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ANMERKUNGEN

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1 Helmut Kohl am 6. November 2000 im Gespräch mit dem Journalisten Heinrich Wefing, zit. nach: Wefing, Heinrich: Kulisse der Macht. Das Berliner Kanzleramt. Stuttgart / München 2001, S. 22.

2 Entsprechend den Notizen Heinrich Wefings aus der Pressekonferenz vom 14. Dezember 1994, zit. nach Wefing 2001 (wie Anm. 1), S. 22.

3 Alberti, Leon Battista: Zehn Bücher über die Baukunst. Ins Deutsche übertragen, eingeleitet und mit Anmerkungen und Zeichnungen versehen durch Max Theuer. Wien / Leipzig 1912, S. 13.

4 Ebd.

5 Il est nécessaire […] que la qualité de leur palais puisse servir à contenir les peuples dans l’obéissance qu’ils leur doivent, sans toutefois qu’il soit nécessaire de construire pour cela une forteresse, mais seulement d’observer que les entrées ne puissent estre facilement abordées et que toute la structure imprime le respect dans l’esprit des peuples et leur laisse quelque impression de leur force (Clément, Pierre (Hg.): Lettres, Instructions et mémoires de Colbert, 8 Bde. Paris 1861–1882, hier: Bd. 5, Nr. 19, S. 240).

6 Moser, Friedrich Carl von: Teutsches Hof-Recht in zwölf Büchern. 2 Bde. Frankfurt / Leipzig 1754/1755, hier: Bd. 1 (1754), S. 274.

7 S. hierzu den Bericht über die Belagerung von 1552 aus der Chronik des Prädikanten Markus Sebander über die Geschichte der Dreikönigskirche. In: Jung, Rudolf Ernst J. (Bearb.): Frankfurter Chroniken und annalistische Aufzeichnungen der Reformationszeit. Nebst einer Darstellung der Frankfurter Belagerung von 1552. (Quellen zur Frankfurter Geschichte, 2), Frankfurt am Main 1888, S. 402–417, hier: S. 414. S. zur Belagerung und Zerstörung von Mainz auch die Neuhaus’sche Chronik über die Belagerung von 1552. In: Ebd., S. 432–467.

8 Eine frühe, recht detaillierte Ansicht zeigt die Mainzer Stadtansicht von Franz Behem in dessen Meyntzischen Almanach von 1565. Zur Stadtansicht s. Dobras, Wolfgang (Red.): Gutenberg. aventur und kunst. Vom Geheimunternehmen zur ersten Medienrevolution. Ausst. Kat. Mainz 2000, S. 32–33.

9 Merian, Matthäus: Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis. O. O. 1646.

10 Zu der 1627/1628 entstandenen und die Schmalseite des Westflügels wiedergebenden Zeichnung s. die Diskussion bei Melville, Ralph / Heberer, Pia: Die Mainzer Martinsburg. Schritte zu ihrer historischen Rekonstruktion. In: Mainzer Zeitschrift, 105, 2010, S. 21–37, hier: S. 25–30. Eine erstmalige eingehendere Besprechung der Zeichnung erfolgte in Roland, Berthold (Hg.): Wenzel Hollar 1607–1677. Reisebilder vom Rhein. Städte und Burgen am Mittelrhein in Zeichnungen und Radierungen. Ausst. Kat. Mainz 1986, S. 114, Kat. Nr. 68. Zu Hollars Zeichnungen von Mainz s. im selben Ausstellungskatalog auch Melville, Ralph: Hollar in Mainz. In: Ebd., S. 29–38.

11 Der Baubeginn für das Kanzleigebäude und die St. Gangolphskirche erschließt sich durch einen Brief des Mainzer Hofbaumeisters Joris Robyn, den dieser am 15. Juni 1575 an Graf Wolfgang von Hohenlohe schrieb. Darin wird davon berichtet, dass beide Bauten begonnen, aber noch nicht über die Fundamente hinausgekommen wären (welche noch zur Zeit nicht auss dem fundament gefürt; zit. nach Freeden, Max H. von: Zum Leben und Werk des Baumeisters Georg Robin. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 11, 1943/1944, Heft 1/2, S. 28–43, hier: S. 41).

