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Lorch Ehem. Benediktinerkloster mit Klosterkirche Sankt Peter und Paul
Оглавление• Dreiteiliger Westbau ab 1093. • Pfeilerbasilika ab Ende 11. Jh. • Chorverlängerung 1469. • Grabmäler der Stifterfamilien 15./16. Jh.
Vorausgegangen war ein vermutlich um die Mitte des 11. Jh. durch Friedrich von Büren gegründetes Chorherrenstift im Tal. Über den Resten einer Burg auf dem Frauenberg gründete schließlich 1102 Herzog Friedrich I. von Schwaben das Familienkloster, das den Staufern ab 1140 als Grablege diente. Heute beherbergen die Konventsgebäude des 1535 aufgehobenen Klosters ein Altenheim.
Der Gründungsbau aus der 1. Hälfte des 12. Jh., eine dreischiffige, kämpferlose Pfeilerbasilika über kreuzförmigem Grundriss, blieb weitgehend erhalten. Dem dreiteiligen, 1093 begonnenen Westbau, den einst, ähnlich wie in Maria Laach, Rundtürme flankierten, war ursprünglich ein Atrium vorgelagert. Der südliche Turm der Sankt Peter und Paulskirche wurde 1888 wieder aufgebaut.
Im flachgedeckten Mittelschiff beschränkt sich der Schmuck auf ein schlichtes Horizontalgesims über der Arkadenzone. Die Errichtung eines heute verlorenen Vierungsturms im 13. Jh. erforderte die Verstärkung der Vierungspfeiler, die nunmehr reich geschmückte Kämpferfriese erhielten. Gleichzeitig zog man die spitzbogigen Scheidbogen ein. Ursprünglich schloss der quadratische Chorraum in einer rechteckig ummantelten Apsis. Bei seiner Verlängerung 1469 musste der neue Chor über den Kreuzgangsflügel hinweggeführt werden, was eine beträchtliche Erhöhung des gesamten Altarraumes zur Folge hatte. Die Netz- und Sterngewölbe des Ostbereichs stammen aus derselben Zeit.
Die Deckplatte der Stiftertumba im Mittelschiff von 1477 zeigt das von Engeln gehaltene Stauferwappen. Unter den figürlichen Grabmälern im nördlichen Querhaus ragen die des Rennwarth († 1520) und des Georg Rennwarth († 1522) aus der Werkstatt des Christoph von Urach heraus. Der ungefasste Holzkruzifixus mit schwenkbaren Armen in der Vierung entstand Anfang 16. Jh.
Lorch, Klosterkirche, Grundriss.