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Denkendorf Sankt Pelagius
Оглавление• Ehem. Stiftskirche. • Ev. Pfarrkirche. • Spätromanische Pfeilerbasilika. • Langhaus ab 1200. • Westvorhalle um 1220. • Krypta und Chor 1230–40. • Bemerkenswerter Architekturschmuck. • Rekonstruierte Außenfassung des Baus.
Denkendorf, Sankt Pelagius, Westvorhalle.
Nach einer Pilgerfahrt ins Heilige Land im Jahre 1120 stiftete Berthold von Erligheim um 1128/29 die einzige deutsche Niederlassung des Ordens vom Heiligen Grab in Jerusalem, dem er eine bestehende, um 1050 errichtete Eigenkirche überließ. Diesem Vorgängerbau, dessen Längsachse etwas südlicher verlief, gehören noch die fünf unteren Geschosse des im 17. Jh. erhöhten Westturms an. Um 1200 kam das bestehende flachgedeckte Langhaus mit den schönen Blendarkaden am äußeren Obergaden sowie Spitzbogenarkaden über kräftigen Pfeilern im Inneren hinzu; spätgotische Eingriffe blieben auf die Seitenschiffe beschränkt.
Um 1220 wurde dem Turm die ehemals offene zweijochige und dreischiffige Vorhalle vorgelegt. Ihre schweren rundbogigen Rippengewölbe ruhen auf stämmigen Pfeilern mit Halbsäulenvorlagen, deren Gebälke und Kapitelle reichen Schmuck in der Art der Faurndauer Sankt Marienkirche aufweisen.
Dem Erbauer der ungewöhnlichen einschiffigen Krypta, die von einer mächtigen Spitztonne überfangen wird, standen vermutlich burgundische oder südfranzösische Beispiele vor Augen. Wandpfeiler mit reich ornamentierten Kämpferzonen, die an Murrhardt erinnern, fangen die massigen Gurtbogen auf. Ein tiefer Schacht in der Raummitte dürfte Bestandteil der Heilig-Grab-Liturgie gewesen sein. Gemeinsam mit der Krypta entstand um 1230–40 der um sechs Stufen erhöhte, kreuzrippengewölbte Rechteckchor, dessen Sockelzone reizvolle Blendbogen gliedern.
Bemerkenswert ist die ungewohnte, nach altem Befund rekonstruierte Außenfassung, eine Quadermarkierung auf gelbem Putz mit rot abgesetzten Fensterrahmungen.