12 Das Baudatum ergibt sich auch aus dem Wappenstein im rheinseitigen Sockelmauerwerk, auf dem neben dem Wappen Kurfürst Georg Friedrichs von Greiffenclau die Jahreszahl 1628 erscheint; s. Taf. 13.

13 An dem unteren Ende der Stadt liegt des Churfürstens Schloß/ ist aber nichts sonderlichs. Es ist ein neu Gebäude nechst daran angefangen worden/ aber hernach unausgebauet liegen blieben/ weil man dn [sic] Boden nicht allzu gut befunden hat (zit. nach Moncony, Balthasar de: Des Herrn de Monconys ungemeine und sehr curieuse Beschreibung seiner in Asien und das gelobte Land / nach Portugall / Spanien / Italien / in Engelland / die Niederlande und Teutschland gethanen Reisen, übersetzt von Christian Juncker. Leipzig / Augsburg 1697, S. 747).

14 Er [d. i. der Kurfürst, Anm. des Verf.] will ein neues Schloß an dieser Stelle [d. i. die Zitadelle, Anm. des Verf.] errichten. Daher plant er auch, den unbenutzten Flügel des alten Schlosses hierher zu übertragen. Dessen Errichtung wurde durch den schwedischen Krieg unterbrochen. Es stehen nur die Wände, sehr schön aus jenem roten Stein ausgeführt, der für jene Gegend eigentümlich ist und sich gut meißeln läßt (zit. nach Arens, Fritz: Mainz im Jahre 1660. In: Mainzer Zeitschrift, 39/40, 1944/1945, S. 41–54, hier: S. 47).

15 Es fehlen hierzu sämtliche schriftlichen Quellen. Ursula Zahler hat vor vielen Jahren in ihrer Dissertation über das Mainzer Schloss den Aschaffenburger Bürger und Hofzimmermann Matthias Abel als Architekten bzw. Baumeister vorgeschlagen; vgl. Zahler, Ursula: Das Kurfürstliche Schloss zu Mainz. Studien zur Bau- und Stilgeschichte. (Saarbrücker Hochschulschriften, 8), St. Ingbert 1988 [zugl. Diss. Univ. Saarbrücken 1988], S. 86–89. Immerhin war Abel im fraglichen Zeitraum am Mainzer Kurfürstenhof tätig und wurde 1628 zunächst zum Hofwerkmeister und 1630 auch zum kurfürstlichen Baumeister ernannt. Zuvor war er mit Bauangelegenheiten beim Aschaffenburger Schloss des Mainzer Erzstifts und Erzbischofs beschäftigt. Inwiefern er aber auch für den Entwurf des neuen Schlossflügels verantwortlich zeichnete oder doch nur die Bauausführung zu beaufsichtigen hatte, muss beim derzeitigen Kenntnisstand reine Spekulation bleiben.

16 Vgl. den Beitrag von Lorenz Frank in vorliegendem Band sowie den in Anm. 17 genannten Aufsatz von Frank.

17 Lorenz Frank rekonstruiert für den Erweiterungsbau von 1628 neben den an der Südseite befindlichen beiden Eckerkern auch an der zum Schlosshof gelegenen Nordseite einen Eckerker, der damit – zum Schlosshof bzw. der Stadtseite hin – ein vollkommen symmetrisches Fassadenbild ergeben hätte (s. S. 21, Abb. 5). Vgl. (allerdings ohne weitere Diskussion dieser Rekonstruktion hinsichtlich möglicher Befunde) Frank, Lorenz: Das Kurfürstliche Schloss in Mainz. In: Burgen und Schlösser in den Niederlanden und in Nordwestdeutschland. (Forschungen zu Burgen und Schlössern, 8), München / Berlin 2004, S. 135–146, hier: S. 138, Abb. 4.

18 Zum bauarchäologisch gesicherten Bauzustand von 1687 ff. s. Frank, Lorenz: Ergebnisse der bauhistorischen Untersuchungen am ehemaligen Kurfürstlichen Schloß in Mainz. In: Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz. Jahresberichte, 47–51, 1992– 1996, S. 66–86, hier: S. 81 sowie Frank 2004, S. 140–144.

