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Struktur des Sammelbands

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Der Sammelband untergliedert sich in insgesamt vier Teile und wird durch diese Einführung und einen finalen Ausblick eingerahmt. Die nachfolgende Abbildung ( Abb. 1.1) gibt dazu einen grafischen Überblick.


Abb. 1.1: Illustration der Sammelband-Struktur

Jeder Teil ist in mehrere Kapitel untergliedert. Der erste Teil (Teil I) mit dem Titel Alterswissenschaft trifft Kriminalitätsforschung beginnt mit einem Einblick des Herausgebers in ausgewählte Kriminalitätstheorien und einer Diskussion der damit einhergehenden Aussagekraft für eine Devianz im Alter ( Kap. 1). Es folgt eine Darstellung methodischer Herausforderungen zur Erstellung und Beurteilung altersdifferenzierter Kriminalitätsstatistiken ( Kap. 2) von Gerhard Spiess, der im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Konstanz schon in den frühen 1980er Jahren die kriminologischen Forschungserhebungen in den Blick genommen hat (z. B. Spiess, 1982). Dirk Baier vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Arne Dreißigacker vom kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen geben zudem ( Kap. 3). Sie skizzieren zu diesem Zweck insbesondere Befunde einer Dunkelfeldbefragung. Der Strafrechtler und ehemalige Ordinarius des Lehrstuhls für Kriminologie an der Universität Greifswald, Frieder Dünkel, diskutiert im vierten Kapitel ( Kap. 4) das Für und Wider eines eigenständigen Seniorenstrafrechts. Theresa Grüner und Stefan Pohlmann von der Hochschule München setzen sich aus gerontologischer Perspektive im abschließenden Kapitel ( Kap. 5) des ersten Teils mit Stereotypen und Altersbildern im Zusammenhang mit Alterskriminalität auseinander.

Teil II beschäftigt sich mit der Strafverfolgung und Strafverurteilung im höheren Lebensalter. Dazu erfolgt zunächst der Versuch einer Typologisierung von Devianzformen älterer Menschen durch den Herausgeber ( Kap. 6). Es folgen Kapitel, die verschiedene Deliktbereiche in den Blick rücken. Daniela Jamin vom Institut für Suchtforschung der University of Applied Sciences Frankfurt und Christina Padberg vom Sozialdienst der Einrichtung Eastside der integrativen Drogenhilfe e.V. in Frankfurt am Main gehen in ihrem Beitrag über den Konsum illegaler Substanzen auf Veränderungen delinquenter Verhaltensweisen bei älteren Drogengebrauchenden ein ( Kap. 7). Martin Schmid von der Hochschule Koblenz und Irmgard Vogt von der Hochschule UAS Frankfurt/Main gehen der Frage nach, welcher Zusammenhang zwischen Alkoholabhängigkeit und Straffälligkeit im Lebenslauf auszumachen ist ( Kap. 8). Martin Rettenberger, Direktor an der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, untersucht die Sexualdelinquenz im Alter ( Kap. 9). In einem weiteren, nach mehrjähriger Analyse entstandenen Beitrag kommen Pohlmann und Grüner auf die mediale Aufbereitung von Straftaten im Alter zu sprechen ( Kap. 10). Aus einem medizinischen Blickwinkel betrachten wiederum Jan Lange und Robert Haußmann aus der Abteilung für Forensische Psychiatrie der TU Dresden, die Schuldfähigkeit älterer Straffälliger ( Kap. 11). Eine angemessene Bestrafung Älterer aus der subjektiven Sicht von Laien wird schließlich von Grüner und Pohlmann auf der Grundlage empirischer Daten vorgestellt ( Kap. 12).

Der dritte Teil (Teil III) konzentriert sich auf die Situation und Veränderungsbedarfe von Haftbedingungen für ältere Menschen. Thomas Görgen, Professor an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster und zugleich Leiter des Fachgebietes Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention, geht auf die gegenwärtigen Fallzahlen und die zu erwartende Entwicklung ältere Menschen im Strafvollzug ein ( Kap. 13). Norman Meuschke, klinischer Psychologe der Justizanstalt Asten, beschäftigt sich mit dem Gesundheitszustand von inhaftierten Senioren und den daraus abzuleitenden Implikationen für die Haftbetreuung ( Kap. 14). Der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz, Frank Arloth, und sein zuständige Referatsleiter, Tobias Geiger, gehen gemeinsam auf Herausforderungen einer zukunftsfähigen Vollzugsgestaltung ein und skizzieren zu diesem Zweck die Situation im Freistaat Bayern ( Kap. 15). Norman Meuschke ergänzt die Darstellungen durch eine Beschreibung der Gestaltungsoptionen eines Seniorenvollzugs aus der Wahrnehmung der Inhaftierten ( Kap. 16). Komplettiert wird dieser Teil durch einen Beitrag von Kerstin Höltkemeyer-Schwick, leitende Direktorin der auf ältere Inhaftierte spezialisierten Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne, und ihres Stellvertreters, Jens Seidler, die ganz konkret die Haftbehandlung in ihrer Lebensälterenabteilung in Bielefeld-Senne beleuchten ( Kap. 17).

Der vierte und letzte Teil (Teil IV) setzt sich mit Wegen aus und dem Umgang mit Alterskriminalität auseinander. Den Anfang macht Liane Meyer von der Universität Bielefeld. Sie beschäftigt sich mit der grundsätzlichen Frage der Haftfähigkeit im Alter ( Kap. 18). Darauf aufbauend nimmt Sandra Verhülsdonk, tätig in den Universitätskliniken Köln und Düsseldorf, Bezug auf die Konsequenzen, die sich durch eine Demenzerkrankung für die jeweiligen Haftbedingungen stellen ( Kap. 19). Aus den Erfahrungen des Netzwerks Straffälligenhilfe bezieht außerdem Sabine Oswald Stellung zu den erforderlichen Maßnahmen für ältere Strafentlassene ( Kap. 20). Sie präsentiert dazu ein Projekt zur Wiedereingliederung von älteren Gefangenen in Baden-Württemberg. Das Thema der Kriminalitätsfurcht auch in Beziehung auf etwaige Präventionsansätze greifen Arne Dreißigacker und Merten Neumann vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen sowie Thomas Bliesener als Direktor dieser Forschungseinrichtung auf ( Kap. 21). Trugschlüsse im Bereich der vermeintlich organisierten Kriminalität im Rockermilieu eruieren Thomas Feltes, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft an der Juristischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, und das Gründungsmitglied und zugleich früherer Präsident des Hells Angels Motorradclubs Stuttgart, Lutz Schelhorn ( Kap. 22).

Zum Abschluss des Sammelbands wagt der Herausgeber, bezugnehmend auf die Kernaussagen der hier gesammelten Beiträge, einen Ausblick auf zukünftig unverzichtbare Arbeitsfelder im Kampf gegen Alterskriminalität und darauf, welche gesellschaftliche und justizielle Reaktion auf Alterskriminalität erfolgen sollte. Damit jedes Kapitel auch für sich genommen verständlich bleibt, sind Redundanzen bewusst in Kauf genommen worden. Gleichwohl bringt in der Gesamtschau jeder Beitrag neue und originäre Akzente ein.

Alter und Devianz

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