Читать книгу Die Meute - Gregg Hurwitz - Страница 10

5

Оглавление

Bear saß am Steuer seines heruntergekommenen Dodge Ram, Tim auf dem Beifahrersitz, und Guerrera war auf der durchgehenden Vorderbank zwischen den beiden eingeklemmt. Über die kurvenreiche Grimes Canyon Road fuhren sie von Moorpark nach Fillmore. Sie kamen an einer Abzweigung vorbei, von der eine unbefestigte Straße zu einer Scheune führte – hier hatte Tim zum ersten Mal Ginnys Mörder gegenübergestanden, und wie immer spürte er an dieser Stelle, wie sich ihm der Magen ein wenig zusammenzog. Mittlerweile reagierte er nicht mehr auf alles, was ihn an Ginny erinnerte – das Lachen kleiner Mädchen oder den Geruch von Jolly Rancher-Bonbons –, aber der Anblick dieser Straße setzte ihm immer noch zu. Guerrera, der durch einen Telefonanruf abgelenkt war, merkte nichts von Tims Missstimmung, aber Bear, der mit dieser geheimen Geschichte vertraut war, warf einen verstohlenen Blick zu Tim hinüber, um einzuschätzen, wie schlimm es ihn mitnahm.

Die Herbstfeuer hatten nicht viel zurückgelassen – versengte Hügel, mit Aschestreifen überzogene Flächen, Feigenkakteen, die eine blassgelbe Farbe angenommen und zu schlaffen Häufchen zusammengesackt waren. Die wenigen Bäume, die der Einäscherung wie durch Zauberei entgangen waren, ragten wie verkohlte Skelette aus der geschwärzten Erde. Die Spätnachmittagssonne stand tief am Horizont und ließ die öde Landschaft wie eine großartige Filmkulisse aussehen.

Tim hatte Haines und Zimmer abkommandiert, um die Schießerei in Piru zu untersuchen, damit er sich die – zugegeben ziemlich spärlichen – Informationen zu dem Fall ansehen und sich dann mit der Einrichtung seiner Einsatzzentrale befassen konnte.

Er war froh über diese bürokratischen Verpflichtungen, die mit seinem neuen Posten einhergingen. Seine Besprechung im Hauptquartier des L.A. County Sheriff in Monterey Park war so gut verlaufen, wie er erwartet hatte – die Sheriffs und Deputys arbeiteten traditionell schon immer eng zusammen, und beide maßen diesem Fall höchste Priorität bei. Man war übereingekommen, sich gegenseitig Hilfestellung zu leisten, und diese Absprache schloss auch den Sheriff von Ventura mit ein, für den Dray arbeitete. Die Forensiker hatten bereits eine gemeinsame Datenbank eingerichtet, um die Infos zusammenzustellen, die Tim über die beliebtesten Biker-Treffs angefordert hatte – diese Datenbank konnte von mehreren beteiligten Polizeistationen eingesehen und erweitert werden. Noch bevor Tim die Besprechung verlassen hatte, kamen schon die ersten Namen und Beschreibungen von Sinners aus dem Mother-Chapter herein. Die Deputys von Ventura waren bereits mit einzelnen Sinners vertraut, die in ihrem Zuständigkeitsbereich wegen Drogengeschäften festgenommen worden waren, und steuerten somit auch jetzt die meisten Informationen bei.

Guerrera klappte sein Handy zu. »Haines hat mir gerade bestätigt, dass es bei der Schießerei in Piru keine Zeugen gab. Der gute alte Chooch Millan wurde auf einer verschwiegenen Straße am äußersten Stadtrand erschossen. Sie haben seine Jacke mit den Clubabzeichen einkassiert und unseren muchacho dann im Unterhemd liegen lassen.«

»Warum haben sie die Jacke genommen?«, wollte Bear wissen.

»Die Clubjacke eines Outlaw-Bikers ist das ultimative Symbol seines Stolzes – die zählt sogar noch mehr als seine Maschine. Wenn er seine Jacke erst einmal bekommen hat, wäscht er sie nie wieder.«

»Nie?«

»Nicht mal nach dem Initiationsritus, bei dem die Jacken – mitsamt ihren stolzen neuen Besitzern – mit Öl, Pisse und Kacke getauft werden. Die ganz Harten legen ihre Jacken sogar über Nacht unter ihre Motorräder, damit sie das raustropfende Öl aus dem Kurbelgehäuse auffangen. Es gilt geradezu als Sakrileg, die Jacken zu waschen. Darauf kann sogar die Todesstrafe stehen.«

Tim, der Bears Faszination für solche sinistren Geschichten kannte und befürchtete, dass sie jetzt nur zu leicht vom Thema abkommen konnten, holte Guerrera wieder zurück zu den harten Fakten. »Hat Haines sonst noch was gefunden?«

