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Das mehrdimensionale Verständnis sozialer Teilhabe

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Die soziale Existenzsicherung steht für die materielle Lebensbasis in Gestalt eines ausreichenden Einkommens durch Erwerbsarbeit und/oder Sozialleistungen sowie eine menschenwürdige Wohnsituation. Soziale Unterstützung umfasst den Zugang zu formellen Dienstleistungen des Sozial-, Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Bildungssystems, allgemeiner formuliert eine angemessene Infrastruktur im Sozialraum sowie die Förderung des persönlichen sozialen Netzwerks mit seinen verzweigten Unterstützungspotenzialen. Gegenstand der sozialen Bildung sind persönliche und soziale Kompetenzen, die der Nutzung von sozialen Teilhabeangeboten dienen. Hierzu zählen u. a. Bildung und Ausbildung, Normenwissen, Teilhabemotivation, soziale Kompetenzen und persönliche Eigenschaften wie Belastbarkeit oder die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung (vgl. Ansen 2018b, 154f.).

In diesem mehrdimensionalen Verständnis sozialer Teilhabe wird ganz unterschiedlichen Themen und Belastungen Rechnung getragen, die mit Armut vielfach verbunden sind.

Für die systematische Erfassung von Armut und die Entwicklung von Interventionen ist hinsichtlich der sozialen Sicherung der Fokus zunächst auf das Einkommen zu richten. Wer in Einkommensarmut lebt, sieht sich mit Gefährdungen seiner Lebensgrundlagen in Bezug auf die Finanzierung der Wohnung oder die Bestreitung alltäglicher Ausgaben konfrontiert. Ein geringes Einkommen, das an oder unter der Armutsgrenze liegt, schränkt Konsummöglichkeiten, soziale Kontakte, Mobilität und Freizeitoptionen so stark ein, dass die Teilhabe an der Gesellschaft erschwert oder unmöglich gemacht wird. Ein unterdurchschnittliches Einkommen bedeutet für die Betroffenen darüber hinaus den Verlust elementarer Sicherheit im Umgang mit Belastungen sowie Einschränkungen bei der Erschließung von Lebensperspektiven, etwa in den Bereichen Bildung oder Zukunftsgestaltung (vgl. Ansen 2018a, 19f.). Von daher geht es bei der Sicherung eines ausreichenden Einkommens, zu der die Soziale Arbeit beiträgt, um weit mehr als um rein monetäre Aspekte. Besonders deutlich wird dies, wenn das mit Einkommensarmut signifikant gesteigerte Risiko einer Überschuldung einbezogen wird.

Das Recht auf Unterstützung

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