Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 147

- deutschen Boden -

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„betraten“.

Saarbrücken, die sehr verkehrsreiche Hauptstadt des SAARLANDES, uns schon durch frühere Besuche bekannt, ließen wir rechts liegen und auch die Industriestadt Völklingen mit den rauchenden Schloten der Eisen- und Stahlwerke. Danach wird’s wieder schöner, die Straße folgt fast immer dem teilweise stark gewundenen Lauf der Saar, auch hier winkt manch stolze Burg oder verfallene Ruine aus Waldeshöhe, und viele Hänge werden für den Weinanbau genutzt. Endlich, beim hübschen Weinort Konz, stießen wir auf die uns immer wieder von neuem anziehende idyllische Mosel.


Noch etwa 11 Kilometer direkt am Fluss entlang, und wir waren in Trier, das wir zwar schon recht genau kannten, das uns aber immer wieder fasziniert. Es liegt reizvoll in einem weiten Moseltal, umgeben von Bergen und Wäldern des Hunsrück und der Eifel sowie den Weinbauterrassen von Mosel, Saar und Ruwer. Sie gilt als die älteste Stadt Deutschlands. Von der einstigen Bedeutung Triers zeugen stattliche Römerbäder, zahlreiche schöne alte Kirchen prägen das Stadtbild und ganz besonders der wuchtige romanische Dom mit seinen vielen Türmen, der sich östlich vom Markt erhebt und bereits im 11. und 12. Jh. entstand, die Mutterkirche des Bistums und Kathedrale des Bischofs von Trier; direkt daneben die gotische Liebfrauen Basilika, die um 1270 vollendet wurde und zusammen mit dem Dom eine gewaltige Doppelkirchenanlage bildet. Doch an erster Stelle unter all den Bauwerken steht ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, zusammen mit fast allen historischen Sehenswürdigkeiten Triers seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörend, die noch ausgezeichnet erhaltene Porta Nigra, das „Schwarze Tor“, so genannt wegen der schwarzen verwitterten Quader aus Sandstein, aus denen es zusammengesetzt wurde. Dieses Prunktor ist das monumentalste Zeugnis jener Zeit, als hier die Legionen Roms in Garnison lagen. Es war Teil der über 6 km langen Stadtmauer, mit seinem Bau wurde Ende des 2. Jahrhunderts begonnen, es wurde aber niemals ganz vollendet. Trier ist so reich an Sehenswürdigkeiten, dass ich hier nur diesen kleinen Ausschnitt wiedergeben kann. Man sollte sehr viel Zeit mitbringen, wenn man diesen einzigartigen Ort besucht.


Die Strecke, die jetzt vor uns lag, ist für uns nach wie vor eine der lieblichsten Landschaften Deutschlands. In zahllosen weiten Schleifen und Mäandern fließt die Mosel, oft 300 m tief in den Fels eingeschnitten, parallel zu den Hunsrückhöhen, bis sie nach etwa 170 Kilometern bei Koblenz in den Rhein mündet. Wegen der hervorragenden klimatischen Bedingungen wird jedes nur mögliche Stückchen Hang zum Weinanbau genutzt, bis hinauf in die steilsten Höhen, eingestreut nur wenige Wälder. Im Flusstal wird intensiv Obstanbau betrieben, was diesem im Frühling zur Baumblüte zusätzlichen Reiz verleiht. Die Straße führt entweder am linken oder rechten Ufer entlang, teilweise kann man diese herrliche Region auch auf beiden Seiten erkunden. Ein romantischer Weinort reiht sich an den anderen, es ginge zu weit, sie alle aufzuführen.


Gleich hinter Trier verengt sich das Tal, die Hänge werden steiler, man fühlt sich dazwischen gemütlich „eingebettet“, kein Stress, keine Hektik, Landschaftsgenuss pur! Auf dem Wasser allerlei unterwegs, schneeweiße Ausflugsschiffe, voll besetzt, schnittige Motoryachten, vereinzelt auch Segler, Gruppen von Paddlern, ab und zu auch Lastkähne (im Verlaufe des Flusses sind einige Schleusen zu überwinden). Aus dem Kassettenrekorder flotte Rhythmen, über allem eine strahlende Sonne, was kann schöner sein?!

Zunächst am linken Ufer entlang ging es über Klüsserath (Name einer der besten Lagen: Klüsserather Bruderschaft), über Trittenheim (Trittenheimer Altärchen), von hoch oben aus den Weinbergen grüßt die hübsche kleine Laurentiuskapelle aus dem 16. Jahrhundert; dann über eine Brücke zum rechten Ufer hinüber, nach Neumagen-Dhron, der älteste Weinort Deutschlands, schon die Römer benutzten ihn als Anlegestelle. Die steinerne Nachbildung einer römischen Skulptur, ein mit Fässern beladenes, von Galeerensklaven gerudertes Schiff auf dem kleinen Marktplatz erinnert an jene ferne Zeit.


Weiter geht’s in engen Schleifen; in dem kleinen Örtchen Niederemmel wechselten wir wieder die Seite, um hinüber nach Piesport zu gelangen, ebenfalls ein bekannter Weinort (Piesporter Goldtröpfchen). Sehenswert die malerischen Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und die schöne alte Michaelskirche. Ein einladendes Schild vor einem Weingut verführte uns zu einer kurzen Weinprobe und zum Erwerb einiger Flaschen des edlen Getränks. Weiter durch die nächste Schleife, dann trennten uns immer dicht am Ufer entlang nur noch etwa 12 Kilometer von unserem Tagesziel, der Doppelstadt

Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck

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