19 Jahn, Gunther: Der kurmainzische Hofkavalierarchitekt Anselm Franz Reichsfreiherr von Ritter zu Groenesteyn 1692– 1765. (Genealogie und Landesgeschichte, 29), Frankfurt am Main 1977, S. 236–237, Nr. 49; Pelgen, Franz Stephan: Johann Friedrich Karl von Ostein und die Baufortschritte am Kurfürstlichen Schloss in Mainz. In: Mainzer Zeitschrift, 104, 2009, S. 49–54, hier: S. 51–53. Als Termin für das Richtfest ist der 17. April 1752 überliefert (Jahn 1977 (wie Anm. 19), S. 236–237, Nr. 49).

20 Die zuletzt von Pelgen 2009 anhand einer archivalisch belegten Aussage des damaligen Bauverwalters geäußerte Annahme, dass im Zuge der Vollendung des Nordwestflügels die alte Martinsburg abgerissen werden sollte und sich die für den 26. Juli 1752 überlieferte Grundsteinlegung daher auf den zum Rhein hin verlängerten Nordwestflügel nach dem Plan Anselm Franz Ritter zu Gronesteyn bezogen habe, entbehrt sehr wahrscheinlich der Grundlage. Denn wie Christian Katschmanowski in seiner kürzlich erschienenen Dissertation mit guten Argumenten darlegen konnte, bezieht sich die Aussage des Bauverwalters, dass der alte giepfell abgebrochen werden sollte (s. Jahn 1977 (wie Anm. 19), S. 237) nicht auf die Martinsburg, sondern auf die Küchenbauten (Kuchel Stuben und Speisgewölb). Diese befanden sich am nördlichen Ende des Südflügels (vgl. den in Taf. 24 wiedergegebenen Grundrissplan von ca. 1680) und standen dort sowohl der Vollendung der östlichen, zum Rhein bzw. zur Martinsburg hin gelegenen risalitartig vorspringenden Schmalseite des ab 1749/1750 weitergebauten Nordwestflügels als auch der Vollendung der rheinseitigen Fassade des 1675–1678 nach Norden verlängerten Südflügels im Wege. Vor diesem Hintergrund stellt sich grundsätzlich die Frage, ob eine Realisierung des Gronesteyn’schen Plans überhaupt je ernsthaft von dem damaligen Kurfürsten Johann Friedrich Carl von Ostein vorgesehen war oder ob dieser Plan – wie so viele andere Architektenpläne für barocke Schlossbauten – nicht eher als Planspiel und weniger als Ausführungsplanung zu bewerten ist. S. hierzu Katschmanowski,Christian: Die Stadt als Raum des Fürsten? Zur Baupolitik der Mainzer Kurfürsten in ihrer Residenzstadt ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. (Residenzforschung. N. F.: Stadt und Hof, 7), Ostfildern 2020, S. 111–112.

Die Annahme, dass die Martinsburg im Zuge der Neubauplanungen von 1749 ff. und 1760 ff. nicht nur durch die entwerfenden Architekten, sondern auch von Seiten der Kurfürsten „zum Abbruch bestimmt“ war, findet sich zuletzt auch in der grundsätzlich zutreffenden, den aktuellen Forschungsstand resümierenden Darstellung von Karn, Georg Peter: Martinsburg und Kurfürstliches Schloss. Die Mainzer Residenz zwischen Konzept und Kontinuität. In: 800 Jahre Veste Oberhaus. Mächtig prächtig! Fürstbischöfliche Repräsentation zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Ausst. Kat. Passau. Regensburg 2019, S. 351–359, hier: S. 356. Demgegenüber sollte in der Forschung stärker der Konflikt beachtet werden, der sich bei solchen höfischen Neubauplanungen geradezu zwangsläufig zwischen den Idealen einer theoriegeleiteten Architekturgestaltung sowie der Realität pragmatischer, von symbolischen, politisch-juristischen und historiografischen Aspekten bestimmten fürstlichen Baupolitik ergab (s. hierzu u. a. Müller, Matthias: Warum die Könige von ihren Architekten beim Schloßbau so viel Rücksicht auf die Geschichte forderten. In: Jussen, Bernhard (Hg.): Die Macht des Königs. Herrschaft in Europa vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit. München 2005, S. 326–349).

21 Zum Hortus Palatinus s. zuletzt Hanschke, Julian: Ein unbekannter Lageplan des Heidelberger Schlosses und des Hortus Palatinus von 1689. Neue Erkenntnisse zum Ausbauzustand des Heidelberger Schlosses sowie des Hortus Palatinus im 17. Jahrhundert. In: Die Gartenkunst, 30, 2018, Heft 1, S. 29–38.

