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Yasmine Hammamet mit Casino, Medina und Yachthafen

Urlaubsidylle aus der Retorte

In den Gassen wimmelt es von Jasminverkäufern, die mit duftenden Blumensträußchen gute Geschäfte machen. Nach altem Brauch steckten sich früher junge Männer die Blüten hinters Ohr, um zu zeigen, daß sie heiraten wollen. „Yasmine“ gilt als Symbol für Tradition und Wohlgefühl. Heute steht ihr Name für eines der größten Projekte der tunesischen Tourismusindustrie.

Nördlich vom Golf von Hammamet schufen engagierte Architekten ein hochmodernes Ferienzentrum: Yasmine Hammamet. Auf einer Fläche von 277 Hektar entstanden, 45 Hotels mit 20.000 Betten, Casino, Medina, ein Golfplatz und ein luxuriöser Yachthafen. Alles wurde von privaten Investoren finanziert. Die meisten der Nobelanlagen grenzen direkt an dem knapp vier Kilometer langen Sandstrand. Vertreten ist, was in der Hotellerie einen Namen hat: Iberostar, Holiday In, Interconti und Clubs wie Magic Life, Aldiana oder Club med. Die einheimische Kette Hasdrubal glänzt hier seit 2000 mit einem riesigen Thalassoareal und einem Haus mit der weltgrößten Suite, die es mit einer Größe von 1. 542 Quadratmetern sogar bis ins Guiness-Buch der Rekorde schaffte.

Die künstliche Stadt setzt auf Tradition: Das Design der Minarette, Bazare und der Moschee erinnern an Baustile in Damaskus, Istambul oder Marrakesch, die Fassaden der Villen und Wohnhäuser an das Blau von Sidi Bou Said und an die Märchen aus 1001 Nacht An einer 1,5 Kilometer langen Strandpromenade drängeln sich Boutiquen, Restaurants, Cafes, Galerien, Diskotheken und Beach Clubs dicht an dicht.

Einen Kindertraum erfüllte sich wohl Abdelwaheb Ben Ayed beim Bau der Medina von Yasmine Hammamet. Der tunesische Geschäftsmann mit Sinn für viel Ursprünglichkeit und Freizeitspaß investierte mehr als 100 Millionen Euro in seine „arabische Welt“. Mächtige Stadttore gewähren Einlaß in einen Komplex, der als Sammelsurium traditioneller Souks, Restaurants, Türkischem Hamam und Krimskramsläden täglich Tausende von Touristen anzieht. Besonders Kinder finden ihren Spaß im nahegelegenen „Carthagoland“, einem Vergnügungspark à la Disney. Bewacht wird das Areal von Hanibals Kriegern aus Pappmaschee, die - auf Elefanten reitend - Furcht und Schrecken verbreiten.

Der Besuch des Parks ist wie ein Schnellgang durch die abwechselungsreiche Historie Tunesiens. Von der Schiffsreise des karthagischen Seefahrers Hanno, den punischen Kriegen, der Eroberung von Tunis durch Rotbart bis zu den Einmischungen von Byzantinern und Andalusiern reicht das Spektrum dieses spielerisch und anschaulich präsentierten Geschichtsunterrichts. Ganz nebenbei wurde kurzerhand auch der berühmte Prachtzug des Herrschers Bey von der Wüste ans Meer versetzt. Der „Lézard Rouge“ ist dabei nur eine von vielen Attraktionen des Vergnügungsparks.

Ähnlich wie Yasmine Hammamet entsteht derzeit ein anderes, aber kleineres Projekt auf dem Reißbrett. Das Feriendorf wurde nach dem Vorbild von Port El Kantaoui zehn Kilometer südlich in Essaloum gebaut, mit einem Thalassozentrum, Golfplatz und einer Marina.

Und tschüss, mach's gut...

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