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KÖNIG LUDWIG (III.) DER JÜNGERE (876–882)

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Kg. Ludwig (III.) wurde um 835 wahrscheinlich in Bayern geboren (Datum und Ort unbekannt). Seine Eltern waren Kg. Ludwig der Deutsche und Hemma (siehe oben). Er ehelichte 876/77 LIUTGARD († 885), eine Tochter des sächsische Gf. bzw. Hz. Liudolf (wohl 806–866). Von ihm sind drei Kinder bezeugt.


Kg. Ludwig (III.) der Jüngere war wohl der bedeutendste der drei Söhne Ludwigs des Deutschen, was aber durch seine nur sechsjährige Regierungszeit nicht offenbar werden konnte. Er erhielt aus der Masse des ostfränkischen Reiches den nördlichen und mittleren Teil und war gleich zu Beginn seiner Regierungszeit mit Ansprüchen seines Onkels, Ks. Karls II. des Kahlen, konfrontiert. Ludwig versuchte vorerst, eine kriegerische Auseinandersetzung zu vermeiden, aber Karl der Kahle lehnte Verhandlungen ab, so dass ein Krieg unausweichlich wurde. In der Schlacht von Andernach am 8. 10. 876 konnte der militärisch unterlegene Ludwig durch geschicktes Taktieren Karl den Kahlen besiegen. Damit war die westfränkische Gefahr gebannt.

Als Ks. Karls II. 877 starb, wurde dessen Sohn Ludwig der Stammler westfränkischer König. Dieser schloss mit seinem gleichnamigen Vetter Ludwig dem Jüngeren 878 ein Freundschaftsabkommen, das u. a. das Erbrecht der jeweiligen Nachkommen garantierte. Als Ludwig der Stammler bereit 879 starb, forderte eine Partei Ludwig den Jüngeren auf, die Nachfolge im Westfrankenreich anzutreten. Die Folge davon war, dass dieser im Vertrag von Ribémont (bei St. Quentin) im Jahr 880 die Westhälfte Lotharingiens zugesprochen bekam. Mit diesem Vertrag hatte das ostfränkische Reich jene Westgrenze erreicht, die es dann im Wesentlichen bis ins 14. Jh. beibehalten sollte.

Die wichtigste Aufgabe Ludwigs des Jüngeren war aber sein Kampf gegen die Normannen, die seit dem Sommer 879 ihre Angriffe auf die Nordseeküste intensivierten und gelegentlich weit ins Binnenland vorstießen. Im Jahr 880 konnte Ludwig bei Thiméon im Hennegau ein normannisches Heer besiegen, doch im selben Monat erlitt ein sächsisches Heer bei Hamburg eine Niederlage. Auch wenn es in der Folge – nach Ludwigs Tod – militärische Erfolge gegen die Normannen gab, konnten doch weitere Einfälle auf die Dauer nicht verhindert werden.

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