Читать книгу Alles wird gut ... - Heidi Dahlsen - Страница 27
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ОглавлениеOlli ist nach dem schönen Vormittag zurück ins Büro gefahren. Er ist glücklich, wie schon lange nicht mehr.
„Frau Wiehmer, kochen Sie uns doch bitte einen Kaffee und holen etwas ganz Leckeres beim Bäcker. Wir sind ja nur der klägliche Rest hier, der das Schiff vor dem Untergang bewahren muss. Was man nicht alles tut, um dem jungen Glück nicht im Weg zu stehen.“
„Wie meinen Sie das?“, fragt sie. „Ist Ihre Frau zurück?“
Ollis Miene verfinstert sich und er antwortet: „Um Gottes Willen, nein. Sie werden aber bald erfahren, wen es erwischt hat.“
Unterdessen klingelt das Telefon. Er gibt Frau Wiehmer ein Zeichen, dass er gleich selbst rangeht.
„Werbeagentur Wagner“, meldet er sich.
„Oliver, hier bin ich“, vernimmt er Sybilles Stimme.
Seine gute Laune schwindet.
„Was gibt’s?“, fragt er unfreundlich.
„Ich habe ein Problem.“
„Das ist nichts Neues. Ich habe wegen dir und deinem Paps gleich mehrere.“
„Darum geht es jetzt nicht. Richard ist krank.“
„Was hat er?“, fragt Olli besorgt.
„Er isst kaum noch etwas, ist oft apathisch, seit gestern hat er Fieber und manchmal bekommt er Weinkrämpfe. Ich mache mir langsam Sorgen. Würdest du herkommen? Bitte“, fleht sie ihn an.
„Warum rufst du erst jetzt an? Vor morgen Abend werde ich nicht da sein können. So schnell geht das nicht. Kann ich mit ihm sprechen?“
„Ja, natürlich.“
„Papa?“, hört er Richards klägliche Stimme.
„Was ist denn los, mein Kleiner?“
„Ich bin krank“, flüstert Richard. „Mir tut alles weh.“
„Weißt du was, mein Großer, ich setze mich gleich ins Auto und dann komme ich zu dir“, sagt Olli aufgewühlt.
„Papa, bitte. Ich will nach Hause“, bettelt Richard.
„Schlaf ein bisschen und iss etwas .....“, weiter kommt Olli nicht, denn Sybille ist wieder am Apparat.
„Es wäre schön, wenn du dich etwas beeilst. Die Kinder warten auf dich“, hört er sie unfreundlich sagen.
„Darauf kannst du dich verlassen, dass ich mich so schnell wie möglich auf den Weg mache“, sagt er wütend. „Und halte Richard von deinem Vater fern. Ich möchte nicht wissen, was er schon wieder alles von ihm verlangt hat.“
Er legt einfach auf.
„Ich muss sofort nach Südfrankreich, meine Jungs abholen“, informiert er Frau Wiehmer. „Man darf wirklich nicht mal kurz glücklich sein. Ihr zwei Mädels könnt die Torte allein essen. Grit, für dich habe ich eine Aufgabe. Lass dir ein neues Logo für uns einfallen. Von mir aus auch etwas Ausgeflipptes. Visitenkarten und Briefbögen müssen neu gestaltet werden. Vielleicht schaffe ich es, in drei Tagen zurück zu sein. Markus müsste auch bald wieder hier auftauchen. Er wird mich so lange vertreten.“
Bei dem Gedanken an Markus und Jutta muss er wehmütig lächeln. Mit denen würde er am liebsten sofort tauschen. „Dann brauche ich dringend ein Kindermädchen. Frau Wiehmer, würden Sie sich bitte darum kümmern?“
„Ja, ja. Wir kümmern uns hier um alles. Sie müssen sich keine Sorgen machen. Und fahren Sie nicht so schnell. Die Jungs brauchen Sie noch“, ermahnt sie ihn.
„Ja, ich weiß.“
Er sieht nur noch kurz nach den letzten e-Mails und checkt die Auftragslage für Christine.
„Na, wer hätte das gedacht?“, sagt er und druckt die nächsten Anfragen aus. „Und das alles erst seit Freitag.“
Im Flur verabschiedet er sich von Grit und Frau Wiehmer.
„Ich fahre jetzt los. Sagt allen, die etwas wollen, ab Montag ist hier volles Haus. Dann weht ein anderer Wind.“
Er fährt schnell nach Hause und packt ein paar Sachen ein. Aus dem Kinderzimmer holt er noch zwei große Plüschtiere und ein paar Kinder-CDs, damit die Jungs auf der langen Rückfahrt etwas zum Kuscheln und ein bisschen Unterhaltung haben. Eins steht für ihn schon jetzt fest, er lässt die Kleinen keine Minute länger als nötig bei Sybille. Er wirft einen letzten Blick ins Haus, schließt ab und fährt zu Christine.