Читать книгу Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches - Gerhard Hartmann - Страница 15

KAISER KARL II. DER KAHLE (875–877)

Оглавление

Ks. Karl II. der Kahle (Carolus calvus) wurde am 13. 6. 823 in Frankfurt/Main geboren. Seine Eltern waren Ks. Ludwig der Fromme und Judith (siehe oben). Er war zweimal verheiratet: 842 mit ERMENTRUD (830–869), einer Tochter des Gf. Odo von Orléans, und 870 mit RICHILDIS († 910/914), einer Tochter des Gf. Buwin. Er hatte zwölf Kinder, darunter Kg. LUDWIG II. DEN STAMMLER (Hludowicus Balbus) von Westfranken (846–879) und Kg. KARL DAS KIND von Aquitanien (847–866).


Karl der Kahle, der jüngere Halbbruder Ludwigs des Deutschen, konnte sich mit Unterstützung seiner Mutter aus dem Erbe seines Vaters, Ks. Ludwigs d. Frommen, im Vertrag von Verdun 843 das Westfrankenreich sichern. In weiterer Folge errang er 848 die Herrschaft in Aquitanien und 869 die westliche Hälfte aus dem Erbe Kg. Lothars II. Als 875 Ks. Ludwig II. starb erlangte er auch die römische Kaiserwürde. Ks. Karl II. gilt – ähnlich wie sein Halbbruder Kg. Ludwig für Deutschland – als Gestalter des Westfrankenreichs zu einem Königreich Frankreich. In der französischen Historiographie wird er daher allgemein auch als der erste König Frankreichs bezeichnet.

Im Zuge der seit 875 imperialen, in römische Angelegenheiten sich verwickelnden Politik entstand eine Opposition des westfränkischen Adels gegen ihn, die seine Königsgewalt beschränken wollte. Der Adel glaubte, bei der Abwehr der normannischen Gefahr von Ks. Karl II. im Stich gelassen worden zu sein. Zu einer Auseinandersetzung mit ihm kam es aber nicht mehr, weil dieser bei einer Rückkehr von einem Romzug in den Alpen verstarb.

Er hatte als Begräbnisort Saint-Denis in Paris gewählt und förderte damit die Verehrung dieses Märtyrers (Dionysos), eines Pariser Lokalheiligen, der einer der Patrone Frankreichs wurde. Karls Nachfolger als westfränkischer Kg. wurde dessen ältester Sohn Kg. Ludwig II. der Stammler, der jedoch bereits zwei Jahre später (879) starb. Nachfolger wurden dann der Reihe nach dessen Söhne Ludwig III. (863/65–882) und Karlmann (866–884). Danach konnte der ostfränkische Herrscher Ks. Karl III. der Dicke (siehe unten) für 885 bis 888 auch im Westfrankenreich die Königsherrschaft erringen. Nach einem Kapetinger als König war der dritte Sohn Ks. Karls II., Karl III. der Einfältige, ab 898 König. Von 936 bis 987 regierten weitere drei Könige aus dem Geschlecht der Karolinger, dann kamen die Kapetinger endgültig an die Macht.

Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

Подняться наверх