Читать книгу Die Lady und der Admiral - Hans Leip - Страница 41
Über den Loiblpass.
ОглавлениеSchon im Morgengrauen fuhr man weiter. Drei marmorne Wassermänner auf einem Brunnen sahen den drei Kutschen nach und sprachen untereinander: Habt ihr gemerkt, wie sie uns gegrüsst haben, zwei dürre Herren, einer lang und krank, einer rank und frank und eine dicke, süsse Lady? Sie haben es gespitzt, dass wir ihre guten Schutzgeister sind und sie von den Kamniker-Alpen wieder freundlichst an die See der Admiräle und nach England führen wollen.
Die Wagen tummelten von bannen aus der fruchtbaren Talweite und kamen über St. Veit, Medro, die Brücke bei Zwischenwasser und über die Sau in knapp vier Stunden nach Krainburg und wieder ins Gebirge. Abgeerntete Felder, volle Harpfen Klee und Buchweizen, der muntere Moschenizebach zur Linken, ansteigendes Gestein, dahinter fern der Obstgarten bei Tristava, angeleinte Ochsen an Berghalden. Wie eine Weihnachtskrippe lag Neumärktl unter der Strassenbiegung in der dunkelgrünen Talschlucht.
Die Pferde wurden gefüttert und auf acht für jeden Wagen vermehrt. Dann begann die Steigung auf bewundernswert angelegter Strasse im Zickzack hinauf zum Loiblpass, der Grenzscheide zwischen Krain und Kärnten.
Dort verschnauften die Tiere zwischen zwei kleinen Pyramiden, die nach Meinung der Hamilton zu Ehren des Siegers von Abukir errichtet seien. Nelson nickte ungläubig. Der Wind blies kräftig aus den Schlüften Österreichs und hob einen mächtigen Staub aus der Tiefe und machte die Ahorne und Lärchen und die schönen Blumen im dichten Almgras grau. Es duftete nach Baldrian und Arnika, nach Schlaf und Medizin. Man war müde, und Sir William begann wieder zu fiebern.
Von dieser windigen Höhe sah man weit zurück, aber von Italien war nichts mehr zu entdecken.