»Sieht aus, als hätten sie ein AR-15 benutzt, dasselbe wie bei ihrer Befreiungsaktion. Der Sheriff hat sehr viele Einheiten für dieses Gebiet abgestellt, aber die Biker sind einfach zu schnell. Die waren schon über alle Berge, bevor überhaupt der Anruf beim Sheriff einging.«

Bear zeigte auf die Straße, die sich weiter unten durch die Hügel schlängelte. »Piru liegt weniger als fünfzehn Kilometer vom Clubhaus der Sinners entfernt.«

Der Dodge fuhr nahe an die aufragende Wand des Canyons heran, und Tim konnte die Graffiti sehen, die die Leute in den Fels geritzt hatten. SEAN + SUZIE. MICKEY P WEISS WAS VON HARLEYS. AB HIER SINNER-TERRITORIUM – PASST GUT AUF EURE FRAUEN AUF. »Chooch Millan«, sagte Tim. »War er ein Officer?«

»Haines meint nein.«

»Nomad?«

Guerrera schüttelte den Kopf. »Niemand Wichtiges. Ein ganz normaler Cholo. Warum fragst du?«

»Ich weiß nicht, irgendwie kommt mir das komisch vor. Die Sinners haben bei dieser Befreiungsaktion gewaltig was riskiert. Sollte Rache für Nigger Steve das Motiv gewesen sein – der erste Nomad der Sinners, der jemals ermordet wurde –, warum schnappen sie sich dann nicht einen ranghöheren Cholo? So einen Durchschnittsbiker auf einer verlassenen Straße abzuknallen – das ist doch bescheuert. Das passt alles nicht zusammen.«

»Vielleicht wollten sie damit einfach nur die Dinge ins Rollen bringen«, schlug Bear vor.

»Ich glaube eher, dass Tim recht hat«, erklärte Guerrera. »So denken diese Typen nicht. Die wollen immer noch eins draufsetzen, verstehst du? Ihre Egos schreien nach Eskalation.«

»Woher weißt du eigentlich so gut Bescheid über diesen ganzen Scheiß?«, erkundigte sich Bear.

Guerrera zuckte mit den Achseln. »Ich bin in einer hässlichen kleinen Vorstadt von Miami aufgewachsen. Meine Brüder und ich sind dort bei einer Jugendgang mitgefahren, den Vatos. Mehr konnte man dort gar nicht unternehmen. Schraub dir deinen Schlitten zurecht und folge dem Asphalt. Na ja, das haben wir dann halt gemacht. Die größten Arschlöcher stiegen später zu den Cholos auf.«

»Und du?«, wollte Tim wissen.

»Ich bin ausgestiegen und zu den Bullen gegangen.«

Ein halb verbrannter Baum konnte sich so gerade noch an den Rand einer Felsklippe klammern, und die drei bewunderten für einen Moment die Zähigkeit dieses Gewächses.

»Ich hasse diese Typen. Haben mein ganzes barrio kaputt gemacht. Und einige von mis hermanos in die Horizontale befördert.«

»Deine Brüder?«

»Nein. Die haben es auch alle rausgeschafft. Mamá war zu streng, um uns solchen Unsinn durchgehen zu lassen.«

Mittlerweile waren sie in den Ebenen von Fillmore angekommen und durchfuhren ein völlig heruntergekommenes Viertel.

Guerrera bemerkte eine Südstaatenflagge, die über einem Auto auf einem Rasenstück wehte. »Wir brauchen keine Verstärkung, oder?« Er gab sich Mühe, einen lässigen Ton anzuschlagen, aber es gelang ihm nicht so recht.

»Die Nomads sind nicht so blöd, sich hier herumzutreiben«, meinte Tim. »Wir müssen sie rauslocken. Und außerdem können wir sie besser beobachten, wenn sie uns auch beobachten wollen.«

»Oder uns umbringen wollen«, warf Bear ein.

»Das auch.«

Bear fuhr an den Bordstein und parkte hinter einer endlosen Reihe von Harleys. Hinter einem Holzzaun tauchte ein zerfallenes Haus auf. Irgendwann hatte es vielleicht mal wie eine Farm ausgesehen, aber mittlerweile waren so viele Anbauten dazugekommen und so viele Reparaturen vorgenommen worden, dass das letzte bisschen Einheitlichkeit verlorengegangen war. Motorradersatzteile lagen auf dem Vorhof verstreut; wo die Wiese begann, waren sie halb von Erde bedeckt. Die Sinners hatten genug Geld auf ihren diversen versteckten Konten, um das Ganze abzureißen und sich stattdessen ein Schloss zu errichten, aber dies hier schien passender. An den Wänden waren Sandsäcke gut einen Meter hoch aufgestapelt, und Maschendrahtzaun vor den Fenstern schützte vor Granatenwürfen.

