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Vergessene Hauptstadt Bad Sauerbrunns kurze Geschichte des Ruhms

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Das heutige Burgenland gibt es in dieser Form erst seit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Als damals die diversen Länder der ehemaligen Donaumonarchie unter den neuen Nationalstaaten aufgeteilt wurden, kam das bislang von Ungarn verwaltete Burgenland zu Österreich. Zur Zeit der ungarischen Verwaltung umfasste es noch ein weit größeres Gebiet, nämlich die Komitate Wieselburg (Moson), Ödenburg (Sopron) und Eisenburg (Vas) – daher auch der Name „Burgenland“. Österreich beanspruchte nach dem Ersten Weltkrieg die von einer deutschsprachigen Bevölkerung bewohnten Gebiete, was die drei Regionen jeweils ziemlich genau in der Hälfte teilte, allerdings von Nord nach Süd. Die eigentliche Hauptstadt des Burgenlands wäre dabei das teilweise im deutschsprachigen Gebiet gelegene Sopron gewesen, doch dieser Teil kam schlussendlich an Ungarn.

Bei der Frage des Verwaltungssitzes war die heutige Hauptstadt des Burgenlands jedenfalls nicht von Anfang an die erste Wahl. Die ersten Sitzungen der Landesregierung ab 1921 fanden anfangs noch in Mattersburg und Wiener Neustadt statt. Dann wurde Bad Sauerbrunn, eine kleine, knapp 2.000 Einwohner zählende Gemeinde im Bezirk Mattersburg, von 1922 bis 1925 provisorischer Amtssitz der burgenländischen Landesregierung und -verwaltung. Hauptsächlich, weil dort ausreichend geeignete Gebäude vorhanden waren. Dabei war die sogenannte „Villa Bank“ Sitz der burgenländischen Landesregierung.

In dieser wurde unter anderem auch über die endgültige zukünftige Landeshauptstadt diskutiert. In die engere Wahl kamen Mattersburg, Pinkafeld und Eisenstadt, auf das man sich schließlich einigte. Davor gab es jedoch auch Stimmen für den Verbleib der Landesregierung in Bad Sauerbrunn, nicht zuletzt im Ort selbst. Am 25. Oktober 1924 kam es sogar zu einer örtlichen Demonstration über die Hauptstadtfrage, an der laut Beobachtung und Protokoll der Gendarmerie „beiläufig 30 bis 35 Personen“ teilnahmen.

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