Читать книгу Es ist genug! - Группа авторов - Страница 8

Mitten in diesem Prozess mache ich eine entscheidende Erfahrung, die mir hilft, die schmerzliche Inventur nicht frustriert abzubrechen.

Ich komme gerade von einem Gespräch zurück, das wieder einmal die fragwürdigen Motive ans Licht brachte, die mich zur Grenzenlosigkeit antreiben. Ich bin frustriert und sage zu Gott: „So kann ich doch nicht weitermachen als Christ und Hauptamtlicher! Mir geht es ja gar nicht um dich, sondern bloß um mich. Ich fühle mich hundeelend und endgültig disqualifiziert!“ Mitten in dieses trübe Fischen spricht Gott auf einmal leise, aber eindringlich zu meinem Herzen: „Dich wundert, was da alles hervorkommt. All das Hässliche, Fragwürdige – für dich ist das alles neu. Für mich nicht. Ich kenne es schon, seit es in dir ist, und ich habe mich keinen Moment davon abhalten lassen, dich dennoch zu gebrauchen und dich zu segnen, auch in deiner Arbeit. Und ich werde es weiterhin tun!“

Nie zuvor habe ich Gnade besser verstanden, sie in so leidenschaftlicher Hoffnung umklammert. „Wenn das wahr ist“, denke ich, „dann gibt es vielleicht sogar für mich einen Weg und eine Zukunft.“