Guerrera tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Er überprüfte das Magazin in seiner Glock und steckte sie wieder weg. Seine Hände zitterten leicht. »Wenn ihr wüsstet, was die mit hispanos schon angestellt haben.«

»Schon gut«, beruhigte ihn Tim. »Wir gehen voraus.«

»Ich hab keine Angst, ich wollte bloß sagen, dass ich diese Typen total hasse.«

Sie stiegen aus dem Wagen. Sofort gingen die Lichter vor dem Haus an, und zwei Schrottplatzköter mit kantigen Pitbull-Schädeln warfen sich knurrend gegen den Maschendrahtzaun. Eine Überwachungskamera drehte sich auf einem Pfosten hin und her, es sah aus, als würde ein Roboter den Kopf mitdrehen, um ihren Bewegungen zu folgen. Tim zog seine Dienstmarke heraus und hielt sie vor die Linse.

Einen Augenblick später trat ein hochgewachsener Mann mit einem Pik-Ass-Tattoo auf dem rasierten Schädel auf die Terrasse und pfiff die Hunde zurück. Tim konnte ihn sofort mit einer Beschreibung in der neuen Datenbank des Sheriffs ins Verbindung bringen – Diamond Dog Phillips.

»Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«

»Wir sind nicht hier, um Ihnen Ärger zu machen«, gab Tim zurück. »Wir wollen uns nur mal mit Onkel Pete bekannt machen.«

»Natürlich können wir uns auch gern einen Durchsuchungsbefehl besorgen ...«, schlug Bear hilfsbereit vor und machte Anstalten, seine massige Gestalt wieder zum Auto zurückzubewegen.

Diamond Dog zog ein finsteres Gesicht und bewegte sich ins Haus zurück. Sie warteten geduldig. Fünf Minuten später war er wieder da, kam den Weg entlang und öffnete ungefähr zehn Millionen Schlösser an der Pforte. Sie folgten ihm und betraten ein dunkles, höhlenartiges Wohnzimmer.

Ein paar Biker hingen mit den Schlampen ab, die mit weihnachtlich rot-grünen Spandex-Miniröcken und Mikroröcken ausstaffiert waren. Eine Reihe von Monitoren zeigte mehrere Außenansichten des Clubhauses. Im Hintergrund hörte man das nervige Leitmotiv eines Flipperautomaten und das Rauschen und Piepsen der Geräte, mit denen man den Polizeifunk verfolgte. Die Wände waren vom Boden bis zum unteren Rand der Fenster mit gepanzertem Stahl und Betonblöcken verkleidet. Rechts und links vom Eingang hatte man Schießscharten angebracht, die Tür selbst stammte von einem begehbaren Tresor von Mosler. In der feuchten Luft lag ein Hauch von Moder, vielleicht war es auch dreckiges Leder, das man hier roch. Trotzdem war das Haus auf eine gewisse Art ein Beispiel für die besseren Häuser in L. A. Nur dass man es eben nach Biker-Geschmack eingerichtet hatte.

»Ihr könnt euch auf die Couch setzen«, genehmigte Diamond Dog.

Eine Schlampe ging mit schwingenden Hüften an ihnen vorbei. Aus dem Bund ihrer Jeans wuchs ein Flammentattoo. Es sah aus, als hätte sie eine besonders heftige Geschlechtskrankheit. ICH BIN DIE SCHLAMPE, DIE VOM BIKE GEFALLEN IST verkündete ihr T-Shirt. Auf dem Arm trug sie ein Baby, auf dessen Hals eine Kette eintätowiert war. Bear und Guerrera setzten sich, Tim jedoch starrte das Kind so auffällig an, dass das Mädchen es bemerkte.

»Mach dich locker, Bulle, ist bloß Henna.«

»Für dich immer noch Bundesbulle.«

Diamond Dog baute sich mit verschränkten Armen vor ihnen auf, ein Stück hinter ihm stellten sich zwei weitere Clubmitglieder in Position. Ihre V-förmige Formation erweckte den Eindruck, als wollten sie für das Plakat eines Tarantino-Films posieren. Der eine trug trotz des Dämmerlichts eine Sonnenbrille, der andere eine offene Lederweste ohne Unterhemd, so dass man das Piercing in seiner Brustwarze sah, von dem ein Zettel herabbaumelte, wie man ihn sonst nur an den Zehen von Toten im Leichenschauhaus findet. Der Typ mit der Sonnenbrille drehte sich um und fing eine Dose Bier auf, die ihm entgegenflog. Auf der Rückseite seines T-Shirts stand: WENN DU DAS LESEN KANNST, IST DIE SCHLAMPE VOM BIKE GEFALLEN.

»Oh«, meinte Bear, »jetzt kapier ich den Gag auch.«

Ein Sarg vor dem Sofa diente als Wohnzimmertisch. Links stand ein Motorrad mit auffälliger Totenkopfbemalung, von dem das Öl auf den fadenscheinigen Teppich tropfte. Auf dem Lenker befand sich ein kleiner Spiegel, wie ihn Zahnärzte benutzen – ein Zugeständnis an die gesetzlichen Vorschriften.