22 S. hierzu Völkel, Michael: Das Bild vom Schloß. Darstellung und Selbstdarstellung deutscher Höfe in Architekturstichserien 1600–1800. (Kunstwissenschaftliche Studien, 92), München / Berlin 2001, S. 37–41.

23 Ebd., S. 28–37.

24 S. hierzu auch die Ergebnisse eines langjährigen Forschungsprojekts an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Karner, Herbert (Hg.): Die Wiener Hofburg 1521–1705: Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2), Wien 2014.

25 Trouet, Dorothe: Die Modernisierung des Trierer Kurfürstlichen Palastes unter Johann Philipp von Walderdorff (1756– 1768) und seinem Architekten Johannes Seitz. In: Hahn, Stephanie / Sprenger, Michael H. (Hgg.): Herrschaft – Architektur – Raum. Festschrift für Ulrich Schütte zum 60. Geburtstag. Berlin 2008, S. 147–164.

26 Zum Neubau des Kurfürstlichen Residenzschlosses in Koblenz-Ehrenbreitstein s. zuletzt Fachbach, Jens: Schönheit ohne Ziererei und Pracht ohne Prunk. Das Koblenzer Schloss als Residenz des aufgeklärten geistlichen Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739–1812). In: Ausst. Kat. 800 Jahre Veste Oberhaus Passau 2019 (wie Anm. 20), S. 341–349.

27 Vgl. weiter oben mit Anm. 5 u. 6.

28 Herzog August-Bibliothek Wolfenbüttel, Inv. Nr. IH 102. S. hierzu Harms, Wolfgang (Hg.): Deutsche Illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts. Bd. 2: Historica. (Sammlung der Herzog August Bibliothek in Wolfbüttel), München 1980, S. 352–353, Nr. II, 199; Brandt, Bettina: Germania und ihre Söhne. Repräsentationen von Nation, Geschlecht und Politik in der Moderne. (Historische Semantik, 10), Göttingen 2010, S. 51.

29 S. hierzu Völkel 2001 (wie Anm. 22), S. 87–95.

30 Zu Lothar Franz von Schönborn und seiner Bedeutung als politischer Akteur und kunstinteressierter Mäzen s. die Beiträge in Hartmann, Peter Claus (Hg.): Die Mainzer Kurfürsten des Hauses Schönborn als Reichserzkanzler und Landesherren. (Mainzer Studien zur neueren Geschichte, 10), Frankfurt am Main u. a. 2002.

31 Müller, Matthias: Von der Burg im Schloss! Das Mainzer Schloss und die Revision eines entwicklungsgeschichtlichen Denkmodells. In: Felten, Franz Josef (Hg.): Befestigungen und Burgen am Rhein. (Mainzer Vorträge, 15), Stuttgart 2011, S. 91–121.

32 Zu den Hintergründen s. ausführlich und mit weiterer Literatur: Müller, Matthias: Der Anachronismus als Modernität. Die Wiener Hofburg als programmatisches Leitbild für den frühneuzeitlichen Residenzenbau im Alten Reich. In: Dmitrieva, Marina / Lamprecht, Karen (Hgg.): Krakau, Prag und Wien. Funktionen von Metropolen im frühmodernen Staat. (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropas, 10), Stuttgart 2000, S. 313–329; ders.: Warum die Könige von ihren Architekten beim Schloßbau soviel Rücksicht auf die Geschichte forderten. In: Jussen, Bernhard (Hg.): Die Macht des Königs. Herrschaft in Europa vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit. München 2005, S. 326–349. S. auch grundlegend Lorenz, Hellmut: „… Im alten Style glücklich wiederhergestellt …“. Zur repräsentativen Rolle der Tradition in der Barockarchitektur Mitteleuropas. In: Wiener Hofburg. Neue Forschungen. (Sonderdruck. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 51, 1997, Heft 3/4), S. 475– 483; ders.: Die Wiener Hofburg im 18. Jahrhundert. Legitimation durch Tradition. In: Kampmann, Christoph / Krause, Katharina / Krems, Eva u. a. (Hgg.): Bourbon – Habsburg – Oranien. Konkurrierende Modelle im dynastischen Europa um 1700. Köln 2008, S. 96–106. Zum aktuellen Stand der Baugeschichte s. Karner 2014 (wie Anm. 24).

