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3.4.2 Sydslesvigs danske Ungdomsforeninger (SdU; ‚Südschleswigs dänische Jugendvereine’)

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Der SdU ist ein Dachverband für 69 Vereine mit 12.000 Mitgliedern im Bereich des Sports und der kulturellen und institutionellen Kinder- und Jugendarbeit. Angeschlossen sind drei Landesverbände: Dansk Spejderkorps for Sydslesvig (DSS; ‚dänische Pfadfinder für Südschleswig‘), Frivilligt Drenge- og Pige-Forbund Sydslesvig (FDF Sydslesvig; christliche Pfadfinder) und Menighedernes Børne- og Ungdomsarbejde (MBU; Kinder- und Jugendarbeit der dänischen Kirchen in Südschleswig). Der SdU betreibt zwölf Freizeitheime mit Jugendclubs, das Aktivitetshuset in Flensborg/Flensburg (ein Projekt- und Kulturhaus zur Förderung der dänischen Kunst- und Kulturentwicklung in der Grenzregion) und das Tagungszentrum und Schullandheim Christianslyst (bei Slesvig/Schleswig). Hinzu kommen Sporthallen, Sportplätze, Bootshäuser und Clubheime.

Ziel des SdU ist es, die dänische Jugendarbeit in Südschleswig zu fördern. Seine Werte basieren auf einem humanistischen Menschenbild und demokratischer Verantwortlichkeit. Besonderes Gewicht wird auf die dänische Sprache und Kultur, auf Gemeinschaft und Entwicklung gelegt. Die Organisation verfolgt eine explizite Sprachpolitik, die jedoch nur als Orientierung dienen kann, da die einzelnen Vereine selbstständig sind. Der SdU befürwortet die Verwendung des Dänischen auf allen administrativen und Leitungsebenen, sowohl mündlich als auch schriftlich, in Training und Unterricht ebenso wie in den Vereinsmitteilungen; es ist erwünscht, dass die einzelnen Vereine die dänische Sprache und ihre Verwendung aktiv unterstützen. Zum SdU gehört u.a. der größte Sportverein der dänischen Minderheit, der Dansk Gymnastikforening Flensborg (DGF; ‚Dänischer Gymnastikverein Flensburg‘). Sein Vorsitzender sprach sich ebenfalls dafür aus, dass die Vereine eine konkrete Sprachpolitik verfolgen sollten; so wies er 2017 explizit auf die Initiativen des DGF hin:

Vi har blandt andet lavet en brochure på dansk og på tysk. Den giver vi til de nye medlemmer. Vi har forsøgt at finde trænere fra de danske skoler, og vi har gjort meget ud af, at vores spillested omtales som Idrætsparken – og ikke som DGF-Sportpark. Lige nu er vi i gang med at lave vores hjemmeside tosproget.1

Diese Positionierung zeigt das Bemühen des DGF, die Minderheitssprache Dänisch durch Zweisprachigkeit zu verankern, nachdem der Verein in den vergangenen Jahren für seine extensive Verwendung des Deutschen kritisiert worden war. Diese ergab sich durch einen hohen Anteil deutscher Mitglieder im Mannschaftssport, wo die Zahl der Minderheitsmitglieder nicht ausreichte, um die erforderlichen Mannschaftsgrößen zu erreichen.

Intern verfolgen der SSF, der SdU und der Dansk Skoleforening eine gemeinsame Sprachpolitik, jedoch gibt es keine offiziell übereinstimmende Sprachregelung in der Minderheit. Bei einem Treffen des Sydslesvigske Samråd (gemeinsamer Rat der dänischen und friesischen Minderheitenorganisationen) im Jahr 2018 wurde der Vorschlag des SSF, eine gemeinsame Sprachpolitik einzuführen, abgelehnt.

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