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3.1.2 Der marktlich-technologisch-administrative Strukturierungsmodus

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Dieser Modus tritt, wie die Bezeichnung nahelegt, mit der Moderne auf, die hier sehr weit und mit großen Übergangsphasen gefasst wird. Hans-Willy Hohn charakterisiert sie zeittheoretisch sehr schön bildhaft als die Epoche, in der „aus einem göttlichen Gut eine Handelsware wurde“19. Was die Strukturierung von Zeit betrifft, unterscheidet sich dieser Modus vom autoritären dadurch, dass erstens die allgemeine Verzeitlichung der Gesellschaft, das heißt die Durchdringung aller Teilsysteme mit zeitlichen Referenzen bzw. Vorgaben stark vorangeschritten ist, dass sich die Bedeutung von Zeit im Alltag der Menschen also bei weitem nicht mehr nur auf die zeitlichen Vorgaben des geltenden Kalenders beschränkt. Fast alle Lebensbereiche werden nun mehr oder weniger in Abhängigkeit eines heterogenen Bündels zeitlicher Normierungen bewertet, in die sich die Menschen, ohne gefragt zu sein, einzufügen haben. Dadurch entstehen u. a. so genannte „Time Scapes“, Zeit-Landschaften20. Äußeres Anzeichen für ein zunehmend engmaschiges Netz der Zeit ist unter anderem die wachsende Verbreitung von Uhren seit Beginn der Industrialisierung, nicht nur in den Städten.21

Der marktlich-technologisch-administrative Strukturierungsmodus, der charakteristisch ist für die Phase der ersten industriellen Moderne, setzt sich gleichsam aus drei Komponenten zusammen, und zwar a) der Zeitlogik des Marktes, b) den Zeitnormen moderner Technologien, c) der Wirkung staatlicher bzw. öffentlicher Institutionen und ihrer Administrationen auf die Strukturierung der geltenden Zeitordnung.

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