aufgebahrt, die österreichische Linie der Familie hatte keinen Erben mehr.

Das gibt's nur bei uns

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