Guerrera wies auf die Maschine. »Tolle Bemalung.«

Diamond Dog kratzte sich zwischen den Beinen, was seinem betont toughen Gehabe einen gewissen Abbruch tat. »Das hat Zauberstab-Danny gemacht, hijo. Allein der Tank ist zwölfmal lackiert worden. Du verdienst es nicht mal, so was anzuschauen.«

»Zauberstab-Danny?«, hakte Bear nach. »Ist das so eine Art zweiter John Holmes, oder was?«

Diamond Dog brach in Gelächter aus, wobei er eine Zahnlücke zwischen seinen Schneidezähnen entblößte. »Ja, genau. Danny mit dem Riesenschwanz.«

Ein paar Sinners versammelten sich in der Tür, die zum Nebenraum führte. Prothesen, um den Kopf geschlungene Tücher, fehlende Ohrläppchen – sie sahen aus wie eine Versammlung wohlgenährter Jahrmarktsaushilfen. »Hey, Annie.«

Ein älterer Biker winkte sie mit dem Finger heran. Hinter dem Türpfosten konnte man das Ende einer Matratze erkennen.

Während Annie jemandem ihr Baby in die Hand drückte, bemerkte Tim glänzende Narben, die ihr wie Säume rund ums Bein liefen. Hatte Den an ihr herumgeschnitzt?

Sie ging ins Nebenzimmer. Diamond Dog, der Bears angewiderten Gesichtsausdruck bemerkt hatte, grinste anzüglich und machte eine Kopfbewegung in Annies Richtung. »Willst du auch mal?«

»Die würde ich nicht mal ficken wollen, wenn sie die letzte Frau auf ’ner einsamen Insel wäre.«

»Und ich würde nie im Leben einen Bullen ficken«, rief Annie über die Schulter nach hinten.

»Alles klar«, erwiderte Bear. »Ich würde dir auch nicht zumuten wollen, dass du so weit unter deinen Ansprüchen bleiben musst.«

Sie verschwand in der Gruppe der wartenden Männer. Der ältere Typ packte sie bei der Schulter, und sie machten einen Schritt rückwärts auf die Matratze zu, so dass sie aus dem Blickfeld verschwand. Die anderen warteten, hakten die Daumen in die Gürtelschlaufen und grinsten.

»Warum helft ihr nicht mit?«, fragte Bear und zeigte aufs Nebenzimmer. »Ich glaube, die könnten da drüben noch ein Schlusslicht brauchen.«

Einer von den Bikern lachte. »Da hat Dog sich ja schöne Filzläuse aus Mexiko mitgebracht.«

Guerreras Gesicht war angespannt, als er antwortete: »Auf der anderen Seite der Grenze sind sie also anders?«

»Ja.« Er imitierte den spanischen Akzent gar nicht mal so schlecht. »Da chaben sie keine Autoversickerung.«

Die Geräusche aus dem Nebenzimmer wurden lauter. Irgendjemand rief: »Hey, Toe-Tag, brauchst du ’ne schriftliche Einladung, oder was?«

»Tolle Namen habt ihr hier«, bemerkte Bear. »Gibt’s im Garten auch ein hübsches kleines Baumhaus?«

Die beiden Männer schlurften davon, um sich in die Schlange einzureihen, so dass Tim freien Blick auf die hintere Zimmerwand bekam, wo Lederjacken mit geschmacklosen Abzeichen aufgehängt waren wie Anglertrophäen. Die meisten waren Jacken der Cholos, die man den Mitgliedern bei einem Überfall abgenommen hatte. Biker, die ihre Lederjacke verloren – und den Überfall überlebten –, mussten sie sich zurückholen, wenn sie wieder in ihren Club zurückkehren oder, in manchen Fällen, überhaupt mit dem Leben davonkommen wollten. Die dreiste Ausstellung dieser Beutestücke war geradezu eine Einladung an ihre Rivalen, ins Clubhaus der Sinners einzubrechen. Tim dachte an die Jacke von Chooch Millan, die man der Leiche erst vor wenigen Stunden ausgezogen hatte. Allerdings nahm er an, dass die Sinners Jacken zerstörten, wenn sie Beweise für ein Verbrechen liefern konnten. Nur zwei Jacken der Sinners waren in der Sammlung vertreten – die von Nigger Steve war im Dämmerlicht des Raumes nur schwer zu erkennen.

Tim zeigte auf die andere Jacke, die den flammenden Schädel, das Clubemblem der Sinners, trug. »Ist Lash auch umgebracht worden?«

»Nee, der gute alte Lash wusste einfach nicht, was sich gehört. Da haben wir ihm seine Jacke wieder abgenommen.«

Tim fing einen Blick von Bear auf. Ein Mann, den man aus dem Club geworfen hatte, war ein Mann, der vielleicht reden würde.

