Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 139
- Weyregg -
Оглавлениеgenau zur rechten Zeit auf den direkt am See gelegenen einladenden Gasthof Staudinger stießen, womit wieder ein sehr genussvoller Abend begann. Geschlafen wurde allerdings auf dem zum Strandbad gehörenden ruhigeren Parkplatz mit Blick auf die große Liegewiese und den See mit großartigem Alpenpanorama, und zwar mit ausdrücklicher Genehmigung der Gendarmerie.
Da der Donnerstag wieder sonnig begann, entschlossen wir uns zunächst zu einer Spazierfahrt um den gesamten See, auf dem bei dem herrlichen Wetter reges Leben herrschte, schneeweiße Ausflugsschiffe, kreuzende Segler, Motoryachten, Ruderer, Tretboote, nicht zu vergessen die Surfer mit ihren leuchtend bunten Segeln, waren in bester Eintracht unterwegs, dazwischen suchten sich kleine schnelle Flitzer mit Wasserskiläufern ihren Weg.
Nach Beendigung unserer Rundtour entschlossen wir uns wegen des anhaltenden herrlichen Hochsommerwetters (27°C) spontan dazu, den Rest des Tages im Strandbad zu verbringen, also landeten wir wieder auf dem schönen Parkplatz vom Vortag. Es war ein Genuss, in den glasklaren Fluten des Sees zu schwimmen, man konnte bis zum Grund sehen und einige seiner mannigfaltigen Bewohner aus der Nähe bewundern. Kein Wunder, dass wir mit kurzen Zwischenaufenthalten auf der grünen Wiese fast die ganze Zeit im Wasser verbrachten.
Mit dem nötigen Appetit fanden wir uns dann fein gemacht im schon vormittags entdeckten, hoch über dem See gelegenen Gasthof Bramosen ein, was wir nicht zu bereuen brauchten. Es stimmte einfach alles, die urgemütliche Atmosphäre, die wunderschön eingedeckten, mit bunten Sommerblumen geschmückten Tische, das nette Wirtsehepaar und sein nicht minder freundliches Personal und last not least die köstlich zubereiteten Zanderfilets in Weißweinsoße, dazu ein trockener Weißer aus dem Donautal, der Genuss war perfekt. Als ich mich bei der Wahl des Desserts für eine weltberühmte Spezialität entschied, nämlich die Salzburger Nockerln, machte der Kellner Gott sei Dank den Vorschlag, uns diesen Nachtisch unbedingt zu teilen. Als er dann nach einiger Zeit ein kinderkopfgroßes schaumiges Gebilde aus Eiern, Zucker und ein wenig Mehl servierte, ging ein Raunen durch das inzwischen volle Restaurant, zu zweit hatten wir schon Mühe, diese gewaltige, allerdings sehr leckere Portion zu schaffen, aber wir konnten uns ja Zeit lassen.
Auf dem dunklen See spiegelten sich die Lichter des gegenüberliegenden gleichnamigen Örtchens Attersee, schön anzusehen die illuminierten Ausflugsschiffe, und der leuchtend gelbe Vollmond am ausgestirnten Himmel ließ auf einen wieder schönen Sommertag hoffen. Glücklich und leicht beschwingt zogen wir uns auf unseren schon altbewährten Parkplatz am Strandbad zurück.
Es wurde wieder ein Traumwetter, also beschlossen wir einhellig, einen reinen Badetag einzulegen. Bis zum frühen Abend genossen wir Wiese, Wasser und herrliche Aussicht. Es war klar, dass wir, sonst eigentlich keine Wiederholungstäter, dem Gasthof Bramosen noch einen Besuch abstatteten. Der Wirt war hocherfreut und spendierte einen Marillengeist, sehr nette Geste! Wieder war Genuss pur angesagt, nur war ich dieses Mal vorsichtiger und bestellte zunächst nur einen leckeren Salat mit Hühnerbruststreifen, um dann bei der süßen Mehlspeise wieder zuschlagen zu können, und zwar war ein Kaiserschmarrn mit Kompott das „Objekt meiner Begierde“, köstlich!
Die Sonne blieb uns auch am Samstag treu, als wir aufbrachen, um zunächst den nahen, kleineren Mondsee zu umrunden, sehr hübsch der gleichnamige Ort mit seinen schönen Bürgerhäusern aus dem 16. bis 18. Jh. am historischen Marktplatz, die sehenswerten Fassaden in Barock und Rokoko; die gotisch-barocke Stiftskirche gehört zu den größten sakralen Bauwerken in Oberösterreich. Danach wechselten wir hinüber zum nur fünf Kilometer entfernten Wolfgangsee, wohl der bekannteste und mit seiner romantischen Bergkulisse einer der hübschesten Seen des Salzburger Landes. In dem anheimelnden Örtchen St. Wolfgang findet man das berühmte Weiße Rössl, Operettenfreunde kennen es aus dem Singspiel „Im weißen Rössl“ von Ralf Benatzky.
Am Westufer des nahen kleinen gemütlichen Fuschlsees entlang fuhren wir unserem letzten österreichischen Ziel entgegen, der weltberühmten Festspielstadt