Читать книгу Orte - Eine Sammlung skurriler und unterhaltsamer Fakten - Хавас Харальд - Страница 14

Freiorgel und andere Krachmacher Spezielle Schätze der Festung Kufstein

Оглавление

Die Festung Kufstein (T) beherbergt die größte Freiorgel der Welt, die sogenannte „Heldenorgel“. Sie besteht aus nicht weniger als 4.948 Pfeifen, die den Besuchern jeden Tag um zwölf ein kleines Konzert vororgeln.

Doch damit nicht genug, gehören zur Feste auch noch Purlepaus und Weckauf. Auch wenn die Namen eher nach Glocken klingen, handelt es sich bei beiden um Kanonen. Genauer gesagt um zwei „Feldschlangen“, die früher 100-Kilo-Geschosse verschossen. Diese Kaliber ließ nämlich einst Kaiser Maximilian holen, weil er bei der Belagerung der Festung Kufstein von deren Kommandanten Pienzenau verhöhnt wurde (so geht die Sage). Dazu Anastasius Grün in seinem Gedicht „Max vor Kufstein“ (Ausschnitt):

„Da wurde König Maxen die Zeit wohl etwas lang,

Das pochend schon sein Herzschlag bis durch den Panzer klang;

Da sandt’ er gegen Innsbruck hinauf ins Waffenhaus:

‚Schickt doch einmal den Weckauf mir und den Purlepaus!‘

Die Mauern Kufsteins wanken, wo seine Kugel traf,

Der Weckauf, statt zu wecken, singt Manchen in den Schlaf,

Der Purlepaus schlug grimmig ins starke Bollwerk drein;

Hurrah! die Riesenwände laut donnernd stürzen ein!“

Der Kaiser ließ übrigens noch mehr Kanonen aus Innsbruck heranschaffen, unter anderen die drei Damen Schöne Kathl, Türkische Kaiserin und Burgunderin. Purlepaus und Weckauf sind sogar relativ zierlich, wenn man sie mit Pumhart von Steyr vergleicht: Dieses ist ein inzwischen im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ausgestelltes Monster von Kanone (korrekt „Bombarde“), Kaliber 88 cm, das Kugeln mit einem Gewicht von 690 (!) kg verschoss. Sprachlich, oder besser gesagt onomatopoetisch, dürften jedoch sowohl Purlepaus als auch Pumhart doch mit der weitaus friedlicheren Glocke Pummerin in Wien verwandt sein.

Orte - Eine Sammlung skurriler und unterhaltsamer Fakten

Подняться наверх