Читать книгу Die Lady und der Admiral - Hans Leip - Страница 37
Laibach.
ОглавлениеMan passierte Oberlaibach und kam zwei Meilen weiter an einen beträchtlichen Fluss, auf dem zur grossen Freude des Admirals ein paar Kähne segelten. Brücken und Türme tauchten auf, festere Häuser, hübsche Landsitze. Und als man durch Wiesen, auf denen das Heu noch in Haufen lag, über die mit Kaufbuden besetzte Schusterbrücken einzog in die festen Mauern Laibachs, da sahen selbst die Insassen des Gefängnisses durch die schwedischen Gardinen und riefen Vivat; denn zwei Tage vorher, da sie es bei Durchfahrt der neapolitanischen Königin Karoline getan hatten, war ihre Vespermahlzeit verdoppelt worden. Diesmal aber kam nichts danach; denn die Engländer hatten keinen so grossen Einfluss auf die Verwaltung wie ihre Hoheit, die Kaiserinmutter.
Viel Volk war auf den Beinen, schön gekleidet, und man nahm es für sich in Anspruch, da man als Protestant nicht wissen brauchte, dass gerade Mariä-Himmelfahrt sei.
Man wurde begrüsst von allerlei adligen Herren, Grafen Wurmbrand, Auersberg und Hohenwarth, und selbst ein Prinz Rohan hatte sich, den vom Feldzug verstauchten Arm in der Binde, mit aufgestellt im Vestibül zum „Wilden Mann“, wo man, wie empfohlen war, abstieg. Und es war alles erfrischend sauber, als speise man in London in Nerots Hotel. Aber die Herren österreichisch-deutschen Adligen sprachen keineswegs deutsch, sondern parlierten schnarrend französisch, woran Nelson nicht viel teilhaben konnte, da er nur kurze Zeit in Calais gewesen und sich, statt französisch zu lernen, dem stummen Liebesspiel mit einer Pastorentochter ergeben und sich dem entzogen hatte, ehe er das Wort mariage französisch auszusprechen verstand.
Es war nicht allezu lange Frist für Erfrischung und Unterhaltung gegeben. Schon erschien eine Abordnung der angesehensten Bürger dieser schönen Stadt mit einem Grusse des Fürstbischofs Brigido, dem Bruder des Statthalters von Triest, und lud die englischen Reisenden ein zu einer musikalischen Akademie in die Philharmonische Gesellschaft.