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1.5 Interoperabilität als Herausforderung und Chance
ОглавлениеDer KHZF und die daran anknüpfende Förderrichtlinie geben einen Ausblick darauf, welche digitalen Dienste Patient:innen in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts in der Krankenhausbehandlung erwarten werden. Es ist anzunehmen, dass insbesondere die nach § 5 Abs. 3h KHEntgG abschlagsbewährten Dienste durch die Fördermöglichkeiten des KHZF eine stärkere Verbreitung in der praktischen Versorgung erreichen und diese damit nachhaltig verändern werden.
Krankenhäuser unterliegen aktuell einer Vielzahl von technischen Entwicklungen, die sich nicht zuletzt aus den Gesetzesänderungen der letzten Jahre ergeben. Neben dem Anschluss an die Telematikinfrastruktur und dem seit 1. Januar 2021 bestehenden gesetzlichen Anspruch der GKV-Versicherten auf eine elektronische Patientenakte erfolgt insbesondere aus dem von der gematik koordinierten Bestätigungsverfahren Informationstechnische Systeme in Krankenhäusern (ISiK) gemäß § 373 SGB V eine Standardisierung der Datenhaltung und Informationsflüsse. Die im Rahmen dieses Verfahrens getroffenen Festlegungen richten sich zunächst „ausschließlich [an] Softwareprodukte, die als zentrales Informationssystem für ein Krankenhaus hergestellt und üblicherweise als Krankenhausinformationssystem (KIS) oder Klinisches Arbeitsplatzsystem (KAS) bezeichnet werden. In diesen werden regelmäßig Patientendaten, Diagnosen und Prozeduren zum Zwecke der Abrechnung oder im Sinne einer elektronischen Patientenakte zusammengefasst“ (DKG 2021). Gleichwohl deutet dieser Prozess jedoch schon an, wie Standardisierungsverfahren zukünftig gestaltet werden.
Gleichzeitig ergeben sich aus den Interoperabilitätsbedingungen des Förderprogramms, welche in der zugrundeliegenden Förderrichtlinie beschrieben sind, Anforderungen an die grundsätzliche IT-Infrastruktur der Kliniken. Insofern ist es sinnvoll, die Fördermaßnahmen in die individuelle Gesamt-IT-Strategie des Krankenhauses einzubetten und über die Laufzeit des KHZF hinweg anzupassen.
Der KHZF eröffnet folglich Spielräume, die eingangs beschriebene siloartige Datenhaltung im Krankenhaus zu überwinden und zukunftsfähige Strukturen aufzubauen.