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KAISER ARNULF VON KÄRNTEN (887–899)

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Ks. Arnulf wurde um 850 geboren (Datum und Ort unbekannt). Seine Eltern waren Kg. Karlmann und Liutswind (siehe oben). Für ihn sind drei Friedelehen und eine Ehefrau, die Konradinerin ODA (Ute) († nach 903), sowie vier Kinder bezeugt, darunter Kg. LUDWIG DAS KIND (siehe unten).


Als eine einflussreiche Gruppe ostfränkischer Adeliger wegen Regierungsunfähigkeit Ks. Karl III. abgesetzt hatte, verblieb man aber beim karolingischen Reichsgedanken. Da von den Söhnen Ludwigs des Deutschen keiner einen legitimen Nachkommen hinterlassen hatte, wählte man den ältesten illegitimen Spross einer der Ludwigssöhne: Das war Arnulf, der Sohn Kg. Karlmanns. Als dieser im Jahr 876 König wurde, machte er Arnulf zum Präfekten der östlichen Grenzmarken, woher dann dessen Beiname »von Kärnten« kam.

Nach seiner Wahl zum König waren seine bevorzugten Aufenthaltsorte Regensburg und Frankfurt/Main. Auch setzte er seine Herrschaftsrechte nach und nach in Sachsen und Lotharingien durch. Die normannische Gefahr stand anfänglich auch für Arnulf im Zentrum seiner Politik. Nach einer Niederlage im Juni 891 konnten die Ostfranken Mitte Oktober 891 in Dyle bei Löwen die Normannen vollständig besiegen. Dieser Sieg brachte die endgültige Wende. Abgesehen von einem Vorstoß Anfang 892 nach Prüm beendeten die Normannen ihre Invasionen auf dem europäischen Festland und wandten sich in der Folge England zu.

Bereits 890 hatte der Papst Arnulf aufgefordert, nach Rom zu ziehen. 894 war es dann so weit, nicht zuletzt auch um seine Herrschaft in Italien zu sichern. Zwei Jahre später unternahm Arnulf einen weiteren Italienzug, um in Rom die Kaiserkrone zu empfangen. Zwischenzeitlich hatte Papst Formosus bereits Herzog Guido/Wido von Spoleto und dessen Sohn Lambert zu Kaisern gekrönt (siehe S. 38), aber der Papst war mit diesen unzufrieden.

Ende Februar 896 wurde daher Arnulf in Rom zum Kaiser gekrönt. Für 66 Jahre – bis zur Krönung Ks. Ottos I. d. Großen (siehe S. 48) – war es die letzte Kaiserkrönung eines ostfränkischen Königs. Von Italien kehrte Arnulf als kranker Mann zurück, es gelang ihm 897 noch, die Nachfolge seines Sohnes Ludwig im Ostfrankenreich durchzusetzen. Danach verschlimmerte sich seine Krankheit, und er wurde praktisch regierungsunfähig. Im Juni 899 erfolgte ein schwerer Schlaganfall, der ihn lähmte, Ende dieses Jahres starb er.

Die Geschichtsschreiber des 10. Jh. bewerteten die Regierungszeit Arnulfs weitgehend negativ. Aber wenigstens in seiner wichtigsten Residenzstadt Regensburg, wo Arnulf auch begraben wurde, blieb sein Gedächtnis lebendig. Bis ins Spätmittelalter fanden an seinem Todestag Armenspeisungen im Kloster St. Emmeran statt.

Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

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