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Primärversorgungszentren (PVZ)
ОглавлениеDie Bürgerinnen und Bürger sehen in Primärversorgungszentren zukünftig eine tragende Säule des Gesundheitswesens. PVZ bieten einen leichten Zugang zu hochwertiger Erst- und Grundversorgung für alle. Darüber hinaus können sie eine wichtige Rolle für die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung spielen. Im ländlichen Raum würden PVZ die Gesundheitsversorgung vielerorts maßgeblich verbessern, auch indem dort die klassische hausärztliche Sprechstunde durch Versorgungs- und Beratungsleistungen von gut ausgebildeten Pflegefachkräften ergänzt werden könnte.
Auch die Expertinnen und Experten begrüßen das PVZ-Konzept. Es stellt aus ihrer Sicht eine mögliche Weiterentwicklung der Koordinierungs- und Steuerungskonzepte dar, die sich in vielen Bereichen des Gesundheitswesens in den letzten Jahren etabliert haben.
Einig sind sich die Expertinnen und Experten mit den Bürgerinnen und Bürgern auch darin, dass PVZ eine Chance für mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit bieten. Zudem kann über PVZ die Gewinnung von Gesundheitsfachkräften aus einer Reihe von Professionen unterstützt werden, wenn diese dort gute Arbeitsbedingungen vorfinden. Gleichwohl dürfe keine Situation entstehen, in der Einzelpraxen und PVZ in Konkurrenz zueinander stehen. Insofern sei es wichtig, an einer Profilschärfung der PVZ zu arbeiten: Welche zusätzlichen Funktionen können sie im Versorgungsgeschehen übernehmen? Mit welchen Kompetenzen und welchem Fachpersonal sollten sie dazu ausgestattet sein? Und welche Leistungen sollten sie standardmäßig anbieten?
In der Frage, wie gut die PVZ von den Patientinnen und Patienten angenommen würden, gingen die Meinungen der Workshop-Teilnehmenden auseinander. Weiterer Klärungsbedarf besteht außerdem hinsichtlich der strukturellen Voraussetzungen. Wichtige Stichworte sind hier Fragen der Heilkundeübertragung, des Managements und der Trägerschaft sowie eine Ergänzung der (bisher stark arztzentrierten) Vergütungsmodelle.