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Die frühe territoriale Entwicklung des Hochstifts Bamberg

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Der Besitz, den der kaiserliche Gründer dem Bamberger Bischof übertragen hatte, lag keineswegs nur in Franken; vielmehr erstreckte er sich weit nach Süden. Die Alte Kapelle beim Herzogshof in Regensburg war beispielsweise bambergisch. Zur ursprünglichen Ausstattung Bambergs zählten Güter in der Nähe wichtiger Alpenpässe; diesen Besitz konnten die Bischöfe nach und nach erweitern, ohne aber ein geschlossenes Territorium zu bilden. Der Schwerpunkt ihres Einflussgebiets im Alpenraum lag nördlich und nordöstlich der Karawanken, vor allem in den Tälern von Drau und Lavant. Insgesamt 22 Ämter umfasste im Spätmittelalter der bambergische Besitz, der sich auf Kärnten, Ober- und Niederösterreich sowie die heutige italienische Provinz Udine verteilte. Den Zentralort der Kärntner Besitzungen bildete Wolfsberg; wichtig waren Villach, Griffen, St. Leonhard und Feldkirchen.

Hingegen fiel den Bischöfen die herrschaftliche Expansion nördlich und östlich ihrer Stadt nicht leicht, denn am Obermain und auf der Frankenalb dominierten die Erben der Schweinfurter und verhinderten zunächst eine territoriale Ausdehnung der Bamberger Kirche. Als 1059 die Grafen von Schweinfurt im Mannesstamm ausstarben, wurde der reiche Besitz unter die Witwe und vier Töchter des Grafen Otto aufgeteilt. Ihm, dem letzten männlichen Vertreter des Geschlechts, war 1048 noch der Aufstieg zum Herzog von Schwaben gelungen.

Alberada, eine Tochter Ottos von Schweinfurt, erbte das Land zwischen Main und Itz mit der Hauptburg Banz. Sie schenkte schon bald einen Teil ihres Besitzes der Bamberger Kirche. Das Benediktinerkloster, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Hermann von Habsberg-Kastl, um 1070 in diese Burg stiftete, übertrug sie, obwohl der Ort in der Diözese Würzburg lag, dem Bamberger Bischof als Eigenkloster. Bamberg fasste damit endgültig im Obermainbogen Fuß.

Kleine Geschichte Oberfrankens

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