Читать книгу Kleine Geschichte Oberfrankens - Günter Dippold - Страница 7

Im Frankenreich

Оглавление

Seit dem 6. Jh. wurde der Westen des heutigen Oberfranken dem Frankenreich einverleibt. Die merowingischen Könige errichteten Königshöfe in Forchheim und Hallstadt. Sie lagen noch im frühen 9. Jh. an der Ostgrenze des Frankenreichs.

Als 741 der fränkische Hausmeier Karlmann das entstehende Bistum Würzburg mit Besitz ausstattete, übereignete er ihm den Zehnten von 26 königlichen Gütern, darunter der Königshof Halazestat (Hallstadt). Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass ein Friedhof in Hallstadt spätestens seit dem frühen 6. Jh. bestand. Der Ort lag an einer Fernstraße von Erfurt nach Regensburg, und auch Ost-West-Verbindungen werden ihn wohl berührt haben. So gewann der Königshof über seine administrative Funktion hinaus gewiss Bedeutung als Handelsplatz.

Forchheim, ab 805 genannt, war bereits um die Mitte des 9. Jhs. Stätte von Hoftagen. 900 und 911 fand die Wahl des römischen Königs in der Pfalz an der Regnitz statt.

Zur Zeit Kaiser Karls des Großen (reg. 768–814) sind neben dem Königtum auch Große des Reichs bis aus dem Neckarraum nachgewiesen, die an der äußersten Ostgrenze des fränkischen Reichs begütert waren. Belegt ist dies durch mehrere Schenkungen an das Kloster Fulda im späten 8. und im 9. Jh. Unter jenen Familien errangen die wohl in der Wetterau beheimateten Popponen – in der modernen Geschichtsforschung so benannt nach einem Ahnherrn des Geschlechts – die stärkste Position im östlichen Franken. Sie errichteten wohl die Burg auf dem späteren Domberg von Bamberg oder verstärkten zumindest die Befestigung, wie Bodenfunde des 9. Jhs. nahelegen. Wegen dieses wichtigen Sitzes hat sich für die Familie die Bezeichnung „Babenberger“ eingebürgert.

Wohl im 8. Jh. war das heutige Franken in Grafschaften gegliedert worden, in denen jeweils ein Graf als Vertreter der königlichen Gewalt amtierte. Dabei erlangte der Babenberger Heinrich († 886) die Grafenwürde sowohl im Grabfeldgau mit dem Mittelpunkt Münnerstadt als auch im Volkfeldgau, der sich von der Regnitz bis zum Maindreieck erstreckte, und im Radenzgau, der sich weitgehend mit dem jetzigen Oberfranken deckte.

Im späten 9. Jh. gerieten die Babenberger in immer schärfere Konkurrenz mit den Konradinern, die ihr Machtzentrum im heutigen Hessen hatten und von dem mit ihnen verschwägerten Kaiser Arnulf († 899) begünstigt wurden. Nach seinem Tod wurde der Streit zwischen den beiden Familien ab 902 mit Waffengewalt ausgetragen, wobei die Babenberger 906 endgültig unterlagen. Der Babenberger Adalbert wurde hingerichtet, Bamberg fiel in königliche Hand. 973 schenkte es Kaiser Otto II. (reg. 973–983) seinem bayerischen Vetter, Herzog Heinrich dem Zänker (reg. 955–976 und 985–995).

Kleine Geschichte Oberfrankens

Подняться наверх