Читать книгу Spurensuche - Georg Markus - Страница 15

»Von 9–12 und von 4–6« Beethoven verkauft Eintrittskarten

Оглавление

Ludwig van Beethoven musste im Jahr 1815 sämtliche Konzertauftritte wegen seiner immer schlimmer werdenden Schwerhörigkeit aufgeben, drei Jahre später war er vollkommen taub. Bereits 1802 hatte er sein Heiligenstädter Testament verfasst, in dem er der Welt verzweifelt zurief: »O, ihr Menschen, die ihr mich für … Misantropisch haltet …, wie unrecht thut ihr mir, ihr wisst nicht die geheime ursache von dem, was euch so scheinet … Bedenket nur, dass seit 6 Jahren ein heilloser Zustand mich befallen … O wie hart wurde ich durch die verdoppelte traurige Erfahrung meines schlechten Gehör’s dann zurückgestoßen, und doch war’s mir noch nicht möglich, den Menschen zu sagen: sprecht lauter, schreit, denn ich bin taub!«

Man kann also davon ausgehen, dass Beethoven bereits 1814 an einer erheblichen Hörschwäche litt, sodass er kaum noch in der Lage war, seine eigenen Kompositionen zu hören. Dennoch komponierte er unermüdlich weiter, und er trat noch ein Jahr lang als Dirigent auf. Das Erstaunliche ist aber, dass Beethoven die Karten für seine Veranstaltungen höchstpersönlich in seiner Wohnung verkaufte. So fand sich ein Theaterzettel, der eine Akademie vom 29. November 1814 mit diesen Worten ankündigt: »Die Eintritt-Bilets sind von 9–12 Uhr vormittags und von 4–6 Uhr nachmittags in der Wohnung des Herrn L. van Beethoven auf der Mölkerbastey im kleinen Pasqualatischen Haus Nr. 94 im 1. Stocke und täglich bey der k. k. Hoftheaterkasse zu haben.«

Spurensuche

Подняться наверх