»Weswegen denn?«

»Du bist ja wohl überhaupt kein neugieriger kleiner Wichser, oder?«

Bear legte seine Füße auf den Sarg, doch Diamond Dog schob sie mit dem Stiefel wieder herunter. »Hey, kennst du gar keinen Respekt, oder was?«

Bear richtete sich zu seiner vollen Größe auf, so dass er Diamond Dog um einen Kopf überragte. Sofort kam Whelp angetrabt und einen Moment später Toe-Tag, der sich im Gehen noch den Hosenlatz zuknöpfte. Erst sprang Guerrera auf, dann Tim, und prompt tauchten hinter Diamond Dog acht oder zehn Outlaws auf wie aus dem Boden gewachsen. Annie stand schwer atmend in der Tür und bedeckte ihre Blöße mit einer Jacke.

Bear fixierte Diamond Dog, als würden die anderen gar nicht existieren.

Da hörte man das Gepolter von Stiefeln auf der Treppe, und eine Frau mit fransig geschnittenem braunem Haar und einer Lederjacke erschien. »Onkel Pete kann euch jetzt empfangen.«

Die drohende Pose der Biker milderte sich ein wenig, und Tim, Bear und Guerrera verließen den Schauplatz. Sie folgten der Frau, auf deren Rücken zu lesen war: EIGENTUM VON ONKEL PETE. An ihrer linken Hand fehlte der kleine Finger.

Im zweiten Stock durchquerten sie einen dunklen Flur. Tim stutzte, als er ein Mädchen im Teeniealter erblickte. Sie ließ den Kopf hängen und hatte die Arme über der Brust verschränkt, um ein zerrissenes T-Shirt zusammenzuhalten. Im Vorbeilaufen stieß sie fast mit ihrer neunfingrigen Führerin zusammen und murmelte irgendetwas in sich hinein. Das zerzauste blonde Haar klebte ihr an den feuchten Wangen, und eines ihrer Augen war geschwollen.

Die Frau in der Lederjacke zeigte auf die Flügeltür, aus der das weinende Mädchen herausgekommen war. »Da drin.«

Die drei Männer betraten einen großen Raum – das ehemalige Schlafzimmer des Hauses? –, in dem eine massige Gestalt auf einem durchhängenden Kingsize-Bett saß. Ein Königspudel, dessen schwarze Haut stellenweise durch das geschorene weiße Fell durchschimmerte, lag am Fuß der Matratze und entblößte lautlos die Zähne. Die Fensterläden waren geschlossen, daher brauchte Tim eine Weile, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.

Onkel Pete drückte sich einen fleckigen Stofffetzen gegen den wabbeligen Arm. Mit der schweigsamen Zufriedenheit eines pensionierten Generals, der seine Panzermodelle bemalt, tupfte er sich Blut von seinem fleischigen Bizeps, auf dem man drei tiefe Kratzer erkennen konnte, ganz offensichtlich von Fingernägeln. Ein Büschel langer blonder Haare lag auf dem Teppich zu seinen Füßen. Die Laken waren zerwühlt.

»Lebhafte kleine Fotze. So mag ich das.« Onkel Pete faltete das Stück Stoff zusammen und legte es wieder auf seine Wunde, ohne ein einziges Mal den Blick von seiner Tätigkeit zu nehmen. Ein kleines, mit einem Gummiband umwickeltes Bärtchen stand von seinem Kinn ab wie ein steifes Stück Tau. »Steckt ihr hinter dem plötzlichen Interesse, das die Bullen gerade für uns zeigen? Wir haben gehört, dass es da gerade einige atmosphärische Störungen gibt.«

»Ja genau«, sagte Tim, »das sind wir.«

Onkel Pete schüttelte den Kopf. »An manchem Morgen ist es echt die Mühe nicht wert, dass man seinen Fünfpunktegurt durchkaut.« Er hob den Kopf und sah sie scharf an. »Schafft den Mexikaner hier raus.«

Guerreras Stimme klang ein wenig härter als normal. »Ich bin Kubaner.«

»Oh. Na dann ...« Pete lachte, dass sein fetter Oberkörper unter dem Unterhemd bebte. »Ich will hier überhaupt keine Latinos. Nur echte Amerikaner, die hier geboren und aufgewachsen sind.«

»Okay, Pocahontas.«

Onkel Pete starrte Tim an, den er offensichtlich als den Wortführer identifiziert hatte.

»Schafft den Latino hier raus, sonst findet diese Unterhaltung gar nicht erst statt.«

Guerrera machte Anstalten, auf den Biker loszugehen, doch Tim trat ihm in den Weg, ohne seine Augen von Pete zu nehmen. Guerrera drückte sich gegen Tims Rücken, schob sich aber nicht an ihm vorbei.

