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KAISER LOTHAR I. (840–855)

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Ks. Lothar I. wurde 795 geboren (Datum und Ort unbekannt). Seine Eltern waren Ks. Ludwig der Fromme und Ermengard (siehe oben). Er ehelichte 821 ERMENGARD († 851), eine Tochter des Gf. Hugo von Tours. Er hatte neun Kinder, darunter Ks. LUDWIG II. (siehe unten), Kg. LOTHAR II. (siehe unten) und Kg. KARL von Burgund (845–863).


Nach dem Tod Ks. Ludwigs I. beanspruchte Lothar I. seine vollen Rechte als Kaiser, wie es in der Ordinatio imperii festgelegt war. Das führte zwangsläufig zum Konflikt mit seinen Brüdern Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kahlen (beide siehe unten), die sich verbündeten. In der Schlacht von Fontenoy (südwestlich von Auxerre, Burgund) am 25. 6. 841 besiegten sie Lothar. In Diedenhofen (Thionville; Lothringen) kam es zu einem vorläufigen Frieden zwischen den Brüdern. Im August 843 wurde im Vertrag von Verdun das Frankenreich endgültig aufgeteilt, obwohl die ideelle Einheit des Reiches fortbestand.

Lothar erhielt das Mittelreich, das sich von der Nordsee zwischen Schelde, Rhein und Maas bis nach Italien erstreckte. Aachen und Rom waren die beiden Hauptstädte. Außerdem behielt er die Kaiserwürde. Da er sich hauptsächlich nördlich der Alpen aufhielt, übertrug er die Regierung in Italien seinem Sohn, dem späteren Ks. Ludwig II. Die Provence wurde seinem anderen Sohn Karl zugeteilt. Karl der Kahle herrschte über das Westfrankenreich, Ludwig der Deutsche über das Ostfrankenreich.

Während sich Ks. Lothar I. hauptsächlich in Aachen aufhielt, verwüsteten die Araber 848 seine süditalienischen Provinzen, und die Normannen plünderten die Nordseeküste. Im Inneren war Lothar ein schwacher Herrscher. Das führte dazu, dass sein Bild in der Geschichte eher negativ dasteht. Schwerkrank teilte er kurz vor seinem Tod im September 855 sein Herrschaftsgebiet unter seinen Söhnen auf. Bereits früher erhielten Ludwig Italien und Karl die Provence und Burgund, während Lothar II. (siehe S. 28) im nördlichen Mittelreich regieren sollte. Mit dieser Maßnahme zersplitterte er das Mittelreich und verhinderte so im Gegensatz zum Westreich und Ostreich eine eigene politische Entwicklung. Vor allem der nördliche Teil blieb in seinen sprachlichen Grenzen unscharf und wurde später zum Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich, eine Situation, die letztlich erst 1945 beendet wurde. Lothar I. zog sich schließlich in die Abtei Prüm (Eifel, nördlich von Trier) zurück, wo er am 29. 9. 855 starb.

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