Читать книгу Ein stilles Dorf in Kent - Gerda M. Neumann - Страница 6

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Olivia sah zum Pfarrer hinüber; Roger Mottram verteilte das Teegeschirr mit leicht zitternden Händen, verrückte dabei jedes Teil mehrmals, bis er die Hände zurückzog, und dann doch noch einen Löffel anders legen musste. Sie kam die letzten paar Schritte zu ihrem Onkel heran: »Gewinnt sie auch Aufputschmittel aus Quitten… wenn man sie lange genug liegen lässt und dann auspresst, zum Beispiel… Pferde sollen durch den Genuss von Fallobst in die seltsamsten Zustände geraten sein…« Sie musste endlich doch lachen, wenn auch leise: »Du alter Stratege, dein Freund ist deiner Disziplin nicht gewachsen. Nun erlöse ihn endlich und rede.«

Raymund Fisher ließ sich noch immer Zeit. Er schenkte Tee ein und barg die Kanne sorgfältig unter einer gefütterten Haube. Er reichte ihnen das Kännchen mit heißer Milch und wartete, bis jeder genommen hatte, er reichte den Zucker, den außer Roger Mottram niemand gebrauchte. Dabei redete er gerade so viel über seine einzelnen Handgriffe, dass daneben kein anderes Thema aufkommen konnte. Er öffnete die Plätzchendose und trug den Deckel zu einem Beistelltischchen. Endlich setzte er sich. Doch lag die Rolle des Majordomus so zweifelsfrei bei ihm, dass keiner sich rührte. Olivia beobachtete den Schalk hinten in seinen Augen, die wachsende Sorge in der Miene des Pfarrers und Leonards zunehmende Verwunderung. Sie trank dabei in kleinen Schlucken ihren heißen Tee.

Ein stilles Dorf in Kent

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