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Fugging Hell Seltsame österreichische Ortsnamen – Teil 1
ОглавлениеEnde 2020 beschloss die oberösterreichische Gemeinde Fucking (sprich deutsch „fuk-ing“) sich in Fugging umzubenennen. Der Beschluss erfolgte, nachdem die Gemeinde aufgrund der möglichen englischen Lesart ihres Namens internationale Berühmtheit erlangt hatte und daraufhin unter anderem ständig die Ortstafeln gestohlen wurden. Aber viel pragmatischer: Aufgrund dieses Namens war es für die Gemeinde und deren Bewohner im Internet ausgesprochen schwierig, da viele Browser und Webseiten vermeintliche Vulgärausdrücke sperren, auch etwa in Formularen.
Ob die mit einer weiteren Doppelbedeutung spielende Biermarke „Fucking Hell“ (in der deutschsprachigen Lesart einfach „helles Bier aus Fucking“) ebenfalls umbenannt wird, bleibt abzuwarten, jedoch zweifelhaft.
Fucking war übrigens nicht die erste Gemeinde, die sich ihren Namen kosmetisch verschönern ließ: So entschloss man sich im Jahre 1917 in Gaunersdorf, den ungeliebten Ortsnamen loszuwerden. Heute heißt die Gemeinde in Niederösterreich weitaus poetischer – Gaweinstal.
Die Frage ist, ob sich dieser Umbenennungstrend durchsetzen wird. Kandidaten gäbe es dafür genug: von Kleinpoppen (NÖ), Großpoppen (NÖ), Poppendorf (ST) bis zu Vestenpoppen (NÖ). Dazu Votzenthal (T), Mösendorf und Mösenthal (OÖ) sowie Schamberg in Frauental (ST). Auch nicht unproblematisch, vor allem wenn hintereinander gestellt: Maria Gail (K) – Maria Rain (K) – Maria Elend (K). Ebenfalls in Kärnten zu finden: der Gailspitz (Spitz allein ist man in NÖ), Obergail und Untergail.
Ganz zu schweigen von St. Blasen (ST), St. Thomas am Blasenstein (OÖ), Rammelhof und Samendorf (NÖ), Absam (T), Trieben, Ludersdorf und Lustbühel (alle in ST). Sowie Lustenau (V), Rohr im Gebirge und Schweinern (NÖ). Die Alpe Sack in Au in Vorarlberg klingt ein wenig nach S/M. Und dann wäre natürlich noch Unterfeichten am Hochlecken (OÖ). Wenn man sich mit so etwas beschäftigt, dann ist man übrigens Namenskundler oder Geograf und keineswegs ein Sexling (OÖ).