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Die Ursachen von Krebs Ungleichgewicht zwischen Qi, Blut und Gefühlen

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Sind Qi und Blut nicht im Gleichgewicht, resultiert daraus eine Blockade, eine Stagnation. Qi ist der Inbegriff für Energie, welche gleichmäßig im Körper fließen soll, und Blut ist der Inbegriff von Materie, welche gleichmäßig im Körper fließen soll.

Das Qi reitet auf dem Blut wie ein Jockey auf einem Pferd.

Blut nährt und befeuchtet den ganzen Körper. Blut kühlt. «Ruhig Blut» sagt man bei uns. Man soll ruhig bleiben. Chinesisch ist Blut die Basis für Ruhe und Stabilität im Körper. Ist genug Blut in den Organen, sind die Geister, die in den Organen wohnen, welche auch unseren Gefühlen entsprechen, entspannt.


Mit dem Blut gelangt die Energie zu jeder einzelnen Zelle in unserem Körper, wodurch diese ihre Arbeit aufnehmen können. Westlich gesprochen könnten dann all die Zucker und Aminosäuren und Fette eine Entsprechung für Qi sein, die mit dem Blut im Körper verteilt werden und die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, letztendlich mit Energie versorgen.

Qi und Blut werden von unserem Verdauungsapparat, westlich dem Gastrointestinaltrakt, chinesisch von unserer Milz (Pi), unserer Mitte, hergestellt.


Das Ergebnis ist das gleiche wie im westlichen Denken. Nur die Sprache, die den Vorgang beschreibt, ist eine andere.

Wenn sich Qi nicht gut bewegt und der Körper nicht gut mit Energie versorgt ist, egal, ob der Jockey oder das Pferd das Problem ist, wird der Blutfluss träge. Ist das Blut eine längere Zeit träge, gerinnt es und bildet Verklumpungen. Die westliche Medizin beschreibt einen Anstieg an Fibrinogen und anderen Gerinnungsfaktoren sowie eine erhöhte Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes. Die Blutgerinnung läuft vermehrt ab, Blutplättchen lagern sich ab und erschweren zusätzlich den glatten Blutfluss. Weitere Faktoren wie nicht verarbeitete Emotionen und innere Spannungen führen zusätzlich zu einer Engstellung kleiner und kleinster Blutgefäße und blockieren wiederum den regulären Fluss des Blutes. Kommt aus der Ernährung schwer Verdaubares hinzu, erhöht sich die Viskosität des Blutes weiter. Bewegt sich jemand nicht täglich ausreichend, fehlt auch noch der körperliche Antrieb für einen glatten Blutfluss.

Die Disharmonie von Qi und Blut und die daraus resultierende Blut-Stagnation entstehen durch mehrere Faktoren: müde Mitte mit wenig Qi und/oder Blut, nicht verarbeitete Emotionen, schlechte Ernährung, wenig körperliche Bewegung, fehlender Shen.

Der Shen ist der Geist des Herzens. Er schenkt uns Lebensfreude und Kreativität und verleiht unserem Leben einen Sinn. Der Shen braucht viel Blut im Herzen und einen glatten Fluss im Körper, um strahlen zu können. Der Shen schenkt uns Hoffnung und gibt uns die Kraft, auch in schwerer Krankheit nicht aufzugeben.

Ein Beispiel zu den Emotionen: Trauer und Traurigkeit sind die Gefühle der Lunge. Ist jemand ständig traurig oder hat er seine Trauer nie überwunden, schädigt das die Substanz der Lunge, das Lungen-Yin. Der Betroffene wird schlechter atmen.

Dadurch wird das Zwerchfell eine schwächere Bewegung auf den Bauch ausüben, «Qi fließt nicht in der Mitte», die Mitte wird «müde» werden und weniger Qi und Blut produzieren. Über die Disharmonie von Qi und Blut kann es schließlich zur Blut-Stagnation und dadurch zu einer schweren Erkrankung kommen.

