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Gewinnen durch Verzichten

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Seit meinem Tiefpunkt sind rund 15 Jahre vergangen. Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, kommen mir zwei Gedanken. Der erste: Das möchte ich nicht noch einmal erleben! Es war hart, schmerzlich, oft zum Verzweifeln. Der zweite Gedanke: Ohne diese Erfahrung wäre mein Leben in mancher Hinsicht arm geblieben. Arm an Entdeckungen, Lebenslektionen und geistlichen Erfahrungen. Arm an Segen, den neue Wege mit sich bringen. Ich möchte diese Zeit nicht missen, aber auch nicht wiederholen müssen.

Heute sind meine Kräfte beinahe wiederhergestellt. Es geht mir immer dann gut, wenn ich mir erlaube, mit Grenzen zu leben und zu arbeiten, die ich mir selbst stecke. Grenzen gegen den inneren Drang nach mehr – mehr lockende Projekte, mehr Überstunden, mehr zusätzliche Aufgaben. Grenzen gegen das manchmal noch immer stachelnde Bedürfnis, gut dazustehen und Beachtung zu bekommen. Grenzen gegen die Erwartungen anderer, die mich vor den Karren ihrer Projekte spannen möchten. Grenzen gegen verplante Wochen und bis zum obersten Rand gefüllte Tage.

Gerade jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, liegt eine Zeit mit mehreren größeren beruflichen Projekten hinter mir. Was mich bei Kräften hielt, waren mein fast täglicher Rundgang im Wald, genügend Schlaf und weniger Verbissenheit inmitten meiner Aufgaben. Das Vertrauen, dass Gott mir unter die Arme greift und dass meine Unvollkommenheit für ihn kein Problem ist. Das bewusste Meiden allen stressigen Umherrennens. Das Pflegen von Oasen, von Freundschaften, von entspannten Momenten mit meiner Familie und für mich allein.

Es ist genug!

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