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Patientenpartizipation
ОглавлениеDie ärztlichen Leistungserbringer brauchen ebenso wie das weitere Gesundheitspersonal mehr Zeit, um die Patientinnen und Patienten bei Diagnose und Behandlung besser aufklären und beraten zu können. Dies stellt nach Ansicht der Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Voraussetzung zur Stärkung der Patientenpartizipation dar. Das bedeutet, dass einerseits mehr Personal vorgehalten werden muss. Andererseits ist es erforderlich, das Abrechnungssystem für Gesundheitsleistungen neu auszurichten, um Anreize für eine intensivere Betreuung der Patientinnen und Patienten zu setzen. Die derzeit üblichen Fallpauschalen in der stationären Versorgung berücksichtigen den Gesprächs- und Beratungsbedarf der Patientinnen und Patienten aus Sicht der Teilnehmenden nicht in ausreichendem Maße. Das Gesundheitspersonal sollte außerdem von Verwaltungsarbeiten entlastet werden, sodass ihm mehr Zeit für die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten zur Verfügung steht. Hierzu könnte die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag leisten.
Die durchgängige Ökonomisierung der Krankenhäuser soll einer stärkeren Orientierung auf das Gemeinwohl weichen – analog zum Bildungssystem, das nach wie vor überwiegend in öffentlicher Hand ist.
Der Aspekt der Patientenpartizipation könnte darüber hinaus nach Einschätzung der Mitwirkenden durch mehr Transparenz in Bezug auf die persönliche Krankenakte gestärkt werden. Dies umfasst beispielsweise allgemeinverständliche Befunde und Berichte, die sowohl in Papierform als auch in digitaler Form für die elektronische Patientenaktie zur Verfügung gestellt werden sollten. Daneben halten die Bürgerinnen und Bürger es für wichtig, dass die Patientinnen und Patienten nach jeder Behandlung transparente Arzt- und Krankenhausrechnungen erhalten. Dies würde zum einen das Kostenbewusstsein stärken, zum anderen erhöht mehr Transparenz auch das Vertrauen in die Leistungserbringer.
Viele Teilnehmende befürworten zudem unabhängige Online-Rankings für Krankenhäuser und ambulant tätige Leistungserbringer. Wichtig ist hier allerdings, dass die Seriosität der Plattformen gewährleistet ist, damit eine Manipulation der Bewertungen ausgeschlossen werden kann. Private Anbieter von Ranking-Plattformen müssten aus Sicht der Teilnehmenden gekennzeichnet werden.
Das Gesundheitssystem muss nutzerfreundlich und transparent gestaltet werden.