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16. März

Mittwoch | SA 06:34 SU 18:28 MA 16:10 MU 06:27

Wochenspruch: Römer 5,8

Wochenlied: EG 94 oder 96

Wir lesen Johannes 13,1 – 11

Wertschätzung für die Füße

Unsere Füße tun viel für uns. Sie sind das Fundament unseres Körpers, sie verbinden uns mit der Erde, verleihen uns Bodenhaftung, Stand- und Trittfestigkeit. Sie tragen uns durchs Leben, von Ort zu Ort, und halten dabei unser Gewicht aus. Wie vergelten wir das? Ich habe zwei Frauen vor Augen: eine angesehene, hochqualifizierte Wissenschaftlerin während eines Kongresses im Hochsommer, alle Teilnehmenden sind luftig angezogen. Mein Blick fällt auf ihre Füße und ich erstarre: Ihre nackten Fersen sind von einer rissigen weißgrauen Hornhautschicht überzogen. Das andere Bild: Eine alte Frau sitzt auf ihrer Bettkante und cremt mühsam liebevoll ihre welken Füße ein, zieht Socken drüber, streckt sich im Bett aus und sagt: Nun geht’s uns gut. – Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße, und ich bin sicher: Es waren keine eingecremten und gepflegten, sondern Füße mit Hornhaut und Schwielen, die er in seine Hände nahm. Jesus hätte auch die Füße der Wissenschaftlerin liebevoll in seine Hände genommen; denn immer wieder macht er uns vor, dass er sich gerade dem zuwendet, von dem wir uns leicht abwenden. Jesu Liebe gilt dem Kleinen und Selbstverständlichen, dem Übersehenen und Verachteten. Er adelt es mit seiner Zuwendung und hält uns dazu an, Wertschätzung für das zu entwickeln, was uns so selbstverständlich und nicht der Rede, der Pflege wert ist.

Gabriele Suck

Wir beten

Gott, öffne mir die Augen für alles scheinbar Selbstverständliche und Banale in meinem Leben, dass ich es dankbar als ein Geschenk aus Deinen Händen nehme, mit dem Du mich segnest. Amen.

1940 † Selma Lagerlöf, schwedische Schriftstellerin

Mit ihrer 1906/07 geschriebenen „Wunderbaren Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ erreichte die 1858 geborene Schriftstellerin zahllose Kinder in aller Welt. In vielen Legenden verbindet Lagerlöf Märchenhaftes mit Irdischem, tiefe Frömmigkeit mit großem Wissen um die Unbeständigkeit alles Menschlichen und bringt so das christliche Anliegen zur Sprache. 1909 erhielt sie als erste Frau den Literaturnobelpreis, dessen Goldmedaille sie 1939 spendete, und wurde 1914 erstes weibliches Mitglied in der schwedischen Akademie.

Jüdischer Feiertag: Ta’anit Esther (Fasten Esther) | 1021 † Heribert von Köln, Bischof | 1738 † George Bähr, sächsischer Kirchenbaumeister | 1940 † Selma Lagerlöf, schwedische Schriftstellerin

Sonne und Schild 2022

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