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3. Wirkung

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Die erste finnische Bibel erschien 1642. Die von Agricola übersetzten Teile wurden nur leicht orthographisch revidiert, den Namen des Vorgängers erwähnte das Komitee nicht. Auch sonst blieb er während der schwedischen Ära in Vergessenheit. Erst das nationalistische 19. Jahrhundert machte ihn zu einem der Helden der finnischen Geschichte: Die Reformation hatte den Finnen ihre Schriftsprache gegeben und Agricola war der Vater der gedruckten finnischen Literatur. In Wiborg, Turku und Pernaja wurden Denkmäler errichtet. Im Dom zu Helsinki stehen die Statuen von Luther, Melanchthon und Agricola. Sein – fiktives – Bild ist unter den Glasfenstern der Schlosskirche zu Wittenberg zu sehen, und neben das Katharinenportal des dortigen Lutherhauses hat man 1967 eine Gedenktafel mit der Information: „Michael Agricola, der finnische Reformator, studierte von 1536–1539 in Wittenberg“, angebracht. Auftraggeber war die im Jahre 1940 gegründete Luther-Agricola-Gesellschaft.

Neben wissenschaftlichen und anderen Gesellschaften tragen in Finnland Kirchen, Straßen und Gemeinden den Namen Agricolas, es gibt Medaillen, Gedenkmünzen und Briefmarken. Sein Todestag wird als der Tag der finnischen Sprache gefeiert.

Die Schriften Agricolas sind seit 1931 als Faksimileausgabe zugänglich. Der erste Teil der wissenschaftlichen Edition erschien im Gedenkjahr 2007. Die erste moderne Biographie wurde von Jaakko Gummerus verfasst. Die Erforschung der ersten erhaltenen Texte in finnischer Sprache gehört zu den wichtigsten Aufgaben der finnischen Philologie.

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