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Methodik des Workshops
ОглавлениеAm 20. und 21. November 2019 fand ein von der Hertie School und der Robert Bosch Stiftung organisierter zweitägiger wissenschaftlicher Workshop statt, an dem 14 Experten und Stakeholder aus dem Bereich des Gesundheitswesens in Deutschland teilnahmen. Dieser Workshop knüpfte an die Ergebnisse des vorangegangenen Workshops an, der sich mit zu erwartenden Megatrends der nächsten Jahre beschäftigte. Demnach ist von einem Anstieg der Zahl Älterer und insbesondere Hochaltriger auszugehen sowie einer wesentlich stärkeren Nutzung von digitalen und technologischen Fortschritten im Hinblick auf Kommunikation, Unterstützung bei Diagnose, Therapie und Betreuung Rechnung zu tragen. Ebenso wird in der Gesundheitsversorgung die zunehmende Antibiotikaresistenz eine Rolle spielen. Neue Therapieformen durch die sich rasant entwickelnde Gen- und Biotechnologie müssen in das Leistungs- und Vergütungssystem integriert werden. Nicht zuletzt braucht es eine Einstellung auf sich wandelnde gesellschaftliche Werte mit der einhergehenden Veränderung des Verhaltens der Nutzer bzw. Patienten. Der Einfluss dieser Trends muss im Hinblick auf Patiententypologien zur Abschätzung des erwartbaren Bedarfs und der künftigen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden über das Ziel des Workshops informiert und im Vorfeld eingeladen, im Rahmen einer Online-Befragung erste Einschätzungen und Bewertungen zu Patientenmerkmalen auszutauschen. Die Umfrage wurde zwei Wochen vor dem eigentlichen Think Lab durchgeführt, zu dem sich die Teilnehmer persönlich an der Hertie School trafen. Ziel dieser Voruntersuchung war es, eine geeignete Struktur für den Workshop zu entwickeln und erste Themen vorzuschlagen, die die ausführlichen Diskussionen während der Workshop-Tage leiten sollten.
Die Befragung bestand im Wesentlichen aus drei Teilen:
Teil 1 Erfassung allgemeiner Bewertungen im Hinblick auf die Frage, wie die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung zukünftige Patiententypologien beeinflussen wird. Dazu orientierten sich die Experten an tentativ vorgegebenen Kategorien, die sich auf wichtige demografische und bevölkerungspolitische Merkmale wie Alter, Geschlechterzusammensetzung, Bildung und soziale Schicht, Lebensstil und Verhaltensfaktoren sowie Arbeits- und Lebensumfeld bezogen.
Teil 2 Reflexion der wichtigsten im vorangegangenen Workshop identifizierten Megatrends und Konzentration auf globale Phänomene wie Klimawandel, Fortschritte in den Bereichen der Künstlichen Intelligenz, Gen- und Biotechnologie, antimikrobielle Resistenz sowie sich verändernde gesellschaftliche Werte und sozialer Zusammenhalt mit Auswirkungen auf die Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Einstellungen von Patienten bzw. Nutzern des Gesundheitssystems.
Teil 3 Der letzte Teil der Befragung war offengehalten, sodass die Experten weitere Kommentare, Anmerkungen und Bewertungen einbringen konnten.
Die Ergebnisse der Befragung wurden zusammengetragen und direkt in die Gruppendiskussionen an den Tagen des Workshops eingebracht. Sie wurden von den Experten in der gemeinsamen Diskussion ausgewertet, um erste Einschätzungen zu präzisieren und im weiteren Verlauf des Workshops durch Präsentationen und Reflexionsrunden weiter zu vertiefen.