Читать книгу Und tschüss, mach's gut... - Günter von Saint-George - Страница 11
ОглавлениеPer Jeep auf Safari im Tsavo Nationalpark
Aussteigen verboten
Wenn Chomba, ein gemütlicher Mittvierziger, seine Gäste durch den Tsavo Nationalpark chauffiert, zeigt er Respekt vor Wild und Natur. Dem Elefantenbullen, der sich seinem Gefährt drohend in den Weg stellt, weiß er ruhig und besonnen zu begegnen. Der erfahrene Mitarbeiter des Safari Veranstalters Arkon stoppt den Jeep, stellt den Motor ab. Devise: Abwarten. Der Elefant hat keine Lust zu weichen. Seine aus dem Dickicht auftauchende Herde auch nicht. Chomba weiß, jetzt kann es gefährlich werden. "Mutig sind nur die Dummen", sagt er und legt den Rückwärtsgang ein.
Vorsicht ist oberstes Gebot in Kenias ältestem und größtem Wildreservat. Aussteigen verboten. Die meiste Zeit des Jahres ist es hier staubtrocken, das Buschland verdorrt. Der rote Tsavo Staub deckt alles zu. Auch die Elefanten, die für ihre rote Farbe bekannt sind. 40.000 Tiere waren es noch vor Jahren, durch Wilderei ist der Bestand auf einige Tausend Exemplare geschrumpft.
Bei der Fahrt durch den Park wechselt die Landschaft: Kilometerweite Ebene, Berge, Galleriewälder, Seen und Grasland. Büffel, Giraffen, Wasserböcke und Antilopen tauchen unversehens auf, auch Zebras, Gazellen und immer wieder Steppenpaviane, die sich belustigt den fahrenden Beobachtungsmobilen nähern.
Eine lohnende Station sind die Mzima Springs. Kristallklares Wasser sprudelt aus dem Kilimandscharo Massiv durch poröses Vulkangestein. Im Fluss tummeln sich Flusspferde und Krokodile. An den Ufern sammelt sich Wild, insbesondere in den Abendstunden. Ausblick auf den Fischreichtum bietet ein in den Fluss eingelassener Unterwasertank mit Aussichtsfenstern. Wer höher hinaus will, sollte Chomba folgen. Er führt uns an den Rand des Chaimu, einen schwarzerdrigen Vulkankrater. Belohnt wird der kurze Anstieg mit einem imposanten Ausblick auf das Naturreservat. Der erfahrene Guide weiß auch, dass dies ein guter Platz ist, um nach Klippspringern, kleinen, sprintschnellen Antilopen, Ausschau zu halten.
Eine andere, wesentlich gewichtigere Tierspezies ist in einem Schutzgebiet unterhalb der Ngulia Mountain heimisch. Mit etwas Glück stößt man auf
Spitzmaulnashörner. Indes bleiben uns auf der Safari trotz intensiver Suche Löwen und Leoparden verborgen.
Auf Letzteren treffen wir dann noch nahe der Ngulia Lodge. Das komfortable Camp verfügt über ein künstlich angelegtes Wasserloch. Es ist spät in der Nacht. Gerade hat es sich eine Elefantenherde an der Tränke wohl ergehen lassen, taucht die Raubkatze aus der Dunkelheit auf.
Übrigens: Verschlafen braucht das Schauspiel niemand. In der Lodge wird jeder geweckt, der es nicht verpassen will.