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Gott Gewicht geben – Gott segnen

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«Nicht uns, Gott, nicht uns, sondern deinem Namen gib kavod» – mit dieser Bitte beginnt der Psalm 115. Und er mündet in die bekenntnishafte Selbstverpflichtung: «Wir aber, wir wollen Jah segnen – von nun an und für immer: Hallelu-Jah!» (V18). Aus der doppelten Verneinung der BeterInnen am Anfang des Psalms ist am Ende ein emphatisches «wir aber, wir» geworden. Gott gibt dem eigenen Namen Gewicht, indem die Betenden diesen Namen segnen, ein Hallelu-Jah auf ihn einstimmen. Das dem Namen Gottes alle Ehre machende Wirken Gottes und Tun der Menschen liegen ineinander, denn die Menschen können nur deshalb Gott segnen und so dem Namen Gottes Ansehen verleihen, weil sie selbst von Gott Gesegnete sind (vgl. V12f.15). |52| Als Gesegnete sind sie selbst segensfähig; als von Gott Angestrahlte (vgl. Num 6,25) reflektieren sie Gottes Glanz.

Der Begriff «Kavodologie» ist ein Pendant zu «Doxologie», das den Sinnüberschuss der Hebräischen Bibel aufnimmt. Die intensivste Form des Gotteslobs, das die Bibel kennt, ist das Gottsegnen.18 Wie «Fluchen» (qallel) ein Leichtnehmen und Geringschätzen ist, so macht der Segen bedeutungsschwer. Psalm 115 zeigt eindrücklich wie im menschlichen Gottsegnen – frei von Konkurrenz, frei zur Kooperation – Gott und Mensch einander Gewicht geben.

Erschienen in FAMA 4/2008: «Gewicht»

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