Ein Beispiel zum Shen: Hat jemand keine Lebensfreude, wird er vielleicht kaum noch seine Wohnung verlassen, kaum mehr etwas unternehmen, sich wenig bewegen und sozial isolieren. Die fehlende Bewegung von Geist und Körper sowie die fehlende Motivation, sich gesund zu ernähren und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, führen zu einer müden Milz und schließlich wieder zu Blockaden von Qi und/oder Blut.

Es ist die Basis von Gesundheit, dass Körper, Geist und Gefühle ständig in Bewegung sind. Stillstand bedeutet Stagnation von Qi und Blut.

Noch ein paar Worte zur Lunge und zur Atmung.

Die Basis für eine gute Bewegung des Qi im Körper ist eine gute Atmung.

Denken Sie an das Beispiel mit der Trauer. Wenn man trauert, atmet man weniger tief, man zieht sich mehr und mehr in sich selbst zurück. Wenn man weint, wird die Atmung wieder tief. Durch das intensive Ausatmen bewegt sich nicht nur die Emotion, sondern der ganze Körper. Die Lunge hat auch die Funktion, Flüssigkeit im gesamten Körper zu bewegen. Denken Sie an Ihre Atemluft in der Kälte: Eine Wolke verlässt Ihren Mund! Dabei reinigt die Lunge nicht nur die Atemluft, sondern den gesamten Körper, was man beim Weinen sehr gut spürt. Über die Lungen wird auch die Wärme im Körper reguliert (denken Sie an einen Hund, der hechelt, um sich zu kühlen), der Körper wird gekühlt und der pH-Wert des gesamten Körpers reguliert. Jemand, der nicht gut atmet, weil er zum Beispiel den ganzen Tag starr an seinem Schreibtisch sitzt, transportiert zu wenig Hitze aus dem Stoffwechsel und dem Arbeitsstress über die Lunge ab.

Ein Teil des Immunsystems wird von der Lunge bereitgestellt, nämlich das Wei-Qi. Diese Spezialform des Qi fließt zwischen Haut und Muskulatur des ganzen Körpers und schützt ihn vor Eindringlingen wie Bakterien und Viren, oder chinesisch gesprochen zum Beispiel vor Kälte, Hitze und Wind. Ist die Lunge stark, ist das Wei-Qi stark. Trainiert man die Lunge durch körperliches Ausdauertraining, durch Aufenthalte in großer Höhe, durch regelmäßige Saunabesuche, regelmäßiges Atemtraining wie bei Yoga oder Qigong, trainiert man automatisch das Immunsystem und die Wärmeregulation und der Wasserhaushalt normalisieren sich ebenso wie der pH-Wert des Körpers, der durch Stress in den sauren Bereich tendiert. Umgekehrt stagnieren Flüssigkeiten und Blut vermehrt im Brustkorb, wenn die Lunge nicht gut belüftet wird. Die daraus resultierende Stagnation, zunächst nur Qi, nur «Energie», mit der Zeit dann auch Blut, also «Materie», beeinträchtigt die normale Funktion der Lunge. Die Flüssigkeit dickt sich ein zu Schleim und die Hitze aus dem Stoffwechsel wird nicht abtransportiert.

Chinesisch sind Blut-Stagnation, innere Hitze und Schleim die Basis für die Entstehung der meisten Krebsarten.

Die Hitze trocknet das Blut, welches dadurch klebrig wird und weitere Blockaden bildet. Die Hitze trocknet auch alle Säfte im Körper und schwächt dadurch die Substanz, das Yin. Damit kommt es zu Organschäden. Damit wird die Niere, unser Verwalter all unseres Yin und Yang, geschwächt.

Kann der Körper Hitze, die durch Stress, den Stoffwechsel oder durch Blockaden entsteht, nicht kühlen, schädigt sie das Blut und das Yin.

Chinesisch gedacht ist Blut notwendig, um zu kühlen und um die Emotionen zu beruhigen. Jemand mit einem Blut-Mangel hat meist seine Gefühle nicht im Griff. Die Emotionen der Leber sind Wut und Ärger. Kann man diese Gefühle nicht gut ausleben oder durch Bewegung «abarbeiten», führen sie zu einer Stagnation von Qi in der Leber und dann geht die ganze Kaskade von Neuem los: Qi-Stagnation → Hitze mit trockenem Blut → Blut-Stagnation und Säfteverlust und Yin-Mangel → schwere und/oder chronische Erkrankungen.

