Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 14

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Conchita hielt die Augen geschlossen. Sie lag auf einer Bank. Jemand hatte eine Decke über sie gebreitet. Raue Stimmen klangen durcheinander, Gläser klirrten.

»Wie, zum Teufel, seid ihr bloß auf die Idee gekommen, sie mitzunehmen?« Es war die Stimme des Dunkelhaarigen. Conchita erinnerte sich an seinen Namen: Frank McLowry. Die Ranch gehörte ihm und seinem Bruder Tom.

»Rhetts Idee«, antwortete einer der am Tisch Sitzenden. »Der verrückte Kerl will ein Zusatzgeschäft mit ihr machen und sie an eines der Rotlichthäuser von Tombstone verkaufen.«

Die Männer lachten. Dann schimpfte Emmery: »Von wegen verrückt! Dreihundert Dollars bringt sie allemal. Seht sie euch nur an. Solche Klasseweiber gibt’s nicht viele.«

Die Mexikanerin schauderte. Dann knarrte die Tür. Ein Pferd schnaubte vor dem Haus. Conchita spürte einen kühlen Luftzug. Schritte pochten.

»Ist sie immer noch nicht wach?«

»Kein Wunder. Sie ist acht Meilen gelaufen im Sandsturm.« Jim Crane lachte. »Zäh wie ’ne Wildkatze. Sei bloß vorsichtig mit ihr, Rhett.«

Die Tür war noch offen. Conchita warf die Decke ab, sprang auf und versuchte ins Freie zu gelangen. Sie war nicht mehr gefesselt.

Tom McLowry hängte gerade sein Gewehr an die Wand. Offenbar kam er von einem Kontrollritt. Es war Emmery, der Conchita am Arm erwischte und sie wütend gegen die Bretterwand stieß.

»Verdammtes Miststück!« Er wollte sie schlagen. Frank fing seinen Arm ab.

»lass sie in Ruhe!«

Der Hagere fuhr herum. Seine Rechte umkrallte den Revolver. Es war ein eingefleischter Reflex.

»Misch dich nicht ein!«

In Franks dunkel gebräuntem Gesicht bewegte sich kein Muskel.

»Vergiss nicht, dass ich hier der Boss bin, Amigo. Es wäre ein Fehler, die Muchacha nach Tombstone zu bringen. Wyatt Earp wartet nur auf ’nen Anlass, uns anzumachen. Menschenraub fällt in seine Zuständigkeit als US Deputy Marshal. Nicht mal Johnny Behan könnte uns da noch rauspauken.«

»Zur Hölle mit Earp und seinen Brüdern! Die Besitzer der Bordelle im Chinesenviertel sind verschwiegen, und China-Mary lässt sich nicht lumpen, wenn’s drum geht, der Konkurrenz ein hübsches Girl wegzuschnappen. Ein paar Drinks, und die Muchacha weiß nicht mal mehr, wie sie heißt. Die Schlitzaugen verstehen sich auf so was.«

»Du scheinbar auch.«

Emmery grinste.

»Ich bin eben nicht nur auf Rinder und Revolver spezialisiert.«

Inzwischen hatte Tom McLowry die Tür geschlossen. Phin Clanton goss sich einen Whisky ein.

»Ich war dagegen, dass Rhett die Puppe mitschleppt. Wir kriegen bloß Verdruss.«

»Jetzt können wir sie nicht mehr laufenlassen«, meinte Crane. Phin trank. Er hielt das Glas mit der Linken. Seine Rechte berührte den Colt. »Das nicht.«

Gehetzt sah Conchita von einem zum anderen. Obwohl die Outlaws englisch sprachen, verstand sie jedes Wort. Frank nickte ihr zwar beruhigend zu, aber die Kälte in seinen dunklen Augen verursachte einen Druck in ihrer Kehle.

»Ich kauf sie dir ab, Rhett.«

Emmery war an den Tisch getreten. Er hielt Flasche und Glas. Sein Grinsen machte ihn noch abstoßender.

»Seit wann stehst du auf Greaser-Girls?«

»Zweihundert Bucks, Rhett.«

»Ihr seid ja beide verrückt!«, rief Clanton. »Was ist los mit dir, Frank? Du kannst in Tombstone so viele Girls haben, wie du willst. In allen Hautfarben. Für zehn Dollar die Nacht. Es wäre zu gefährlich, die Muchacha hierzubehalten. Wenn sie flieht …«

»Warum sollte sie? Sie wird’s gut haben bei mir.« Frank sah die Mexikanerin an. Seine Stimme klang ruhig, aber immer noch war Kälte in seinem Blick. »Wie heißt du?«

»Conchita Montoya. lassen Sie mich gehen, Señor. Ich werde niemand verraten, wo ich war.«

»Du gefällst mir, Conchita. Ich werde zweihundert Dollars für dich bezahlen. Das ist viel Geld.«

»Der Preis ist dreihundert«, unterbrach Emmery.

»Zweihundert – dafür nehm ich dich mit ins Geschäft.«

»Welches Geschäft?«

»Ich weiß noch nicht genau. Aber schau dir die Muchacha doch mal genauer an, nicht bloß ihre Figur. Eine solche Ähnlichkeit gibt’s nicht wieder. Denk an Nacozari, Rhett.«

»Hölle, du hast recht!«, stieß Emmery hervor. »Wo hatt’ ich bloß meine Augen!«

Clanton und Crane schüttelten den Kopf.

»Jetzt weiß ich’s!«, rief der jüngere McLowry. »Ich war damals in Nacozari auch dabei. Die Muchacha sieht aus wie die Tochter von dem reichen Haziendero, die Sheldon Floyd zur Frau nahm.

Emmery kratzte sich am Hals. »Ich versteh trotzdem nicht, was du vorhast, Frank.«

»Wart’s ab.«

Banditen greifen an! Sammelband 4 Western

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