33 S. hierzu umfassend Müller, Matthias: Das Schloss als Bild des Fürsten. Herrschaftliche Metaphorik in der Residenzarchitektur des Alten Reichs (1470–1618). (Historische Semantik, 6), Göttingen 2004.

34 Graf, Klaus: Retrospektive Tendenzen in der bildenden Kunst vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Kritische Überlegungen aus der Perspektive des Historikers. In: Löther, Andrea / Meier, Ulrich u. a. (Hgg.): Mundus in imagine. Bildsprache und Lebenswelten im Mittelalter. Festgabe für Klaus Schreiner. München 1996, S. 389–420; ders.: Fürstliche Erinnerungskultur. Eine Skizze zu neuen Methoden des Gedenkens in Deutschland im 15. und 16. Jahrhundert. In: Grell, Chantal / Paravicini, Werner / Voss, Jürgen (Hgg.): Les princes et l’histoire du XIVe au XVIIIe siècle. Bonn 1998, S. 1–11.

35 Diesen Begriff verwandte u. a. Kaiser Maximilian I. in seinem Entwurf zum ewigen Gedenken an die Taten fürstlicher Regenten (s. hierzu grundlegend Müller, Jan-Dirk: Gedechtnus. Literatur und Hofgesellschaft um Maximilian I. (Forschungen zur Geschichte der älteren deutschen Literatur, 2), München 1982; s. auch Berns, Jörg Jochen / Neuber, Wolfgang (Hgg.): Seelenmaschinen. Gattungstraditionen, Funktionen und Leistungsgrenzen der Mnemotechniken vom späten Mittelalter bis zum Beginn der Moderne. (Frühneuzeit-Studien, N. F., 2), Wien 2000).

36 S. hierzu Müller, Matthias: Schloss – Körper – Territorium. Aspekte der Visualität und Materialität legitimer Herrschaft im französischen und deutschen Schlossbau des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In: Ganzert, Joachim / Nielsen, Inge (Hgg.): Herrschaftsverhältnisse und Herrschaftslegitimation. Bau- und Gartenkultur als historische Quellengattung hinsichtlich Manifestation und Legitimation von Herrschaft. (Sonderband von Hephaistos. Kritische Zeitschrift zu Theorie und Praxis der Archäologie und angrenzender Gebiete), Berlin 2015, S. 201–218.

37 S. hierzu auch Müller 2011. Eine weitere Vertiefung der historisch-politischen Aspekte – vor allem für die Zeit nach 1784 – findet sich bei Karn 2019, S. 357–358.

38 Zu der Verbindung von landesherrlichem Schloss bzw. Burg und landesherrlichen Rechten s. Zedler, Johann Heinrich: Großes vollständiges Universal Lexicon. Bd. 1–64. Halle / Leipzig 1732–1754, hier: Bd. 35, 1743, Art. „Schloß“, Sp. 210– 211; s. hierzu auch Müller 2015 (wie Anm. 36).

39 Die Textpassage, die mit der Überschrift An das churfürstliche Residens=Hauß St. Marthins=Burg versehen ist, lautet im vollen Wortlaut: Du steinnern Schloß / zu Mayntz ahm Rhein=Strom erhoben / Ich muß auch deinen Pracht und schöne Zimmer loben / Du Churfürstliches Hauß / du Außzug / Ruhm / und Zir / Das Liecht deß Ertzstifftes / das wohnt jetz und in dir / […]. Fahr wohl du Burg Sanct Marthin / der Rheingauer Zir / Herr Lotharius Friederich / bleibe in dir / Noch manches liebes Jahr. Dich wolle nicht verletzen / Feur / Wasser / Wetter / Krieg / und was sonst pflegt zu setzen Die Schlösser ins Verderb / Marthins=Burg wolst allein Ein Wohlgesegnets=Hauß / und Schmuck deß Landes seyn (Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Regierungsarchiv [MRA], K Metternich 472/2, 1/L7). Für diesen Hinweis danke ich Dr. Christian Katschmanowski, der auf diese Quelle auch in seiner Dissertation zur barocken Mainzer Stadtplanung (s. Anm. 20) eingeht.

