Читать книгу Ethische Zielkonflikte in der Sozialen Arbeit - Gunzelin Schmid Noerr - Страница 35

Gut zu wissen – gut zu merken

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Berufsbezogene ethische Leitlinien, wie sie u. a. auch für die Soziale Arbeit vorliegen, sind für eine allgemeine Übersicht nützlich, reichen aber für eine Orientierung in konkreten Situationen der beruflichen Praxis nicht aus. Dazu bedarf es der genaueren ethischen Reflexion, die man auf unterschiedliche Weise vornehmen kann. Man kann

• vorfindliche moralische Problemlagen beschreiben und erklären (deskriptiv-explanatorische Ethik),

• moralische Werte und Normen argumentativ begründen oder begrenzen (normative Ethik),

• nach dem moralischen Wert von Werten und Normen fragen (kritische Ethik),

• Verpflichtungen und die Verantwortung von Einzelnen bestimmen (Individualethik),

• die moralische Zuträglichkeit von Einrichtungen oder gesellschaftlichen Regelungen untersuchen (Sozialethik),

• das Wohlbefinden und die Selbstregulation von Einzelnen oder Gemeinschaften fördern (Strebensethik),

• die ethischen Verpflichtungen gegenüber Einzelnen oder in Gemeinschaften begründen (Sollensethik).

Verantwortliches Handeln beinhaltet ein Bewusstsein der eigenen Gesinnung und der Motive des Handelns, der an den Bedürfnissen der Adressatinnen orientierten Ziele, der geeigneten Mittel sowie der möglichen Folgen und Nebenfolgen. Um mit Zielkonflikten und Spannungsfeldern produktiv umzugehen, erweist sich das »Wertequadrat« nach Schulz von Thun als äußerst nützlich. Es ermöglicht, ein Handlungsziel nach den drei Seiten einer »Schwestertugend«, einer Übertreibung der Schwestertugend und einer Übertreibung seiner selbst zu profilieren und damit gegebenenfalls in die Balance mit diesen zu bringen.

Ethische Zielkonflikte in der Sozialen Arbeit

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