Guerreras Reaktion schien Pete nur noch mehr anzuspornen.

»Schafft den Latino aus meinem Clubhaus.«

»Wenn du ihn raushaben willst, dann bring ihn selbst raus«, gab Tim zurück. Bear baute sich demonstrativ neben Guerrera auf.

Onkel Pete blinzelte ins Dämmerlicht und überlegte zweifellos, ob es die Eskalation wert war, doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Dich kenn ich doch. Der Typ von der Bürgerwehr, oder? Du hast damals diese ganzen Arschficker umgelegt. Ich finde, du brauchst einen Spitznamen.«

»Benutz doch einfach meinen richtigen Namen, okay?«

»Tut mir leid, Kumpel, jeder bekommt einen Spitznamen.« Onkel Pete legte den Kopf in den Nacken und musterte Tim. Das Stoffstück verschwand zwischen den zerwühlten Laken, und Pete vergrub seine Hand in dem Fellpuschel auf dem Hinterteil seines Pudels. »Ich werd dich Troubleshooter nennen.«

»Sehr originell«, lobte Bear. »Das solltest du dir am besten gleich patentieren lassen.«

»Stimmt. Ich glaube, irgendwo hab ich das schon mal gehört. Vielleicht auf Fox News.«

»Weißt du, warum wir hier sind?«, fragte Tim.

»Meinst du, ich kann eins und eins zusammenzählen?«

»Den ist euer Mann für die harten Fälle. Kaner und er werden nicht einfach mit einer spektakulären Aktion rausgeholt, wenn es da nicht einen Befehl von oberster Stelle gegeben hat.«

»Den nimmt keine Befehle entgegen. Und bei uns gibt es kein Oben und Unten. Bei den Sinners sind alle gleich.«

»Weshalb war es so wichtig, dass ihr ihn rausholt?«

»Ich muss nicht mit euch reden.«

»Wie lautet wohl meine Antwort darauf?«

»Häh?«

»Du bist doch ein schlaues Köpfchen, Pete. Wie lautet wohl meine Antwort darauf?«

Die Falte zwischen Petes Augenbrauen verschwand. Er lächelte nicht, aber in seinen Gesichtsausdruck schlich sich ein gewisses Amüsement, wenn nicht sogar echtes Vergnügen. »Dann holt ihr euch einen Durchsuchungsbefehl und macht mir so richtig Feuer unterm Arsch.«

»Genau. Also?«

Onkel Pete wuchtete seinen übergewichtigen Körper von der Matratze hoch. Neben ihm wirkte sogar Bear geradezu zierlich. Pete wühlte ein wenig in einer Schublade herum, zog ein Diktiergerät hervor und legte es auf den Schreibtisch neben ein Z-förmiges Metallstück. Er zündete sich eine Zigarette an, inhalierte mit offensichtlichem Behagen und gab Tim mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er auf die nächste Frage wartete.

»Wo sind sie?«

»Keine Ahnung. Deswegen heißen sie ja auch Nomads, verstehst du? Nomads. Kannst ja im Wörterbuch nachschlagen, wenn nötig.«

»Und was ist mit Goat, Tom-Tom und Chief? Mit denen würden wir auch ganz gern ein paar Takte reden. Weißt du, wo die sind?«

»Klar. Immer schön dem Asphalt nach, bis zu der Stelle, wo’s vom Pacific Coast Highway nach Point Dume abgeht. Der zehn Meter lange Bremsstreifen, den ihr da seht, das war mal Goats Gesicht.« Petes dröhnendes Gelächter ging in einen Hustenanfall über. »Ihr könnt ja mal probieren, ob er mit euch redet.« Er zupfte an seinem vorstehenden Bärtchen, und das Lächeln verschwand langsam aus seinem Gesicht. »Ihr Bürger habt doch keinen Sinn für Humor. Das hasse ich so an euch. An euch und dieser ganzen bürgerlichen Welt. Ich bin Lichtjahre von all dem entfernt, wofür dieser beschissene Staat steht. Ich les Zeitung und schaue fern, und es kotzt mich einfach nur an. Ich kann mich darin nicht wiedererkennen. Also sag ich einfach, scheiß drauf. Dann wird sich diese Welt eben auch nicht in mir wiedererkennen.« Er kam jetzt richtig in Fahrt, und ganz offensichtlich war er es gewohnt, dass man ihm zuhörte. »In diesem Land geht es immer nur um das, was man nicht darf. Man darf nicht schnell fahren, man darf sich keine Nutte kaufen, man darf keinen Joint rauchen. Mittlerweile dürfen wir ja nicht mal mehr ohne Helm fahren. Morgen ist die Beerdigung von Nigger Steve – und wir können ihn nicht so verabschieden, wie es sich für richtige Krieger gehört.«

