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14. März

Montag | SA 06:39 SU 18:25 MA 13:38 MU 05:40

Wochenspruch: Römer 5,8

Wochenlied: EG 94 oder 96

Wir lesen Johannes 12,37 – 43

Unglauben umarmen

Glaube geht oft merkwürdige Wege. Er bricht plötzlich heraus bei Menschen, die jahrelang Zweifel geäußert haben an Gottes Barmherzigkeit. Oft entdecken Menschen ihre Sympathie für die Gemeinde der Glaubenden, von denen das niemand gedacht hätte. Überzeugungen werden oft mit dem Anstrich lebenslanger Unveränderlichkeit versehen. Prinzipientreue aber gebiert oft Rechthaberei. Und plötzlich tut sich etwas, und Mauern aus Ideologie und Vorurteil brechen zusammen. Neues bricht sich Bahn. Auch das Urteil des Glaubens neigt zu gefährlicher Sturheit. Mit denen, die zweifeln, will ich nichts zu tun haben. Ich halte mich stattdessen zu denen, die Choräle singen. In Wahrheit ist diese Eindeutigkeit oft grau und starr. Ganz plötzlich ist diejenige, die als hartnäckige und fanatische Zweiflerin galt, nicht wiederzuerkennen. Glaube und Unglaube sind oft nicht eindeutig voneinander zu trennen. Angemessen wäre es, mit dem Willen Gottes zu rechnen, der keinen Menschen aufgibt, auch wenn der jahrelang das Gegenteil behauptet hat. Weltbilder sind unbeweglich und von festen dogmatischen Mauern umgeben. Menschen dagegen können sich verändern. Glaube wächst manchmal unter ungewöhnlichsten Bedingungen. Im Johannesevangelium verbinden sich das Verstehen des Herzens und das Sehen mit den Augen. Glaube ist Misstrauen gegenüber den eingefahrenen Vorurteilen.

Wolfgang Vögele

Wir beten

Herr, wir bitten Dich: Gib uns einen klaren Geist. Bewahre uns vor Rechthaberei. Lass uns Dein Wirken in anderen Menschen sehen, selbst bei denen, wo wir es niemals vermuten würden. Amen.

Friedrich Gottlieb Klopstock

Am 14. März 1803 starb in Hamburg der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (geboren am 2. Juli 1724 in Quedlinburg). Er kam aus einer pietistischen Familie und studierte Evangelische Theologie, bevor er mit seinem literarischen Werk Erfolg hatte. Unter anderem wurde er bekannt für seine Oden und dafür von der Kritik gefeiert. Als Kritik absolutistischen Fürstentums entwickelte er die Idee der Gelehrtenrepublik. Seine Gedichte beeinflussten Goethe und die übrigen Dichter des „Sturm und Drang“, und sie wurden mehrfach von bekannten Komponisten vertont.

968 † Mathilde, Königin, Gemahlin Heinrichs I. | 1415 Kirchenbann über Jan Hus | 1791 † Johann Salomo Semler, Theologe der Aufklärung | 1803 † Friedrich Gottlieb Klopstock, Dichter in Hamburg

Sonne und Schild 2022

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