Читать книгу Die Meute - Gregg Hurwitz - Страница 7
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ОглавлениеSilber klapperte auf Porzellan, während die weiß behandschuhten Kellner die Überreste eines Fünfhundert-Dollar-pro-Teller-Mittagessens abräumten. Marshal Tannino stand plaudernd mit anderen politischen Koryphäen von Los Angeles zusammen und wirkte leicht deplaziert mit seinem wohlfrisierten, graumelierten Haar und seinem Anzug aus dem Kaufhaus. Er zupfte an seinen zu kurz geratenen Hemdsärmeln, damit man die goldenen Manschettenknöpfe mit dem Marshal-Stern sehen konnte, und blinzelte zu der Frau mit den chardonnayfarbenen Haaren empor, die mit einem Glas Weißwein in der Hand vor ihm stand.
»Wenn wir uns ernsthaft fragen, ob wir weitere Mittel einsetzen wollen ...«
Im riesigen Ballsaal des Beverly Hills Hotels wurde plötzlich irgendjemand angepiepst – mit einer kitschigen Elektroversion von »Jingle Beils«.
»... wenn wir die Gerichte völlig sicher machen wollen, müssten wir ...«
Der nächste Piepser stimmte mit seiner schiefen Melodie ein, und im nächsten Moment zirpte ein ganzes Heer los. Tannino warf einen Blick nach unten und sah mit gerunzelter Stirn seinen eigenen Piepser an. »Entschuldigen Sie mich, Euer Ehren.«
Abgeordnete wie Deputys liefen auf die Ausgänge des Ballsaals zu, wobei sie überprüften, ob ihre Handys hier Empfang hatten. Tannino war schon halb in der Lobby, da kam der städtische Staatsanwalt auf ihn zu und hielt ihm sein Nextel hin: »Es ist der Bürgermeister.«
Tannino hielt sich das Telefon ans Ohr, ohne stehen zu bleiben. »Ja, Sir. M-hm. M-hm.« Seine Gesichtszüge wurden auf einmal hart. Während er weiter zuhörte, angelte er sein Handy aus der Tasche, hielt es auf Hüfthöhe und drückte eine Kurzwahltaste. »Sofort, Sir.«
Dann gab er dem Staatsanwalt das Nextel zurück und hob sein eigenes Telefon ans Ohr: »Holen Sie mir Rackley an den Apparat.«