»Tragen richtige Krieger keine Helme?«

»Jedenfalls nicht solche von unserem Schlag.«

»Die meisten echten Krieger kapieren eben, dass ihr Kopf mehr wert ist als ihre Frisur.«

»Versuch es einfach als Respektsbezeigung für den Gefallenen zu sehen.«

»Wir haben morgen selbst ein paar Beerdigungen.« Tim nickte gedankenverloren und setzte eine angemessen nachdenkliche Miene auf. »Weißt du was? Ich erlaube euch, dass ihr eure Beerdigung morgen ohne Helm begehen dürft.«

»Das will ich schriftlich. Ich hab keine Lust, dass ihr hier dann einen Riesenärger abzieht, sobald wir losfahren.«

»Ich besorg euch eine amtliche Ausnahmegenehmigung.«

Bear warf Tim einen unverhohlen wütenden, ungläubigen Blick zu.

»Na, das glaub ich erst, wenn ich’s sehe.« Onkel Pete musterte zunächst Tim, dann Bear, dessen verärgerte Reaktion ziemlich glaubhaft wirkte. Schließlich verschwand das Misstrauen aus seinem Gesicht. »Vielleicht hast du ja tatsächlich ein wenig Klasse, Troubleshooter. Wir sind nicht böse. Wir haben diesen ganzen Scheiß nur total satt. Wir halten uns eben nicht an die Regeln – geht doch nichts über ein bisschen Vergewaltigen und Plündern, um mal wieder Leben in die Bude zu bringen.«

Bear, der sich über Tims Zugeständnis immer noch nicht beruhigt hatte, warf ein: »Wie die Anhalterin, die ihr den ganzen August über vergewaltigt habt? Und September? Und Oktober?«

»Scheiße, du Blödmann, das war keine Vergewaltigung. Das war Training. Die Jungs da unten vergnügen sich gerade alle miteinander mit Armband-Annie. Von der würdet ihr nie ein Wort der Klage hören.«

»Aber auch nur, weil sie den Mund voll hat«, konterte Tim.

Onkel Pete lachte. »Na, siehst du wohl. Ein bisschen Humor hat noch keinem geschadet. Und wenn wir die Braut tatsächlich vergewaltigt haben, warum zeigt sie uns dann nicht an? Hm? Verdammt noch mal, der haben wir doch einen Gefallen getan. Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, ihr gesetzestreuen Bürger seid einfach neidisch. Fahrt da in euren geschlossenen Käfigen rum und spürt nie dieses Röhren zwischen den Beinen und den Wind im Gesicht. Und ihr Bullen? Scheiße, Mann, ihr kriegt auch noch Geld dafür, dass ihr uns dabei zuguckt, wie wir Spaß haben. Ich hab hier den ganzen Tag meine Schlampen, und wenn ich nach Hause komme, geht immer noch was mit meiner Schnitte.«

»Du liebe Güte«, meinte Bear. »Hast du denn keinen Fernseher?«

Onkel Pete legte den Kopf schräg und überlegte, ob er lachen sollte oder nicht. »Wir haben unsere eigene Welt, wir machen unsere eigenen Gesetze, und nach denen leben und sterben wir. Genau wie ihr. Nur dass ihr nach den Gesetzen anderer Leute lebt und sterbt.«

»Und eure Gesetze schreiben vor, dass ihr euch gegenseitig die Lederjacken vollpisst und Abzeichen dafür bekommt, dass ihr es mit toten Frauen macht«, stellte Bear fest. »Ich würd mich ja zu gern in eure Warteliste eintragen.«

»Ja, ab und zu machen wir so was, einfach nur, um die Normalbürger zu schocken. Verdammt, das ist eben PR. Ihr dürft die Macht der Einschüchterung nicht unterschätzen.« Pete wuschelte seinem Pudel durch den Haarpuschel auf dem Kopf. »Immerhin lassen wir unsere Prospects mittlerweile nicht mehr von Hound Dog ficken.«

»Na, das ist ja schon mal ein echter Fortschritt«, bemerkte Tim.

»Jetzt sorgen wir dafür, dass die Prospects nützlichen Scheiß anstellen.«

Tim fiel Guerreras Behauptung ein, dass die Sinners einen Menschen umbringen mussten, um in den Club aufgenommen zu werden, und fragte sich, ob das der »nützliche Scheiß« war, von dem Onkel Pete redete.