Eine «gestaute Leber» (chinesisch «Leber-Qi-Stagnation») kann unkontrolliert um sich schlagen und alle anderen Organe beschädigen. So kann Stress mit Wut und Ärger zu Beschwerden des Magens, der Verdauung, des Herzens und der Lunge führen. Brustkrebs ist ein typisches Beispiel für nicht verarbeitete Emotionen, vor allem Wut und Ärger.

Zwei Drittel aller Erkrankungen bei uns stehen in Zusammenhang mit Stress.

«Leber attackiert die Milz» meint chinesisch, dass die gespannte Leber auf die Milz, den Verdauungsapparat, schlägt und dieser daher nicht mehr gut funktioniert. Es kommt zu Qi-Mangel, Blut-Mangel, Feuchtigkeits- und Schleimablagerungen im gesamten Körper.

Die meisten Verdauungsprobleme bei uns sind eigentlich Stress- und damit Leber-Probleme.

Und wieder läuft die Kaskade ab: müde Mitte, schwache Lunge, Blut-Stagnation, Hitze, Schleim, Yin-Mangel.

Stress und nicht verarbeitete Emotionen schwächen das Immunsystem. Nicht glücklich zu sein schwächt das Immunsystem. Kein Ziel im Leben zu haben führt zu Frustration und das schwächt das Immunsystem. Ein schwaches Immunsystem alleine macht noch keinen Krebs, aber bereitet den Boden dafür. Dann erinnern Sie sich wieder an die Lunge und Ihr Training, um das Immunsystem zu stärken.

Chinesische Medizin bedeutet, den Körper zu stärken. Die guten Gefühle folgen.

Oft können wir emotionale Probleme nicht lösen. Immer wieder landen wir im Leben in Situationen, die wir nicht verändern können. Dann halten Sie es mit Konfuzius: Annehmen und lächeln. Sparen Sie Ihre Energie, um sich und Ihren Körper zu trainieren! Irgendwann sind Sie dann stark genug, um wirklich eine Änderung herbeizuführen. Denken Sie daran: Wenn Sie sich so richtig wohl in Ihrem Körper fühlen, muss es Ihnen einfach seelisch gut gehen!

Andere Organe werden ebenfalls durch Emotionen geschwächt und geschädigt: Sorge schwächt die Milz und damit den gesamten Verdauungsapparat: den Magen, die Verdauungsfunkton der Leber und der Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse mit dem Zucker-Haushalt, den Dünndarm und den Dickdarm. Trauer schwächt die Lunge, Angst schwächt die Niere, Ärger und Wut die Leber, exzessive Freude das Herz.

Die Störung, das heißt ein Zuviel oder ein Zuwenig oder eine viel zu lange Zeit einer bestimmten Emotion, führt zu unserer Kaskade mit einer Blockade der Leber und Hitze und Blutmangel und Blut-Stagnation und Yin- und Flüssigkeitsmangel.

Die Leber sorgt für den glatten Fluss aller Dinge.

Wenn es nicht gut fließt, egal was, Qi, Blut, Flüssigkeiten, Essen oder Emotionen, ärgert sich die Leber darüber und wir bekommen ZUSÄTZLICH eine Leber-Blockade, und das bedeutet, dass der Körper STRESS hat.

Wenn der Körper Stress hat, kommt es zu Reibung und es entsteht Hitze.

Und wieder sind wir in unsere Kaskade eingebogen ...

Alles, was länger besteht, landet bei der Leber und geht an die Nieren!

Das heißt, der Körper hat Stress (Leber-Blockade) und durch die Hitze wird sein Yin geschädigt, das in der Niere gespeichert wird. Wird die Niere geschädigt, gerät die Emotion Angst außer Kontrolle.

Chinesische Medizin gegen Krebs

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