40 Bodmann, Franz Joseph: Rheingauische Alterthümer oder Landes= und Regiments=Verfassung des westlichen oder Niederrheingaues im mittlern Zeitalter. Bd. 1. Mainz 1819, S. 27.

41 S. zu diesen vielfältigen zeremoniellen, repräsentativen und alltäglichen Raumfunktionen von Residenz- und Lustschlössern des 17./18. Jahrhunderts die beiden grundlegenden exemplarischen Studien von Beck, Marina: Macht-Räume Maria Theresias. Funktion und Zeremoniell in ihren Residenzen, Jagd- und Lustschlössern. (Kunstwissenschaftliche Studien, 189), Berlin 2017 und Herz, Silke: Königin Christiane Eberhardine – Pracht im Dienst der Staatsräson. Kunst, Raum und Zeremoniell am Hof der Frau Augusts des Starken. (Schriften zur Residenzkultur, 12), Berlin 2020.

42 S. hierzu Beck 2017 (wie Anm. 41). Zur begrenzten Übernahme des politischen Modells des französischen Absolutismus s. die Beiträge in Schilling, Lothar (Hg.): Absolutismus, ein unersetzliches Forschungskonzept? Eine deutsch-französische Bilanz. (Pariser historische Studien, 79), München / Oldenbourg 2008, hier besonders auch den Beitrag von Schilling, Lothar: Vom Nutzen und Nachteil eines Mythos. Ebd., S. 13–31, der mit einer Fülle an Literaturhinweisen zugleich den Forschungsstand und die unterschiedlichen Forschungspositionen resümiert.

43 S. hierzu auch am Beispiel des Wiener Stadtpalais des Prinzen Eugen die Studie von Seeger, Ulrike: Stadtpalais und Belvedere des Prinzen Eugen. Wien 2004, S. 100–108 (Ausstattung des Kabinetts im Stadtpalais des Prinzen Eugen), S. 424–426 (Nutzung für zeremonielle Anlässe). Zur zeremoniellen Nutzung höfischer Raumfolgen in der Frühen Neuzeit s. ebd., S. 417–431, sowie die grundlegende Studie zur zeremoniellen Raumnutzung in der kaiserlichen Wiener Hofburg von Beck 2017 (wie Anm. 41).

44 S. zu diesem Plan (mit einer Umzeichnung) und seiner nicht ganz sicheren und daher überwiegend auf „um 1700“ eingegrenzten Datierung auch Neeb, Ernst: Das Kurfürstliche Schloss zu Mainz. (Rheinische Kunstbücher, 1), Wiesbaden 1924, S. 12. Zur Datierung in die letzten Jahre des 17. und die ersten Jahre des 18. Jahrhunderts (d. h. in die Zeit des zwischen 1695 und 1729 regierenden Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn) s. Karn 2019, S. 358, Anm. 16; s. auch S. 81, Anm. 8 in diesem Band. Karn begründet seine Datierung mit der Einzeichnung eines Spiegelkabinetts, dessen Stuckdecke das Schönborn`sche Wappen trug, und der seit 1699 durch den Kurfürsten mit der Produktion von Spiegelglas beauftragten Glasmanufaktur in Lohr am Main.

45 StA Mz, BPSP / 1817.2 D (hier: Ausschnitt).

46 S. hierzu auch meine ausführlichen Hinweise in Anm. 20!

47 StA Mz, BPSP / 1840.2 C (hier: Ausschnitt).

48 StA Mz, BPSP / 1840.2 C (hier: Ausschnitt).

49 S. hierzu auch den Reisebericht von Gercken, Philipp Wilhelm: Reisen durch Schwaben, Baiern, die angränzende Schweiz, Franken, die Rheinischen Provinzen und an der Mosel etc. in den Jahren 1779–1785. Teil 3: von verschiedenen Ländern am Rhein, an der Mosel und an der Lahn etc. Stendal 1786. Gercken notiert hier zur Martinsburg: Der jetzige Herr [Friedrich Karl Joseph von Erthal, Anm. d. Verf.] hat sie [die Martinsburg, Anm. d. Verf.] von neuem abputzen, und inwendig bequem einrichten lassen, so daß jetzo würkliche Wohnzimmer, Bibliothek, Schildereien, Cabinet u. darin sind (ebd., S. 12).

Das Mainzer Schloss

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