»Die Devise heißt jetzt ›Klasse‹. Ich habe ein Haus in den Bergen. Und aufs Motorrad steig ich nur noch zu größeren Fahrten und Beerdigungen. Ich hab mir ein perlmuttblaues Lexus-Coupé mit Tempomat gekauft, Superfeigen, innen Elfenbeinausstattung – Mann, das Teil hat sogar ein satellitengesteuertes Navigationssystem. Das Ding fährt quasi von allein. Wir halten uns nicht mit Kleinkram auf, diesem ganzen White-Power-Scheiß. Wir sind farbenblind. Wir sehen nur grün, grün wie der Dollar.« Er schenkte Guerrera ein entgegenkommendes Lächeln. »So können wir die anderen Biker-Gangs aus dem Geschäft drängen. Wir sind jünger und bösartiger. Wir glauben nicht an irgendeinen Scheiß, sondern an unsere Clubfarben und die Kohle.«

»Auf die Art drängt ihr also auch die Cholos aus dem Geschäft?«

»Ach du große Scheiße, die Cholos, die sind nicht mal ein Pünktchen auf unserem Radarschirm. Diese Arschlöcher ziehen doch bloß eine Riesenshow ab, aber mehr haben die nicht drauf.«

»Chooch Millan auch? Soweit ich gehört habe, zieht er keine Riesenshow mehr ab, und ansonsten soll er auch nicht mehr viel draufhaben.«

Der Pudel stellte sich auf alle viere, und Onkel Pete kraulte ihm den Bauch, bis der Hund sich krümmte und mit einem Hinterbein Kratzbewegungen in der Luft vollführte. »Ende des Gesprächs. Wenn ihr mehr wollt, dann besorgt euch euren Durchsuchungsbefehl, und ich rufe meine Anwältin an, und dann spielen wir unser altes Spielchen.«

Tim ging zum Diktiergerät und schaltete es aus. Dann griff er sich das Z-förmige Metallstück und machte ein paar Schritte auf Onkel Pete zu. Bear und Guerrera wirkten angespannt und verunsichert. Der Pudel fletschte die Zähne, aber – Königspudel oder nicht – es war eben doch bloß ein Pudel.

»Wir wissen beide, dass die Waffe, die bei dieser Befreiungsaktion und bei der Ermordung von Chooch Millan zum Einsatz gekommen ist, ein AR-15 war. Und wir wissen beide, dass man durch den Einbau dieses Teils«, Tim warf das Metallstück kurz in die Luft und fing es wieder auf, »diese Waffe illegalerweise in eine vollautomatische Waffe verwandeln kann. Wir wissen außerdem, dass unser Labor so eine Waffe nicht mit den sichergestellten Kugeln in Verbindung bringen kann. Wahrscheinlich ist ja auch nicht dieses Teil benutzt worden. Aber wir könnten dich trotzdem auf die Polizeistation schleifen und dir jede Menge atmosphärische Störungen bereiten, wie du das vorhin so schön formuliert hast.« Tim lehnte sich zu ihm vor. »Du spuckst hier deine Propaganda, aber für uns bist du nichts anderes als ein ganz gewöhnlicher Mörder. An solchen Bagatellen wie einer windigen Anklage wegen illegaler Waffen bin ich gar nicht interessiert. Ich will dich so richtig drankriegen.«

Er bohrte Onkel Pete das Metallstück in den fetten Oberkörper und ließ es dann in seinen Schoß fallen.

Onkel Pete erwiderte Tims Blick, aber dann stahl sich ein Lächeln über sein breites Gesicht, das sein tauartiges Bärtchen erzittern ließ. Er begann zu klatschen. »Gut gemacht, Troubleshooter. Tolle Show.«

Tim verließ den Raum, gefolgt von Guerrera und zum Schluss Bear.

»Ich nehm dich beim Wort mit der Aufhebung der Helmpflicht für die Beerdigung«, rief Onkel Pete ihnen hinterher. »Ich hab doch dein Wort, oder?«

»Du hast mein Wort.«

»Okay, Troubleshooter. Lass die Ausnahmegenehmigung im Laufe des Vormittags an meine Anwältin schicken. Nachmittags fahren wir los.«

Die Frau nahm sie auf dem Flur wieder in Empfang und führte sie die Treppen hinunter. Trotz ihrer Proteste scherte Tim an der Eingangstür noch einmal aus dem Grüppchen aus. Ein paar Biker bewegten sich drohend auf ihn zu, aber Tim ignorierte sie einfach und ging zum Sofa, auf dem das Mädchen mit dem verschwollenen Auge saß. Auf ihrem dünnen Arm verkündete ein Tattoo: SINNER-TERRITORIUM. – ZUTRITT VERBOTEN. Auch sie hatte nur noch vier Finger an ihrer linken Hand, und an der Wunde am Knöchel waren die Fäden noch nicht gezogen.

»Wie alt bist du?«

»Neunzehn.«

»Alles klar bei dir?«

»Mir geht’s prima, Bulle. Und jetzt sieh zu, dass du verschwindest.«

»Okay.« Tim, der vor ihr in die Hocke gegangen war, richtete sich wieder auf. »Viel Glück mit deiner zarten Romanze.«

Er holte Bear und Guerrera an der Tür ein, und sie blinzelten ins helle Sonnenlicht, als sie hinaustraten.

Die Meute

Подняться наверх